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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leiten.
    Wenn sie sich geschlossen auf die Kraftwerke konzentrierten, mußte es zur Überladung kommen. Dann würde der gesamte Pulk mitsamt allen Nocturnen in einer Explosion mit der Kraft einer Mini-Nova explodieren.
    „Das ist das Ende!" rief Ynsa.
    Sie stand bewegungslos und handlungsunfähig in der Zentrale, deren Instrumentarium in den unkontrollierten Energien zu verglühen drohte.
    Zwei der sechs Ayindi rührten sich nicht mehr. Eine dritte wurde vor Moiras und Sielas Augen wie vom Blitz getroffen zu Boden gestreckt.
    Siela barg die Augen in den Händen.
    „Ihr seid verloren, Ynsa", sagte Moira mit stoischer Ruhe. „Aber ihr könntet wenigstens das Projekt retten."
    „Wie?"
    In diesem Augenblick brachen die Schutzschirme zusammen und gaben den Weg für die anderen Nocturnenschwärme frei.
    „Ihr müßt alle Energie in eure Zentrale leiten, sofern das noch geht.
    Damit sie für die Nocturnen das einzige Ziel ist."
    „Ich fürchte den Tod nicht", sagte Ynsa. „Aber wenn die Zentrale vernichtet wird, wie soll der Pulk danach gesteuert werden?"
    „Da findet sich schon eine Lösung. Tu’, was ich sage!"
    „Nein, Moira...", versuchte Siela diesem Wahnsinn eines befohlenen Selbstmordes Einhalt zu gebieten.
    Aber da verging die holografische Projektion in einem grellen Blitz. Die Verbindung zu Pulk drei war tot. Siela sank in sich zusammen. Sie wußte, was passiert war. Sie konnte es nicht fassen.
    Als die STYX in den Sektor Coma Berenices weit außerhalb des Fornax - Systems kam, war zuerst nur ein Milliardenschwarm von Nocturnen zu sehen. Erst die Masseortung ergab, daß der Pulk aus sechs Riesenrochen in diesen Megaschwarm eingebettet war. Alle Funktionen waren ausgeschaltet, die Energiespeicher der Kraftwerke völlig leer.
    Mit Hilfe der Passagesymbole des Weisen von Fornax drang die STYX im Gleitflug in den Megaschwarm ein und legte bei dem Riesenrochen mit der Steuereinheit an. Von Ynsas Kommandostand war nichts übriggeblieben. Der gesamte Schiffssektor war über eine Länge von dreihundert Metern eingeschmolzen.
    Eine erste Testreihe zeigte Moira aber rasch, daß am Pulk keine wichtigen Funktionen in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Das Kraftwerk des Steuerschiffs war nicht mehr zu gebrauchen. Aber die fünf anderen Kraftwerke hatten genügend Kapazität, um den Ausfall zu ersetzen und das Projekt durchführen zu können. Nur die Steuereinheiten, über die alle Pulkfunktionen koordiniert werden sollten, waren ebenfalls irreparabel zerstört. Aber diese ließen sich ersetzen.
    „Es ergibt sich somit eine zusätzliche Belastung für mich", stellte Moira verdrossen fest. „Nun muß ich Pulk drei solo übernehmen und versuchen, alle Funktionen über die STYX zu steuern. Das müßte gehen, es ist mir nur lästig."
    „Geht dir dieses Problem näher als der Tod deiner Kameradinnen, Moira?" fragte Siela tonlos.
    „Du verstehst die ayindische Mentalität nicht", versetzte Moira vorwurfsvoll. „Es war für Ynsa und ihre Gefährtinnen eine große Ehre, mit diesem Opfer ihr Versagen wiedergutzumachen. Einen ruhmvolleren Tod als einen solchen kann es für eine Ayindi nicht geben."
    „Hättest du an Ynsas Stelle ebenso gehandelt, Moira?" wollte Siela wissen. „Oder kannst du nur andere in den ruhmreichen Tod schicken?"
    Moira überlegte sich offenbar irgendwelche Ausflüchte, aber dann sagte sie geradeheraus: „Ich bin kein Maßstab für eine wahre Ayindi. Ich bin durch mein langes Leben im Parresum verdorben worden. Laß uns nun an die Arbeit gehen und tun, was zu tun ist. Wir sind dabei auf uns selbst gestellt und aufeinander angewiesen."
     
    *
     
    Wenn man den majestätischen und zugleich friedlichen Tanz der Nocturnen beobachtete, dann war es einfach unmöglich, sich vorzustellen, daß sie sich zuvor noch in zerstörerischer Raserei befunden hatten.
    Moira hatte die STYX an der Steuereinheit des Pulks angedockt und sie vorsichtig mit den Kraftwerkschiffen vernetzt. Dies alles war ohne den Einsatz hyperdimensionaler Funktionen abgelaufen.
    Erst als das geschehen war und Moira mit einem ersten Checkup feststellen wollte, ob die Vernetzung auch geglückt war, hatte sich MUTTER eingeschaltet und damit begonnen, die fünfdimensionalen Symbolketten auszustrahlen, die sie vom Weisen von Fornax erhalten hatten.
    Weder Siela noch das Medoschiff konnten diese Hypersymbole entschlüsseln. Welche Dechiffriermethode sie auch anwandten, das Ergebnis der Dekodierung war stets eine scheinbar sinnlose

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