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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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starrten ihn an. Sie waren still, und so war nur das heftige Atmen des Liegenden zu hören. Seine Augen brannten, im Mund spürte er den Geschmack von Galle.
    »Warum?«
    Er hatte gesprochen, aber so leise, dass dieses Wort kaum zu hören war.
    »Du kennst uns nicht. Du weißt nicht, wer wir sind. Du wolltest deinen Spaß haben. Das ist nun nicht mehr möglich, denn jetzt haben wir unseren Spaß mit dir.«
    »Aber nicht so!«, rief er jammernd und wollte sich erheben.
    Das ließen die Frauen nicht zu. Eine Schuhsohle drückte gegen seine Brust. Chris verlor das Gleichgewicht und kippte zurück ins Stroh.
    »Ethel!«
    »Ja?«
    Cora deutete gegen den Kopf des Mannes. »Du gehst dorthin und steckst ihm den Knebel in den Mund.«
    »Ja, gern.«
    Mit fiebrigen Blicken beobachtete Chris Lamont, wie die Person ein Stück Stoff aus der Tasche holte, was durchaus ein Taschentuch sein konnte.
    Sie ging in die Knie. »Dreh mir deinen Kopf zu!«
    Er tat es – und sah, wie Ethel das Stück Stoff nach vorn rammte. Es traf seinen Mund, den er reflexartig geschlossen hatte, doch sie verstärkte den Druck ihrer Hand, und so öffnete er die Lippen automatisch.
    »Ja, das ist gut!« Ethel rammte den Stoff zwischen seine Zähne.
    Chris fing an zu würgen, wollte den Knebel ausspeien oder mit der Zunge herausdrücken, aber zwei Schläge gegen seine Wangen sorgten für ein rasches Ende.
    »Hüte dich, sonst schneide ich dir die Kehle durch.« Sie setzte die Klinge schon an. Chris spürte den kalten Stahl an seinem Hals und verhielt sich still.
    Cora und Donna waren zufrieden. Sie nickten sich zu, und Donna fragte: »Wie machen wir es? Wieder drei Wunden wie bei dem Autofahrer in der Nacht?«
    »Ja, denn jede von uns soll eine Quelle haben.«
    »Das ist gut.«
    Trotz seiner schlechten Lage und auch der tiefen Angst hatte Chris Lamont jedes Wort verstanden. Er wusste noch immer nicht so recht, wem er hier in die Hände gefallen war. Dass es keine normalen Frauen waren, lag auf der Hand. Sie gierten nach Blut, das hatte er zumindest ihren Worten entnommen.
    Aber wer trank Blut?
    Da gab es nur eine Gruppe, die er kannte. Das waren Vampire. Aber die gab es nicht in Wirklichkeit, also musste er es hier mit drei perversen Frauengestalten zu tun haben, die tatsächlich sein Blut saugen wollten.
    Das war verrückt, das konnte nicht wahr sein. So etwas gab es nicht in der Wirklichkeit. Und er hatte bei ihnen auch keine spitzen Vampirzähne gesehen.
    Sie hätten ihm eine Erklärung geben können. Doch das taten sie nicht. Stattdessen schauten sie ihn noch mal gierig an und nickten sich zu.
    Cora sagte: »Nimm du dir sein Bein vor, Ethel. Du, Donna kümmerst dich um die Schulter...«
    »Und was machst du?«
    Cora lächelte. »Ich warte, bis ihr euch satt getrunken habt.«
    »Aha. Und dann?«
    »Werde ich mich an seinem Hals zu schaffen machen und den Rest trinken.«
    »Wie ein echter Vampir.«
    »So ähnlich.«
    Chris Lamont hatte alles gehört. Allein, er wollte es nicht glauben. Das konnte nicht wahr sein. Das war wie im Film, ja, ins Kino hätte es gepasst.
    »Jetzt!«, sagte Cora.
    Ihre beiden Freundinnen gehorchten sofort. Nicht nur sie sanken in die Knie, sondern auch die Messer, die auf einen Oberschenkel zielten und auf einen Arm...
    ***
    Wir waren dem Rat des alten Mannes gefolgt und hatten den Wagen stehen lassen. Den Rest des Wegs wollten wir zu Fuß gehen. Es war kein Problem, das Ziel zu finden, denn das leise Blöken der Schafe verriet es uns.
    Nicht nur das Blöken hörten wir, wir sahen auch die Scheune schräg vor uns. Selbst in der Dunkelheit konnten wir das große Gebäude nicht übersehen. Hinzu kam, dass durch eine Ritze im Eingangstor schwaches Licht drang.
    Suko streckte seinen Arm aus. »Sie sind da«, sagte er, »die haben sogar Licht gemacht.«
    »Klasse.«
    »Warten wir erst mal ab.«
    Der Boden unter unseren Füßen war schlammig und feucht. Er war an gewissen Stellen auch rutschig geworden, und so bewegten wir uns recht vorsichtig.
    Das zweigeteilte Tor der Scheune war nicht zu übersehen. Als wir noch ein paar Schritte gegangen waren, da entdeckten wir, dass es nicht verschlossen war. Der Balken, der es normalerweise verschloss, lag auf dem Boden.
    Wir wollten nicht wie die Irren in die Scheune stürzen, sondern vorsichtig zu Werke gehen. Da war es wichtig, erst mal zu lauschen, doch dazu kam es nicht.
    Wir hörten einen leisen Pfiff – und blieben augenblicklich stehen. Gepfiffen hatte ein junger Kerl, der höchstens

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