1747 - So schmeckt der Tod
gerissen, sodass er in eine sitzende Position geriet. Zwei Frauen standen in seinem Rücken und hielten ihn fest. Er hatte das Gefühl, zu schwimmen, denn wenn er nach vorn schaute, drehte sich alles. Auch die Frau, die an seinen Hosenbeinen zerrte. Die Hose rutschte immer tiefer. Die Schuhe hatte man ihm längst ausgezogen, und jetzt beschäftigten sich bereits Hände mit seinem Pullover.
Er wurde ihm über den Kopf gestreift.
Eine Stimme flüsterte: »Na, so kommen wir unserem Ziel endlich näher. Du wolltest doch mit uns schlafen, wie? Jetzt sind wir an der Reihe, jetzt ziehen wir unsere Schau durch...«
Chris hatte alles gehört. Er hatte es zudem geschafft, sich wieder zu fangen. Er konnte klar denken und auch Worte formulieren. »Es – es – war nur ein Spaß – wirklich, nur ein Spaß. Lasst mich gehen, bitte...«
Das ließen sie nicht. Sie machten weiter. Jetzt war sein Unterhemd an der Reihe. Es wurde über seinen Kopf gestreift, dann weggeworfen. Nur noch seine Unterhose trug er am Leib, und er hörte das Lachen und Kichern der drei Frauen.
Sie hatten ihn wieder auf den Boden gelegt. Plötzlich waren ihre Hände überall an seinem Körper. Er sah zwei Gesichter über sich schweben. Sie gehörten Donna und Ethel.
Letztere beugte sich über ihn. Sie öffnete ihren Mund, streckte ihm die Zunge entgegen und leckte über sein Gesicht. Dabei stöhnte sie leise auf, als wäre ihr etwas Besonderes widerfahren.
»Du bist unser Opfer. Du gehörst uns. Wir werden es dir schon zeigen.«
»Nein, lasst mich.« Er wollte der leckenden Zunge entgehen und warf seinen Kopf mal nach rechts, dann nach links. Er hob die Arme an, um das Gesicht über ihm zur Seite zu drücken, was ihm nicht gelang, denn da waren andere Hände, die ihn festhielten.
Und er hörte die Worte, die ihn schockten. Die er zunächst nicht glauben wollte, die aber den Tatsachen entsprachen.
»Dein Blut wird uns satt machen.«
»Ja, Tropfen für Tropfen...«
»Wir freuen uns darauf.«
Wieder wurde er abgeleckt. Es war längst nicht mehr nur eine Zunge, die das tat. Zwei, sogar eine dritte waren daran beteiligt. So etwas hatte er noch nie erlebt, aber er begann zu begreifen, dass es sich hier nicht um irgendwelche Sexspiele handelte. Hier steckte mehr dahinter.
»Sollen wir jetzt zum Ende kommen, Cora?«
»Nein, warte noch. Er soll es bequem haben. Mir gefällt der Platz hier nicht.«
»Ins Heu?«
»Ja.«
Chris hatte jedes Wort gehört. Die Wirkung des Schlags verspürte er kaum noch. Er war auch wieder zu Kräften gekommen. Dass es um ihn herum kalt war, bekam er nicht mit. Sein Blut schien zu kochen und rann entsprechend heiß durch seine Adern.
Mit einem heftigen Ruck zerrte man ihn hoch. Damit hatte er nicht gerechnet. Die Bewegung war zu schnell gewesen, und sofort erfasste ihn ein Schwindel. Die Umgebung drehte sich vor seinen Augen. Hätten ihn die Frauen nicht gehalten, er wäre gefallen.
So aber schleiften sie ihn dorthin, wo der Boden nicht mehr so hart war und von einer Schicht Heu bedeckt wurde. Es war so etwas wie ein Bett.
Cora stieß gegen seine nackte Brust.
Chris fiel nach hinten. Er kam nicht mal dazu, einen Schrei auszustoßen. Im nächsten Augenblick spürte er das Heu an seinem nackten Rücken. Es piekte dort, als wäre er von kleinen Pfeilen getroffen worden.
Wieder sah er die drei Frauen vor sich. Sie standen nebeneinander und bildeten so etwas wie eine Wand, die ihm den Fluchtweg versperrte.
Plötzlich kam ihm das Neonlicht so hell vor. Er schämte sich, dass er nur noch die verrutschte Unterhose trug, aber das war lächerlich im Vergleich zu dem, was nun folgte.
Es sah aus, als hätten sich die drei Frauen abgesprochen, denn sie bewegten zugleich ihre Hände. Und die wanderten zu einer bestimmten Stelle ihres Körpers. Sie verschwanden unter den Jacken, kamen aber schnell wieder hervor. Chris sah, was sie hielten, und konnte es nicht fassen.
Jede der Frauen hatte ein Messer hervorgeholt!
Chris bewegte seine Lippen. Er wollte etwas sagen, was er nicht schaffte. In seinen Augen brannte der Ausdruck einer starken Angst. Er fing an zu zittern und spürte, dass ihn die Anführerin besonders intensiv anschaute.
»Jetzt wirst du dich unserem Spiel fügen müssen!«, flüsterte sie. »Daran geht kein Weg vorbei...«
Er sah die Messer, und ihm war klar, was es bedeutete. Es wollte ihm nicht in den Kopf. Er hatte nur etwas Spaß haben wollen, und jetzt bedrohte man ihn mit dem Tod.
Sie standen vor ihm. Sie
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