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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Gewalt. Sie ärgerte sich, dass Donna ihr das Heft der Führung aus der Hand genommen hatte. Es passte ihr nicht, war aber auch nicht zu ändern. Allerdings hoffte sie, dass sie es rückgängig machen konnte.
    Und sie nahm sich vor, nicht die gesamte Nacht im Heu zu verbringen. Wenn sie satt waren, wollten sie verschwinden. Einen Wagen zu stehlen war leicht.
    Auch wenn nicht alles so gelaufen war, wie sie es hatte haben wollen, konnte sie letztendlich doch zufrieden sein. Irgendwie gab es immer eine Lösung, und die wurde bei ihnen zumeist mit Blut geschrieben...
    ***
    Ob es richtig war und uns Erfolg brachte, was wir taten, wusste ich nicht. Jedenfalls saßen wir wieder im Rover und rollten in den Ort hinein.
    Suko fuhr langsam. Er schaute immer wieder durch die Fenster und suchte nach etwas Verdächtigem, das uns auf die Spur der Halbvampirinnen bringen konnte.
    Da war nichts.
    Das Leben hier lief völlig normal über die Bühne. Es gab Menschen, die sich noch auf der Straße aufhielten, aber es gab auch welche, die in den Häusern waren. Autos waren um diese Zeit nicht mehr unterwegs, und wir hörten auch keinen alten VW-Motor.
    Dafür erreichten wir die Mitte von Blackmoore und sahen die große Trauerweide auf einer Insel wachsen. Sie wurde zwar von keinen Scheinwerfern angestrahlt, war aber trotzdem von einem schwachen Lichtschimmer umgeben, weil zwei alte Bogenlaternen in der Nähe standen. Deren Licht fiel nicht nur auf die Trauerweide, sondern auch auf die Fahrbahn, und an deren Rand stand genau der Wagen, den wir suchten.
    »Nein«, sagte ich.
    Suko lachte. »Doch, du meinst den Käfer.«
    »Wen sonst?«
    »Dann werden wir ihn uns mal aus der Nähe anschauen. Das ist wirklich ein Ding.«
    Hinter dem VW stoppten wir den Rover, stiegen aus und waren von nun an sehr vorsichtig. Wir hatten nicht sehen können, ob sich jemand im Wagen aufhielt, dafür war es zu dunkel, rechnen mussten wir jedenfalls mit allem.
    In diesem Fall hatten wir Glück. Wir umgingen das Fahrzeug und brauchten auch nicht hinein zu leuchten, denn schon von außen war zu erkennen, dass es leer war. Auf dem Rücksitz gab es zwei Rucksäcke, die wohl für die Insassen nicht wichtig gewesen waren.
    Wir hörten nicht weit entfernt Schritte. Als wir uns umdrehten, sahen wir einen älteren Mann mit einer flachen Mütze auf dem Kopf auf uns zukommen.
    Er machte nicht den Eindruck, als hätte er Furcht. In Sprechweite blieb er vor uns stehen und fragte: »Suchen Sie was?«
    Mit dem Daumen deutete ich auf den VW. »Ja, wir suchen die Insassen des Wagens.«
    »Die sind weg.«
    Suko fragte: »Haben Sie die Leute denn gesehen?«
    »Klar.«
    »Und?«
    »Wer will das wissen?«
    Über meine Lippen huschte ein Lächeln. »Wir möchten das wissen, weil wir sie suchen.« Ich hatte meinen Ausweis hervorgeholt und präsentierte ihn.
    Trotz der nicht eben tollen Beleuchtung hatte der Mann den Text lesen können. Er wunderte sich, dass wir von Scotland Yard waren, und wurde danach ein wenig gesprächiger.
    »Was haben die Frauen denn verbrochen?«
    Ich gab ihm darauf keine Antwort und wollte nur wissen, ob er sie kannte.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Wie sollen wir das verstehen?«
    »Ganz einfach, ich habe nichts mit ihnen zu tun gehabt. Sie gehörten nicht zu uns, obwohl sie in der Nähe gewohnt haben. Aber nur hin und wieder, glaube ich. Oben im Wald.« Er hob die Schultern an. »Das ist nicht mein Problem.«
    »Verstehe.« Ich deutete auf den Käfer. »Und warum steht das Auto hier verlassen herum?«
    Der Mann tippte gegen den Schirm seiner flachen Mütze. »Das ist ganz einfach zu beantworten. Sie konnten nicht mehr fahren. Der Motor hat gestreikt.«
    Das hörte sich für uns gut an. Ich fragte weiter. »Und was haben sie getan? Sind sie zu Fuß weggegangen?«
    »Kann man so sagen.«
    »Wissen Sie auch, wohin sich die Frauen gewandt haben? Haben sie den Rückweg zu dem Haus im Wald genommen, wo sie gewohnt haben?«
    »Nein. Chris hat sich ihrer angenommen.«
    »Und wer ist Chris?«
    »Ein junger Mann. So etwas wie der Dorf-Casanova. Er hat ihnen eine Unterkunft angeboten. Und zwar in der Scheune, die zum Hof seiner Eltern gehört.«
    Das hörte sich nicht schlecht an. Auch Suko war der Ansicht und sagte: »Dann wissen wir ja, wohin wir müssen.« Er wandte sich an unseren Informanten. »Und diese Scheune finden wir hier im Ort?«
    »Etwas abseits.«
    »Wo genau?«
    Der Mann fixierte uns. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt. Er zog einmal die Nase

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