Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Antwort. Verbissen versuchte sie es mit einem Neustart, der abermals nicht klappte. Der Motor gab nur Geräusche ab, die sie hasste.
    Es herrschte auf der Straße zwar kein Hochbetrieb, doch es war schon aufgefallen, dass dort nahe der alten Trauerweide ein Fahrzeug stand, bei dem der Motor streikte.
    Und so zog es die ersten Neugierigen an. Drei Männer kamen. Zwei jüngere und ein älterer.
    Neben dem Fahrerfester erschien ein Gesicht. Dann wurde geklopft.
    »Auch das noch!«, keuchte Cora, drehte aber die Scheibe nach unten.
    »Probleme?«,fragte der ältere Mann.
    »Nein, ganz und gar nicht. Wir stehen hier aus Spaß mitten auf der Straße.«
    »Da sollten Sie aber besser an den Rand fahren.«
    »Ja, wir fliegen hin.«
    »Nein, wir schieben.«
    Es lief alles verkehrt, aber die Halbvampirinnen wussten auch, dass sie hier nicht die große Schau abziehen konnte. Sie mussten schon kompromissbereit sein.
    »Gut, wir steigen aus.«
    »Ja, das ist am besten.«
    Donna fluchte. Sie sah ihre Felle davonschwimmen. In ihren Augen blitzte es. Sie spürte die Nähe der Menschen und wäre ihnen am liebsten an die Gurgel gegangen.
    Auch Ethel verließ den Wagen. Die drei standen jetzt auf der Straße und wurden von sechs Männeraugen angestarrt. Einer der Jüngeren trat noch näher heran.
    »He, seid ihr nicht die Frauen, die sich in die Hütte verkrochen haben, um für eine Weile mal nichts zu sehen und nichts zu hören? Ist das nicht so?«
    »Das sind wir«, sagte Ethel.
    »Und jetzt wollt ihr abhauen.«
    »Frag nicht so dämlich, hilf uns lieber«, rief der ältere Mann und nickte dem jüngeren zu.
    Die grinsten. Ihre Blicke blieben an den drei Frauen kleben. In einem Ort wie hier fielen die schon auf, und zudem hatten sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. Auch das Funkeln der Augen war nicht zu übersehen, denn die Gedanken der Frauen drehten sich allein um das Blut der Männer.
    Cora setzte sich wieder hinter das Lenkrad. Die Tür ließ sie offen, dann schoben die drei Männer den Käfer an. Da er mitten auf der Straße stand, mussten sie am Lenkrad drehen, um ihn an den Rand der Fahrbahn zu bugsieren.
    Auch das war schnell geschafft, und Cora stieg wieder aus. Die drei Helfer waren zurückgetreten. Die beiden Jüngeren standen zusammen und tuschelten miteinander, der Ältere schob seine flache Mütze nach hinten und sprach Cora an.
    »Sieht so aus, als kämen Sie nicht mehr weiter.«
    »Das stimmt.«
    »Wo wollten Sie denn hin?«
    »Nach London.«
    »Das ist eine lange Strecke. Ich will ehrlich sein, einen Leihwagen werden Sie hier nicht bekommen.«
    »Das wissen wir.«
    »Wo kommen Sie denn her?«
    Cora gab keine Antwort, denn einer der anderen Helfer mischte sich ein. Er war ein Mann um die zwanzig, ziemlich kräftig. Er zog die Frauen mit seinen Blicken fast aus.
    »Ich habe noch Platz in unserer Scheune. Die ist gut mit Heu gefüllt, und ich kenne Leute, die zahlen sogar Geld dafür, um im Heu schlafen zu können. Das wäre doch was für euch – oder?«
    Die drei Frauen schauten sich an. In Coras Gesicht regte sich nichts. Das war bei Donna nicht der Fall, denn in ihren Augen schien es zu glühen. Etwas Besseres konnte ihr nicht widerfahren. Sie war leer, sie brauchte Blut, und deshalb nahm sie Cora die Entscheidung ab.
    »Wir gehen gern mit dir. Und im Heu wollte ich es schon immer mal treiben.«
    »Das ist nicht schlecht.«
    »Hast du Erfahrung?«
    »Klar.«
    »Dann kannst du mir ja was beibringen.«
    »Und ob ich das kann.«
    Donna drehte sich zu Cora um. »Hast du alles gehört?«
    »Habe ich.«
    »Und?«
    Cora sah keine bessere Möglichkeit. Und Blut konnte sie immer trinken, ebenso wie die Dritte im Bunde, Ethel. Sie stand etwas abseits, doch auch in ihren Augen lag ein Lauern.
    Der ältere Helfer schüttelte den Kopf, bevor er sagte: »Okay, dann braucht ihr mich ja nicht mehr.«
    »Nein, du kannst dich wieder vor die Glotze hocken.«
    »Halt lieber deinen Mund, Chris.«
    »Bis später.«
    Donna trat auf den jungen Mann zu. »Du heißt also Chris?«
    »Ja, und der Kleine da ist mein Bruder Benny. Aber der bringt es noch nicht.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Donna hob die rechte Hand und streichelte das Gesicht des Mannes. »Da wirst du dich aber anstrengen müssen, Chris. Ich bin nicht einfach zufriedenzustellen.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Dann lass uns gehen.« Sie warf Cora einen aufmunternden Blick zu und sah das Nicken ihrer Freundin. Dass sie sauer war, sah man Cora an, aber sie hatte sich gut

Weitere Kostenlose Bücher