1749 - Teufel auf zwei Rädern
Zielscheibe im Außenlicht stehen.
Suko hatte sich nach links begeben und wurde ebenfalls nicht mehr vom Licht der beiden Laternen erfasst.
Ja, da fuhr jemand.
Wir hörten das Knattern deutlich. Aber dieser Jemand fuhr nicht schnell. Er zog langsam seine Bahnen, wobei wir nicht herausfanden, ob er wirklich einen Kreis fuhr oder einfach nur in einer gewissen Entfernung hin und her. Das Licht eines Scheinwerfers sahen wir leider nicht. Der Fahrer oder die Fahrerin in diesem Fall fand ihren Weg auch im Dunkeln.
»Sie ist es!«, rief mir Suko zu.
»Das denke ich auch.«
»Warten wir?«
»Was sonst? Willst du los?«
»Ich weiß nicht.«
»Sie ist immer schneller.«
»Ich könnte es mit dem Rover versuchen.«
Dazu sagte ich nichts. Suko musste selbst entscheiden. Auch er wartete noch ab und musste zunächst nachdenken.
Uns wurde die Entscheidung abgenommen. Plötzlich verstärkte sich das Geräusch des Motors. Noch in derselben Sekunde flammte ein heller Strahl auf. Eigentlich waren es zwei Strahlen, die sich zu einem vereinigten und ihr Licht in unsere Richtung schickten. Es prallte praktisch gegen den Eingang und auch wir bekamen noch etwas mit. Automatisch duckte ich mich, als ich den Lärm des Motors hörte. Die Fahrerin hatte Gas gegeben.
Dann raste die Maschine genau auf den Eingang zu. Das Licht kam uns fast wie eine Waffe vor, doch das bildeten wir uns nur ein. Eine wirkliche Waffe gab es auch, denn hinter dem Licht entstand plötzlich eine Feuerlanze.
Der Duke hatte von einem besonderen Schwert gesprochen. Auch wenn wir es durch die Blendung nicht genau sahen, war uns jedoch klar, um was es sich handelte.
Und das Geräusch verstärkte sich. Es dröhnte in unseren Ohren. Hinter dem Licht musste die Gestalt auf der Maschine sitzen. Wir sahen sie noch immer nicht, und ich überlegte, ob ich meine Beretta ziehen und in das Licht hineinschießen sollte.
Das ließ ich bleiben, denn irgendetwas musste passieren. Ich glaubte nicht daran, dass die Fahrerin in das Haus oder einfach dagegen fahren würde.
Aber sie bremste nicht.
Sie kam immer näher.
Ich war unsicher, was ich unternehmen sollte. Mich noch mehr an der Wand entlang zurückziehen oder...
Eine Entscheidung wurde mir abgenommen. Für mich war es der Beweis, dass die andere Seite wirklich von der Hölle gelenkt wurde. Noch einmal heulte der Motor irgendwie böse auf, dann veränderte sich die Richtung des Lichts, denn plötzlich stieg der Strahl an. Er raste schräg in die Höhe und das nur, weil auch die Maschine abhob.
Nein, wir standen hier nicht im Zirkus, um einem Artisten auf seinem Feuerstuhl zuzuschauen, hier ging es um etwas anderes. Diese Kraft hatte für mich keinen natürlichen Ursprung, denn die Maschine hob ab, bevor sie gegen die Hauswand raste.
Das große Staunen begann, denn die Maschine flog über das Dach der Kneipe hinweg.
Als dies geschah, lief ich einen Schritt von der Hauswand weg und sah in die Höhe. Obwohl die Zeit nur kurz war, erkannte ich die Gestalt auf dem Feuerstuhl.
Es war eine Frau, und sie schwang ein feuriges Schwert, dessen Widerschein ihre Haare traf und sie rötlich anleuchtete.
Wie gesagt, mein Erkennen war nicht mehr als eine Momentaufnahme, denn wenig später war die unheimliche Person verschwunden. Ich hörte sie auch nicht an der Rückseite aufprallen. Die Helligkeit war verschwunden und wir standen wieder in der Dunkelheit der Nacht.
So schnell sie gekommen war, hatte sie sich auch wieder zurückgezogen. Wir hörten noch für die Dauer einiger Sekunden das Geräusch des Motors, dann verstummte es.
Als Suko und ich hinter dem Haus zusammentrafen, war von der fliegenden Teufelin nichts mehr zu sehen.
Wir beide schauten uns an. Keiner gab einen Kommentar ab. Die Stimme blieb mir im Hals stecken. Schließlich schüttelte Suko den Kopf und sagte keuchend: »Sie hat uns regelrecht verarscht, oder was meinst du?«
Ich hob die Schultern. »Stimmt, aber sie hat uns auch einen Beweis geliefert. Sie ist nicht normal. Der Duke hat sich nicht geirrt. Die muss mit anderen Mächten oder Kräften einen Pakt geschlossen haben, sonst hätte sie das nicht gekonnt.«
»Da muss ich leider zustimmen.« Suko holte seine schmale Leuchte hervor und strahlte die Umgebung ab. Das Licht tanzte über den Boden, und wir bekamen tatsächlich die Spuren zu sehen, die die Maschine hinterlassen hatte.
Sie war auf den Boden geprallt. Auf der weichen Erde war eine Spur zu sehen, die nach vorn führte, auf eine freie
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