1749 - Teufel auf zwei Rädern
Bikertreff hängen und wollte wissen, ob sie sich hier auch schon hatte blicken lassen.
»Und ob. Da könnt ihr Fitty fragen. Der sieht nicht eben aus, als hätte er Angst, aber vor diesem Weib hat auch er gekuscht. Einer hat mal gesagt, wenn die erscheint, dann spürt man den Hauch der Hölle. Dem kann ich nur zustimmen.«
»Ja, das ist richtig!«, rief der Wirt von der Theke her. »Die hat ihre Seele vom Teufel bekommen.«
Ich überlegte, was ich noch fragen sollte. Und mir kam in den Sinn, dass es schwer war, überhaupt eine Verbindung zu finden. Dass der Duke gelogen hatte, glaubte ich nicht. Auch von den Kollegen hätten wir nichts anderes erfahren.
»Jetzt habe ich euch alles gesagt. Ihr seid an der Reihe.«
»Das stimmt so nicht«, hielt ich ihm entgegen. »Etwas fehlt noch.«
»Was denn?«
»Wir wissen nicht, wie sie aussieht.«
Der Rocker sagte nichts. Aber er schaute erstaunt. »Das – das – wisst ihr nicht?«
»So ist es. Du hast uns nichts erzählt. Wenn sie mit dem Teufel in Verbindung steht, wie ihr es meint, wie sieht sie dann aus? Kannst du das sagen? Erinnert sie noch an einen Menschen oder hat sie bereits etwas Höllisches an sich?«
»Unsinn.«
»Das ist nicht genau genug.«
Der Duke winkte ab. »Das ist ein heißer Feger. Wenn sie unterwegs ist, habe ich sie nie eingepackt gesehen. Sie trägt nicht unser Leder-Outfit. Die ist sexy. Eine scharfe Sirene. Weißblondes Haar, ein geiler Körper und eine geile Waffe.«
»Wie das?«, fragte Suko.
Arnie Hill starrte ihn an. »Ein Schwert«, sagte er. »Sie besitzt ein Schwert mit einer besonderen Klinge.«
»Was meinst du damit?«
»Eine Blutklinge.«
Das war uns neu. Entsprechend verwundert schauten wir den Rockerchef an.
»Das meine ich genau so. Die kann sich verändern, das haben wir gesehen. Ehrlich.«
»Und wie veränderte sie sich?«
»Sie leuchtet dann wie Blut oder Feuer!«, keuchte der Duke.
Suko schüttelte den Kopf. »Was denn nun?«
»Vielleicht beides. Jedenfalls ist die Waffe tödlich. Der kann man nichts entgegensetzen. Ist so und nicht zu ändern. Bisher haben wir kein Mittel gefunden, sie zu stoppen. Deshalb haben wir uns ja an euch gewandt.« Er hustete kurz. »Wir haben gehört, dass ihr bestimmte Typen jagt. Alles, was so mit dem Übernatürlichen zusammenhängt. Deshalb dachten wir, dass es der richtige Weg ist.«
»Das wird sich herausstellen«, sagte Suko.
Sofort danach hoben wir die Köpfe leicht an und schauten zur Theke rüber, denn dort stand der Wirt und schnippte einige Male mit den Fingern, um auf sich aufmerksam zu machen.
»Was ist denn?«, rief der Duke.
»Seid mal still.«
Wir waren es, denn der Wirt hatte eine lauschende Haltung eingenommen. Er schaute dabei zur Tür.
Was ihn irritiert hatte, sagte er nicht, aber es gab da etwas, und das hörte auch Suko. Er schüttelte den Kopf.
»Da draußen fährt jemand mit einem Motorrad herum.«
»Stimmt!«, rief Fitty. »Stimmt genau.«
»Dann ist sie das«, erklärte der Duke. »Die Teufelin auf zwei Rädern. Oder auch der Teufel, egal. Und ich denke, dass wir jetzt Besuch bekommen...«
***
Diese Aussage war für uns so etwas wie ein positives Alarmsignal. Was konnte uns Besseres passieren, wenn diese Maja Ruffin freiwillig hier erschien und auf einen Drink vorbeischaute.
Keiner von uns blieb sitzen. Suko und ich schoben uns von den Stühlen weg und gingen auf die Tür zu. Der Duke blieb zurück. Wir hörten ihn mit Fitty flüstern.
Ich hörte es jetzt auch. Das Geräusch draußen war nicht mehr zu überhören. Es stammte von einem Motorrad, das nur langsam fuhr. Und es blieb praktisch immer gleich. Es gab keine Anzeichen dafür, dass sich der Fahrer dem Haus näherte.
Wir hatten die Tür noch nicht geöffnet. Ich drehte den Kopf und sah die beiden Männer hinter der Theke stehen.
»Ist das normal, dass das Geräusch nicht lauter wird?«
»Wie meinst du das?«
Ich wartete, bis der Duke seinen Platz hinter der Theke verlassen hatte. »Kommt man euch nicht besuchen?«
»Du meinst die Teufelin?«
»Wie auch immer.«
Er rieb seine Nase. »Nein oder auch ja. Es kommt auf ihre Pläne an. Wenn sie mit uns reden will, ist sie plötzlich bei uns, aber jetzt weiß ich das nicht.«
»Das reicht«, sagte Suko, der näher an der Tür stand als ich. Er öffnete sie.
Sofort war ich bei ihm. Was der Duke noch sagte, interessierte mich nicht mehr. Ich ging bereits nach draußen und glitt nach rechts, denn ich wollte auf keinen Fall wie eine
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