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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wiegte den Kopf. »Wir haben es hier mit keinen gewöhnlichen Verbrechern zu tun. Hinter diesen Leuten steht die Hölle.«
    »Das ist uns allen bekannt«, entgegnete Tucker Peckinpah.
    »Deshalb ist es unsere Aufgabe, mit diesem blutigen Spuk schnellstens aufzuräumen.«
    Cruv sagte nichts mehr, aber ich sah ihm an, daß er unter der Vorstellung litt, Peckinpah könnte etwas zustoßen, während er zu Hause saß und auf seine Rückkehr wartete.
    Die Brüder spannten uns ziemlich lange auf die Folter.
    Endlich läutete das Telefon, und Tucker Peckinpah wurde höflich eingeladen, seinen Wetteinsatz zu leisten.
    Als der Industrielle den Hörer auflegte, schaute er uns der Reihe nach an.
    »Es ist soweit«, sagte er heiser.
    Mr. Silver legte ihm die Hand auf die Schulter. »Viel Glück.«
    Peckinpah strich sich über das schüttere Haar und nickte stumm. Wir glaubten alle fest daran, daß er bald wieder unversehrt bei uns sein würde, aber unterschwellig hatte ich die Befürchtung, daß etwas schiefgehen würde.
    Wie sagt man? Der Teufel schläft nicht.
    In diesem Fall war diese Weisheit besonders zutreffend.
    Ich wandte mich an Boram: »Du weichst nicht von seiner Seife, verstanden?«
    »Ja, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    »Gehen wir«, sagte Tucker Peckinpah, als könnte er es nicht erwarten, jenes geheime Wettbüro zu betreten.
    »Und was tun wir?« fragte Mr. Silver.
    »Wir fahren nach Hause«, entschied ich.
    »Ich komme mit euch«, sagte Cruv. »Allein würde ich hier glatt überschnappen.«
    »Selbstverständlich kommst du mit, Kleiner«, sagte Mr. Silver grinsend. »Du darfst sogar mit meiner Eisenbahn spielen.«
    »Ich wußte nicht, daß du so etwas besitzt.«
    »Ich verrate es nicht jedem, sonst möchten alle damit spielen.«
    Wir verließen gemeinsam das Haus, und Tucker Peckinpah begab sich mit Boram zu seinem silbergrauen Rolls Royce.
    »Ich melde mich, sobald ich das geheime Wettbüro verlassen habe!« rief er, bevor er sich in den Wagen setzte.
    Boram stieg ebenfalls ein, und ich sah, wie sich seine Dampfgestalt auszudehnen begann. Der weiße Vampir, der sich von schwarzer Kraft ernährte, wurde immer durchsichtiger, bis er nicht mehr zu sehen war.
    Der Industrielle startete den Motor und fuhr los. Meine besten Wünsche für eine baldige Rückkehr begleiteten ihn.
    Unsere Gegner hatten die Person Tucker Peckinpah gründlich durchleuchtet. Wenn sie sich nur auf den finanziellen Bereich beschränkt hatten, war nichts zu befürchten, aber wenn sie tiefer gegraben hatten, mußten sie auf Peckinpahs ›Hobby‹
    gestoßen sein, dann wußten sie, daß er der Partner eines Dämonenjägers war.
    Und wenn sie davon Kenntnis hatten, konnte die Sache für den Industriellen verdammt haarig werden.
    Unter Umständen reichte dann Boranis Schutz nicht aus.
    Mr. Silver sah mich vorwurfsvoll an und schüttelte langsam den Kopf. »An so etwas solltest du lieber nicht denken, Tony, sonst wirst du bei diesem Fall zum Nervenbündel.«
    ***
    Oben konnte man hervorragend essen und tanzen.
    Unten konnte man grausame Todeswetten abschließen.
    Tucker Peckinpah nannte einem Kellner seinen Namen, der nickte und reichte ihn an den Geschäftsführer – einen schmalen, hochnäsigen Typ mit Dauerwellen und grellem Seidenschlips – weiter.
    »Sie werden erwartet, Mr. Peckinpah«, sagte der Mann. Es schien ihm nicht leichtzufallen, zu seinen Mitmenschen freundlich zu sein. Er sprach gekünstelt und spreizte ständig den kleinen Finger ab, als wäre er der Meinung, dies würde besonders vornehm aussehen. »Bitte folgen Sie mir!«
    Der Industrielle warf einen Blick zurück, als wollte er sich vergewissern, daß Boram bei ihm war, aber er konnte den Nessel-Vampir selbstverständlich nicht sehen.
    Er mußte sich einfach darauf verlassen, daß Boram mit ihm den Wagen verlassen und das Lokal betreten hatte.
    Auch hier gelangte man durch das Büro in die ›Unterwelt‹.
    Ein großer Mann mit breiten Schultern und kräftigen Kiefern nahm Tucker Peckinpah in Empfang. Der Geschäftsführer verließ das Büro wieder.
    Durch eine niedrige Tür gelangte Peckinpah mit dem Vierschrötigen – und hoffentlich auch mit Boram – in einen schmalen Gang. Der Große ging vor dem Industriellen.
    Plötzlich piepste ein Alarm. Der Vierschrötige fuhr sofort herum und sah Tucker Peckinpah durchdringend an. »Sind Sie bewaffnet, Sir?«
    »Nein«, antwortete der Industrielle.
    »Was haben Sie an metallischen

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