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175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Harry Gleason musterte mich aufgeregt. »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben, Mr. Ballard. Es ist eine verrückte Geschichte. Daß Sie mir trotzdem glauben, zeugt von hoher Intelligenz.«
    Ich kräuselte die Nase. »Kommen Sie, Harry, was soll das? Sie brauchen mir keinen Honig ums Maul zu schmieren.«
    »Tue ich doch gar nicht.«
    »Na schön, ich bin hier. Wie geht es nun weiter?«
    erkundigte ich mich.
    Harry Gleason war ein kleines, mageres Männchen. Er hätte die Idealmaße für einen erfolgreichen Jockey gehabt und auch das Idealgewicht, war nur nicht mehr jung genug, um diese berufliche Laufbahn einzuschlagen.
    Er forderte mich auf, ihm zu folgen.
    Wir tauchten ein in das finsterste Soho, irgendwo hinter Chinatown, wo das lichtscheue Gesindel zu Hause war. Daß sich hierher auch wohlhabende Leute begaben, konnte man sich kaum vorstellen, aber es war eine Tatsache.
    Harry Gleason, ein Typ, der überall anzutreffen war, so unauffällig wie ein Neger in der Nacht, war auf etwas gestoßen, das seine Haare zu Berge stehen ließ.
    Nach dem ersten Schock hatte er sich überlegt, wie sich daraus Kapital schlagen ließ. Er war offenbar ein sehr geschäftstüchtiger Bursche, der für gute Informationen von der Polizei Geld kassierte. Doch diesmal war er an eine ganz große Sache geraten, und dafür wollte er auch besser honoriert werden. Deshalb setzte er sich mit dem reichen Industriellen Tucker Peckinpah in Verbindung – und Peckinpah arrangierte für mich ein Treffen mit Gleason.
    Vor einer dunklen Backsteinmauer blieb Harry stehen. Er zeigte auf eine Tür, die so unscheinbar und klein war wie er.
    »Hier müssen wir durch, Mr. Ballard«, sagte er.
    Ich nickte. »Okay. Sie gehen vor, ich folge Ihnen – überallhin.«
    Sein Blick wanderte an mir auf und ab. »Sind Sie wirklich sowas wie ein Dämonenjäger?«
    »Das sowas wie können Sie weglassen«, erwiderte ich.
    »Dann sind Sie für diesen Fall der richtige Mann.«
    »Aus diesem Grund bin ich hier«, gab ich zurück.
    Wenn wir sprachen, flogen helle Atemfahnen aus unseren Mündern, obwohl es an diesem Abend nicht ganz so kalt war wie die Tage davor.
    Harry Gleason trug eine mit dickem Stoff gefütterte Lederjacke, die an den Ellenbogen stark abgewetzt war. Die Jeans waren ihm viel zu groß und schrecklich ausgebeult. Er hätte darin O-Beine verstecken können, es wäre niemandem aufgefallen.
    Harry öffnete die Tür, durch die er aufrecht treten konnte.
    Wenn ich mich nicht gebückt hätte, hätte ich mir die Nase blutig geschlagen.
    Wir gelangten in einen finsteren Hinterhof, in dem der Dreck von mindestens 150 Jahren lag. Harry führte mich durch eine teilweise recht bizarre Müllwelt, über die die Dunkelheit gnädig ihren schwarzen Mantel gebreitet hatte.
    »Es gäbe natürlich auch einen anderen Weg«, erklärte mir Harry, »aber den dürfen wir nicht gehen, sonst wird man auf uns aufmerksam.«
    »Das ist schon in Ordnung, Harry«, erwiderte ich. »Ich bin gegen Tetanus geimpft, kann mir hier also keine Blutvergiftung holen.«
    »Dann bin ich beruhigt«, sagte Harry Gleason und grinste über das ganze kleine Gesicht. »Übrigens: Mr. Peckinpah war sehr großzügig.«
    »Das ist er immer.«
    »Ist er tatsächlich der reichste Mann der Welt?«
    »Wer kann das schon so genau feststellen?« antwortete ich.
    »Er gehört auf jeden Fall zu der kleinen Gruppe ganz oben.«
    »Tausend Pfund hat er mir gegeben.« Harrys Augen glänzten in der Dunkelheit »Soviel Geld habe ich in meinem ganzen Leben noch nie auf einem Haufen gesehen.«
    Ich hob den Zeigefinger. »Nicht mit leichtsinnigen Weibern verprassen.«
    »Bestimmt nicht. Dafür habe ich noch nie bezahlt.«
    Harry führte mich zu einer etwas größeren Tür. Er zögerte, sie zu öffnen.
    »Mich beschleicht auf einmal ein ganz komisches Gefühl«, raunte er.
    »Möchten Sie umkehren?«
    Er schüttelte entschlossen den Kopf. »Keine Sorge, ich kneife nicht, Mr. Ballard.«
    »Ich hätte Verständnis dafür«, sagte ich.
    »Ich habe tausend Pfund bekommen, damit ich Sie führe. Harry Gleason mag zwar schäbig gekleidet sein, aber er hat keinen schäbigen Charakter.«
    Was hatte Harry Gleason erfahren?
    Nun, daß irgend jemand geheime Büros eingerichtet hatte, in denen man Wetten abschließen konnte, wie es sie noch nie gab. Blutige Wetten!
    Das konnte nur ein teuflisches Gehirn ersonnen haben.
    Zu einem solchen geheimen Wettbüro führte mich Harry. Er drückte auf die

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