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1751 - Die GrenzlÀnderstation

Titel: 1751 - Die GrenzlÀnderstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück.
    „Das Schicksal möge verhindern, daß ich es öfter als einmal in acht Zehnern mit einem Stuuhr zu tun bekomme."
    Seine Mitarbeiter in der Koordination versicherten ihm, daß sie alles tun würden, um es zu verhindern.
    Doch irgendwie war das Schicksal gegen Phermi. Kaum hatte der Stuuhr den ersten Ring verlassen, schwärmten die bizarren Schiffe seines Rudels aus und formierten sich zu einem Keil, der gegen den ersten Ring vorstieß und keinen Zweifel daran ließ, daß diese Wesen unberechenbar waren.
    Phermi handelte. Er ließ die Schutzaura aktivieren und schickte gleichzeitig eine kleine Rakete mit Leuchtmunition hinaus ins All. Sie traf das Schiff des abfliegenden Stuuhr und hüllte es in eine Kaskade aus buntem Licht. Die Rakete schlug eine winzige Delle in das Schiff, nichts, worüber man sich aufregen mußte.
    Schlimmer war das farbige Licht. Eine solche Kaskade tat den Stuuhr in den Augen weh und konnte unter Umständen zu Übelkeit und anhaltender Migräne führen. Augenblicklich drehten die angreifenden Schiffe ab, lösten ihre Formation auf und nahmen wieder ihre ursprünglichen Positionen im Wartekorridor ein.
    „Glückwunsch, Phermi." Der Sprecher war Halmi, einer der sechs Lagermeister. „Zeig den Hamamesch, daß wir nicht in allem auf sie angewiesen sind."
    „Unterschätze die Stuuhr nicht. Sie werden sich rächen. Und wir werden bald erfahren, auf welche Weise sie es tun."
    Auf den Schirmbildern verfolgte er, wie Roboter den getöteten Stelzmakalie mitsamt seinen Gerätschaften abtransportierten und in die obersten Etagen des vierten Ringes brachten. Sie übergaben ihn seinem Volk und hinterließen gleichzeitig eine Dokumentation über die Art, wie er zu Tode gekommen war.
    Die Stelzmakalies kümmerten sich ausschließlich um ihren Toten. Alles andere spielte nun keine Rolle mehr. Sie stellten jede Art von Geschäften und Kommunikation ein. Aus allen Teilen der zwei Wohnringe arbeiteten sie sich zu dem Toten vor.
    Phermi beobachtete es steif und mit innerem Staunen. Noch nie hatte er so etwas gesehen.
    Sie hüpften und rollten um ihn herum, und nach einer Weile kristallisierte sich aus der großen Menge Stelzmakalies eine kleine Gruppe, die sich von ihren Gegenständen löste. Sie krochen zwischen ihnen hervor, verteilten sich auf dem Boden und begannen dann, kleine und kleinste Tentakel sowie Greiflappen zu erzeugen. Behutsam und zeitlupenhaft lösten sie die verbliebenen Gegenstände von dem Toten und schoben sich dann über ihn.
    Der Oberste Lagerherr gab ein Geräusch der Ratlosigkeit von sich. War dies eine Art der Totenwache, wie er sie bei den Sourvants schon gesehen hatte? Die Stelzmakalies rührten sich nicht. Als sie sich nach langer Zeit wieder bewegten und zwischen ihre Gegenstände zurückkehrten, fehlte der Tote.
    Phermis Ruf erschreckte die gesamte Besatzung der Koordination.
    „Er ist weg", stieß der Oberste Lagerherr aus. „Verschwunden. Als wäre es ein Zauber!"
    „Kein Zauber", widersprach einer der Automaten. „Nach eingehender Auswertung des Bildmaterials haben die Stelzmakalies ihren toten Artgenossen aufgesogen."
    „Aufgesogen. Ahn!"
    Phermi fühlte sich eigentümlich berührt. Die Gase in seinem Körper revoltierten, und er erzeugte unabsichtlich mehrere Geräusche ordinärer Art.
    „Es tut mir leid", entschuldigte er sich. „Es wird nicht mehr vorkommen."
    Abrupt drehte er das Gestänge herum und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die wichtigen Dinge SCHERMOTTS.
    Eine knappe Tix dauerte es, dann trafen die ersten Meldungen aus den Sektoren Pharengi, Missulen und Freydhov im dritten Ring ein. Stuuhr verließen ihre Unterkünfte, in denen sie für die Dauer ihres Aufenthalts in der Grenzländerstation wohnten. Es handelte sich um Händler und Diplomaten, die sich in SCHERMOTT zu Gesprächen und Abschlüssen trafen. Meist brachten sie ihre Familien mit. In Stoßzeiten quoll SCHERMOTT regelrecht über von Interessenten für die Waren, die in einer Grenzländerstation umgeschlagen wurden.
    Die Stuuhr galten unter den Völkern Hirdobaans als ausgesprochene Einzelgänger, deren Unberechenbarkeit sich nicht nur in ihrem Verhalten gegenüber Angehörigen anderer Völker zeigte.
    Daß sie jetzt gemeinsam aus ihren Behausungen kamen und einem gemeinsamen Ziel zustrebten, bedeutete nichts anderes, als daß sie einen Befehl dazu erhalten hatten.
    Phermi gab einem seiner Mitarbeiter ein akustisches Zeichen. Sulfi aktivierte eines der Programme für solche

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