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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Haben wir nicht immer alles erreicht, was wir wollten?"
    Wir werden auch in Zukunft geschicktes Taktieren und Glück miteinander vereinen, fügte er in Gedanken hinzu. Eines Tages würde er sogar den geheimnisvollen Maschtaren gegenübertreten, von denen es hieß, daß sie die eigentlichen Machthaber in Hirdobaan waren.
    Erneut schweiften seine Gedanken ab, zurück in die Jugend. Begierig hatte er stets alles Wissen in sich aufgenommen und sich nie mit Erreichtem zufriedengegeben.
    Die Stille der Nacht barg tausend Stimmen. Er lauschte dem Knacken in den Wänden, den Stimmen der Erzieher, die sich auf dem Korridor unterhielten, aber vor allem dem fernen Donnern der Raumschiffe, die in der Dunkelheit wie Sternschnuppen über das Firmament zogen. Seine Sehnsucht galt den endlosen Weiten zwischen den Welteninseln. Aber dort draußen lauerte auch das Böse: In Hirdobaan lebten die Mörder seiner Eltern ...
    „Jetzt!" vernahm er hinter sich eine flüsternde Stimme. Bevor er reagieren konnte, waren sie über ihm. Einer rammte ihm die Knie in den Leib, ein anderer zerrte ihm die Arme auf den Rücken, und der dritte drückte seinen Kopf in die Kissen, daß er glaubte, ersticken zu müssen.
    „Gefällt dir das, Coram-Till? Diesmal bist du nicht der Bessere - diesmal siegen wir!"
    Vergeblich versuchte er, sie abzuschütteln. Kahma-Jorg lachte dumpf. „Weißt du noch, daß du mir den Arm ausgekugelt hast? Das kann ich nicht vergessen."
    Der Schweiß brach Coram-Till aus allen Poren. Er bekam keine Luft mehr, in seinen Ohren rauschte das Blut wie ein Wasserfall.
    Kahma-Jorgs Stimme klang gefährlich leise: „Immer waren wir die Hamamesch. Das ist nun vorbei. Du, Coram, spielst heute den Bösen."
    Ungestüm schlugen sie auf ihn ein. Der Schmerz wurde unerträglich, als wollten sie ihm die Schuppenhaut in Fetzen reißen. Sie waren wie die Hamamesch für Coram-Till, feige und nur in der Überzahl stark.
    „Wir töten dich, Hamamesch!"
    Langsam schwanden ihm die Sinne, er spürte die Fäuste kaum noch, die ihn traktierten. Aber kein Erzieher betrat den Schlafsaal und machte der Qual ein Ende.
    „Ich glaube, er hat genug."
    „Unsinn. Macht ihn fertig, den verfluchten Hamamesch!"
    Crypers starben einsam. Weil sie gegen das System rebellierten. Ihr Leben war ein immerwährender Kampf. Aber ohne Kampf kein Leben.
    Mit einer letzten, schier übernatürlichen Anstrengung bäumte Coram-Till sich auf. Der Kerl auf seinem Rücken kippte zur Seite und behinderte für einen Moment die beiden anderen. Coram-Till kam auf die Knie; die Hände ineinander verschränkt, wirbelte er herum und rammte dem völlig überraschten Kahma-Jorg die Fäuste unters Kinn. Gurgelnd kippte er nach hinten.
    Coram-Till ließ die anderen nicht mehr zur Besinnung kommen. Als seine Fäuste bluteten, setzte er sich mit Ellenbogen und Knien zur Wehr, und seine Widersacher sahen anschließend um einiges schlimmer aus als er selbst.
    Hoch aufgerichtet und stolz stand er endlich über ihnen und starrte sie herausfordernd an. „Ihr seid die Hamamesch", stieß er keuchend hervor. „Ihr werdet einen ehrenhaften Crypernie besiegen können."
    Von da an respektierten sie ihn und seine Erfolge.
    Ein kodierter und geraffter Funkspruch traf ein. Fünf weitere Einheiten waren im Anflug auf den Treffpunkt.
    Trotz seiner inneren Unruhe war Coram-Till zufrieden.
     
    5.
     
    „Fehlfunktion!" schnarrte die künstliche Stimme des Bordrechners. Übergangslos fiel das Prospektorenschiff aus dem. Hyperraum. „Feuer im Triebwerkssektor, Löschsequenz ausgelöst.
    Feuer im Triebwerkssektor, Löschsequenz ..."
    „Es reicht, ich habe verstanden." Benommen massierte der Stuuhr sich den Kopf. „Welche Distanz haben wir zurückgelegt?"
    „Feuer im Triebwerkssektor ...", ratterte das Bordgehirn.
    Er unterdrückte das quälende Bedürfnis, mit bloßen Fäusten die Konsole zu zerlegen und alle elektronischen Bauteile in den Müllschlucker zu werfen. Das hätte ihm zwar Genugtuung verschafft, ansonsten aber nichts zum Besseren verändert. Endlich brachte der Bordrechner die Mitteilung, daß der Rücksturz nach 172 Lichtjahren erfolgt war. Kurs lag an Richtung Vankanton-Oktant.
    „Löschvorrichtungen deaktiviert. Weiterer Handlungsbedarf besteht nicht."
    „Schadensmeldung!" forderte der Stuuhr unbewegt.
    „Die Aggregate sind versiegelt."
    „Aber es gibt eine Ursache für den Rücksturz?" Irgendwann würde der Computer ihn zur Verzweiflung treiben. Leider ließ der Vertrag eine

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