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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Ewigkeit verging, bis sein Anruf endlich angenommen wurde. Eine Bildverbindung unterblieb jedoch.
    „Mommen ist für die kommenden Tage gesperrt", begründete das eine unwirsche Stimme. „Hast du die Mitteilung nicht empfangen?"
    „Mein Antrieb ist defekt", versetzte der Prospektor, ohne auf die Frage einzugehen.
    „Gedulde dich einige Tage, dann wird dir ein Platz zugewiesen."
    „Halt, warte!" stieß der Stuuhr hervor, bevor sein Gesprächspartner unterbrechen konnte. „Ich denke nicht daran, eipe unsinnige Aufforderung zu befolgen. Auf Mommen wird sich wohl ein Landeplatz für mein Prospektorenschiff finden." Wie alle seines Volkes sprach er das Hamsch in zwar abgehackten, aber korrekt modulierten Worten.
    Offenbar hatte der Hamamesch erst jetzt richtig hingehört. Zumindest wurde sein Tonfall eine Nuance verbindlicher. „Ich gehe auf Bildübertragung."
    Er will sich überzeugen, schoß es dem Stuuhr durch den Sinn, als ein zerknittert wirkendes Fischgesicht auf dem Schirm erschien.
    „Warum hast du nicht gesagt, wer du bist?" erkundigte sich der Hamamesch, ein klein wenig zuvorkommender.
    „Hätte das etwa die Abwicklung beschleunigt?"
    Der Hamamesch wand sich vor Seelenpein. Nervös rutschte er auf seinem Hochsitz hin und her.
    „Du weißt gar nicht, wie sehr ich es bedauere ..."
    „Leere Worte reichen nicht, Hamamesch!"
    „...wie sehr ich es bedauere", fuhr der andere verbindlich fort, „ausgerechnet einem Stuuhr einen Wunsch abschlagen zu müssen. - Aber vielleicht", fügte er hastig hinzu, „kann ich dir für übermorgen einen Landeplatz reservieren."
    „Heute!" schnaubte Nbltsgndpfrdbrms. „Ich lasse mich nicht vertrösten."
    „Versteh doch", bat der Hamamesch, „ich tue für dich alles in meiner Macht stehende.
    Übermorgen ..."
    „Wer hat auf Mommen das Sagen?"
    „Gunion, aber ..."
    „Verbinde mich mit ihm!"
    Der Hamamesch wand sich vor Unbehagen. „Das ist unmöglich. Der Verwalter inspiziert erst vor kurzem eingetroffene Materialien."
    „Dein Gesicht werde ich mir merken. Ich bin sehr nachtragend."
    Wortlos schaltete der Mann weiter, um den unbequemen Stuuhr endlich loszuwerden. Stuuhr galten als reizbar und schwierig.
    „... ich sagte nein!" Eine fremde Stimme erklang, mitten aus dem Satz herausgerissen.
    Abrupt wechselte das Bild.
    „Du bist Gunion?" begann der Prospektor, ehe der Verwalter Gelegenheit fand, sich auf die verfängliche Situation einzustellen. „Ich bin hier, um dringende Reparaturen vornehmen zu lassen.
    Zu meinem Ärgernis ..." Den Satz ließ er absichtlich unbeendet in der Luft hängen.
    „Wirklich dringende Reparaturen?" hakte Gunion nach. Ihm war anzusehen, daß er herzlich wenig Lust auf einen Streit mit dem Stuuhr hatte. Wenigstens um den Schein zu wahren, zögerte er noch, bevor er zustimmte. „Zwei Techniker stehen für deine Wünsche bereit."
     
    6.
     
    Übergangslos wich das charakteristische Flirren des Metagravflugs dem gewohnten Abbild der Sterne.
    Die PANDORA, ein 250 Meter durchmessender Raumfrachter mit äquatorialem „Rollon-Rolloff"- Hangar, hatte sich während der kurzen Überlichtetappe um mehrere Millionen Kilometer von den Begleitschiffen entfernt. Die Korrektur wurde umgehend eingeleitet.
    „Keine Ortung im Sinne der Anfrage", ließ der Syntron vernehmen. „Das Objekt hat die errechneten Koordinaten bereits verlassen."
    „Verdammt!" Tamiel Androsch fühlte sich wie kurz vor einem gewaltigen Knall. Nur die Tatsache, daß seine linke Hand tief in der Hosentasche steckte und sein Heiligtum umklammerte, verhinderte einen Tobsuchtsanfall.
    „Das kleine Schiff hatte bestimmt nicht genügend Waren für uns alle an Bord", versetzte Iona Tormonen. „Warum also unnötig Zeit vergeuden, die wir sinnvoller nutzen könnten?"
    „Wir haben einen Mann verloren", argumentierte er schwach. „Sein beschädigter Raumanzug hat dem Vakuum nicht standgehalten. Wir haben eben keine SERUNS."
    „Hast du ihn gekannt?" Ionas tiefliegenden Augen loderten in verzehrendem Feuer. Langsam fuhr sie mit beiden Händen durch ihr kupferfarbenes Haar. Auch ohne weitere Worte verstand Androsch.
    Iona Tormonen stammte von Ferrol und gehörte damit einer Zivilisation an, die schon lange vor der Menschheit die interplanetare Raumfahrt betrieben hatte, jedoch nie über die Grenzen des eigenen Sonnensystems hinausgekommen war. Sie war eine bemerkenswerte, zielstrebige Frau, die andere mitzureißen verstand. So wie sie ihn, jahrelang nur Lademeister auf der

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