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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachvollziehen, was es bedeutet, Tag für Tag in Furcht leben zu müssen, immer auf der Hut vor Angriffen?"
    „Piraten haben kein anderes Schicksal verdient." Atlan provozierte den Rebellenführer, um ihn endgültig aus der Reserve zu locken. Falls Coram-Till der Mann war, als den er ihn trotz seiner zur Schau gestellten Härte einschätzte, hatte er wenig zu befürchten - falls er sich irrte, würde sich erweisen, wer schneller reagierte und der bessere Kämpfer war.
    Vorübergehend sah es so aus, als wolle Coram-Till wirklich abdrücken, doch dann stieß er mit einer Verwünschung auf den Lippen die Waffen zurück.
    „Piraten nennen uns die Hamamesch", brachte er hervor. „Piraten und Plünderer. Weil wir uns dem System nicht unterordnen wollten und die acht Handelshäuser gegen uns waren, wurde unser Volk in die Illegalität getrieben; es kann nur durch Piraterie überleben. Wir sind auf die Technik der Händler angewiesen, ohne sie gäbe es keine Weltraumfahrt in Hirdobaan und Queeneroch. Aber dieses System ist nur eine vornehme Art von Unterdrückung und Ausbeutung. Deshalb müssen wir plündern, um in Queeneroch überleben zu können."
    „Euere Heimat liegt in der Nachbargalaxis?"
    „Ich verrate kein Geheimnis, Galaktiker, wenn ich dir sage, daß unsere Vorfahren einst von Hirdobaan auswandern mußten oder vertrieben wurden. Niemand kennt die Zahl der besiedelten Planeten exakt, aber von den sieben Rebellengruppen sind wir Ambraux-Rebellen die stärksten."
    „Das klingt nicht gerade so, als würdet ihr eines Tages gemeinsam losschlagen", wandte Tekener ein.
    Coram-Till verschränkte die Arme. „Ihr lebt euer Leben, ich das meine, uns trennen Welten. Ich verstehe nicht, warum ich euch das alles überhaupt erzählt habe."
    „Weil du vielleicht doch das Herz auf dem rechten Fleck hast", sagte Atlan.
    Der Cryper blickte ihn verständnislos an.
    „Wir halten dich nicht für einen kaltblütigen Mörder", seufzte der Arkonide. „Was die anderen Rebellen anbelangt, mag diese Feststellung eher unzutreffend sein."
    „Wir streben das Ziel, die Herrschaft der Hamamesch zu stürzen, auf unterschiedlichen Wegen an.
    Einigkeit herrscht lediglich in dem Punkt, daß wir alle uns gegen die Händler auflehnen."
    „Also kocht jeder sein eigenes Süppchen", schloß Tekener daraus. „Trotzdem werden wir mutwilliges Töten und Zerstören niemals gutheißen. Hört auf damit, Coram-Till, sonst wird euer Widerstand eines Tages an euch selbst zerbrechen."
    „Du wagst es ... mir Ratschläge zu erteilen? Ein hinterhältiger Galaktiker, der den Hamamesch in Bösartigkeit nicht nachsteht?" Der Cryper schien gar nicht fassen zu können, was er eben gehört hatte. Auf dem Absatz machte er kehrt und stapfte davon. Atlan und Tek hörten ihn noch eine Weile Befehle brüllen, aber sie verstanden nicht, was er sagte.
    „Schade", murmelte der Smiler. „Der Bursche hat Charakter."
    „Vor allem hat er neue Aspekte ins Spiel gebracht", ergänzte Atlan. „Es hat noch nie geschadet, zwei Seiten anzuhören."
    Daß der Rebellenführer ebenfalls hinzugelernt hatte, stellten sie kurze Zeit später fest. Die ersten Crypers beendeten ihr sinnloses Zerstörungswerk. Stunden später waren alle kriegerischen Handlungen eingestellt. Dafür begannen die Rebellen mit einer großangelegten Plünderung: Was die Vernichtungsaktion einigermaßen heil überstanden hatte, wurde an Bord der Raumschiffe verfrachtet.
     
    *
     
    Atlan dachte an Tifflor, Aktet Pfest und all die anderen auf der ATLANTIS, die seit Tagen im Gebiet des Malaya-Systems auf die Ankunft der CHANTOM warteten. Vielleicht waren sie inzwischen zur BASIS zurückgeflogen und hatten Perry Rhodan Bericht erstattet. Oder sie hatten Kontakt mit Adrom Cereas von Mereosch aufgenommen.
    „Denkst du an dein Schiff?" wollte Ronald Tekener wissen. „Ich sehe es dir an, alter Arkonide."
    Atlan verzog die Lippen zu einem säuerlichen Lächeln. „Und du?" gab er knapp zurück. „Liegst du in den Armen der Kartanin?"
    „Nur in Gedanken", versicherte der Smiler.
    Gunion und die anderen Hamamesch blickten sie verständnislos an. Sie redeten fast nicht mehr miteinander. Die Aktivatorträger konnten es sich an den Fingern abzählen, daß Gunion bitter enttäuscht war. Er hatte sich Beistand von ihnen erhofft, doch anstatt Sinnvolles zu unternehmen, dösten sie in den Tag hinein.
    Inzwischen ging es ihnen nicht mehr so schlecht wie zu Anfang ihrer Gefangenschaft. Die Crypers gaben ihnen Nahrung und zu

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