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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nuance weicher, lauernd beinahe. „Könnte es sein, daß sich erste Hoffnung zeigt, daß der lange Kampf der Crypers endlich das System der Hamamesch erschüttert hat? Daß euer Reich aus Gewalt und Lüge zu bröckeln beginnt? Dann allerdings könnte ich sogar meine fehlgeschlagene Operation Porlock in einem positiven Licht sehen." Zum erstenmal wandte er sich bewußt an Atlan und Tekener und unterzog die beiden einer eingehenden Musterung. „Wer seid ihr?" herrschte er sie an.
    Tekener verschränkte die Arme vor der Brust. „Erwartest du wirklich, daß wir auf eine derart unhöfliche Frage antworten?"
    „Die Galaktiker stehen unter meinem Schutz", platzte Gunion heraus.
    Coram-Till begann zu lachen. Laut und schallend. „Unter deinem Schutz?" prustete er. „Du jagst mir Angst ein." Im nächsten Moment hielt er abrupt inne. „Galaktiker?" fragte er scharf und spie aus. „Ich habe von euch gehört. Nun wundert mich nichts mehr: Ein Verbrecher gesellt sich zum anderen."
    Er winkte einige Rebellen herbei. „Bringt die Gefangenen von hier weg und laßt sie verfolgen, was auf Porlock geschieht. Schlachtet außerdem das Wrack aus, alles, was sich noch gebrauchen läßt. Damit wir nicht mit völlig leeren Händen abziehen."
     
    *
     
    Die Gefangenen wurden auf das Regenbogenschiff gebracht, und nach ihren Waffen mußten Atlan und Tekener auch die SERUNS abgeben.
    Wieder begann eine Zeit des Wartens, doch diesmal erlebten sie mit, was sich außerhalb der Wände abspielte. Auf dem Schiff liefen viele Fäden zusammen, Bildübertragungen aus allen Regionen der Agrarwelt. Die enttäuschten Crypers hausten auf Porlock wie die Vandalen. In blinder Zerstörungswut hatten sie zu brandschatzen begonnen: Felder wurden niedergebrannt, Viehherden abgeschlachtet oder an Bord der Frachter transportiert. Tod und Vernichtung hielten Einzug, Fabriken explodierten, und der Rauch brennender Gebäude verdunkelte die Sonne.
    Die Pockennarben ungezählter Flächenbrände verunstalteten das Antlitz des Juwels Porlock.
    Aus dem Weltraum gesehen verbarg die Agrarwelt sich hinter dichter werdenden riesigen Rauchwolken. Ein Leichentuch.
    Die Crypers sorgten für planetenweites Chaos. Ihre Raumschiffe beschossen die Tangfabriken auf den Ozeanen, die bald als glühende Inseln versanken. Auch die Kavernen unter dem Festland blieben nicht verschont. Tiefe Gräben wurden aufgerissen und füllten sich mit glühender Schlacke.
    „Sie töten und zerstören grundlos", schnaubte Atlan entrüstet, „sie vernichten eine blühende Welt, nur weil sie den Hamamesch gehört."
    „Ich hätte Coram-Till für klüger eingeschätzt", stimmte Tekener nachdenklich zu. „Eigentlich erschien er mir wie ein Mann unseres Schlages ..."
    Atlan fixierte ihn unter zusammengekniffenen Brauen. „Daß er dem Treiben seiner Leute tatenlos zuschaut, kann ich nicht tolerieren. Plünderer und Mordbrenner waren mir stets zuwider."
    „Du glaubst wirklich, deine Meinung würde mich interessieren?" Ohne daß sie es bemerkt hatten, war Coram-Till hinter ihnen erschienen. „Ausgerechnet das Urteil eines Galaktikers." Das klang mehr als nur verächtlich.
    Tek bedachte den Rebellenführer mit einem Kopfschütteln. „Es gefällt eben nicht jedem, die eigene Schande zu hören."
    Vorübergehend sah es aus, als wolle der Cryper sich auf ihn stürzen. Der Smiler versteifte sich, doch Coram-Till überlegte es sich im letzten Augenblick anders.
    „Du verdammst die Hamamesch", sagte Atlan. „Aber deine Rebellen töten und vernichten aus Lust, nicht aus Notwendigkeit. Sag selbst, ob eine solche Handlungsweise eines intelligenten Volkes würdig ist."
    „Du willst mir Moral predigen?" stieß Coram-Till hervor. „Dabei seid ihr nicht besser als die Hamamesch: Abschaum und Gesindel..."
    „Wenn du das glaubst", sagte Tekener leise, „dann ist jedes weitere Wort überflüssig und verlorene Liebesmüh."
    Der Cryper hatte seinen schweren Kombistrahler über der Schulter hängen. Mit einer ruckartigen Bewegung riß er beide Handfeuerwaffen halb aus den Halftern. „Ich sollte euch auf der Stelle erschießen", knurrte er zornig. „Oder noch besser: Ich lasse euch hinrichten. Als abschreckendes Beispiel für alle, die glauben, sich ein Urteil über andere anmaßen zu können, aber selbst hinterhältig morden. Ihr kommt aus einem fernen Sternennebel und habt kein Recht, euch in die Angelegenheiten der Crypers einzumischen. Was wißt ihr schon von unseren Nöten und Problemen? Könnt ihr

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