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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfolg.
    Scherckel plädierte dafür, nicht immer nur Hamamesch zu befragen, sondern auch einmal Sourvants, die seltsamen Patruskee-Prediger oder die insektoiden Stuuhr.
    „Unnützer Aufwand", versetzte die Admiralin bloß. „Scherckel, du hältst besser den Mund." Auf den Ratschlag ihrer Adjutanten legte Stomal Zystaan nur sehr beschränkten Wert.
    Sie plünderten stets alle erreichbaren Datenbanken. Auf Stomal Zystaans Geheiß töteten sie vier lokale Handelsherrn. Innerhalb weniger Wochen entwickelte sich die Akonenflotte zum meistgehaßten Phantom des Grencheck-Oktanten.
    Sie hörten natürlich von den Untaten der Imprint-Outlaws nebenan, in den übrigen Achteln der Kleingalaxis. Die Probleme waren überall dieselben: Es gab einfach keine Imprint-Waren in Hirdobaan.
    Auf der anderen Seite glaubte niemand, daß die Hamamesch in der Milchstraße gelogen hatten.
    Das konnte nicht, und das durfte nicht sein. Folglich bedurfte es nur einer besonderen List, um sich die Objekte der Begierde zu verschaffen.
    Aber welcher? Scherckel war nicht so ganz davon überzeugt, daß sie sich schon auf dem richtigen Weg befanden.
    Dagegen stand jedoch die unerschütterliche Ruhe der Admiralin, an der sich paradoxerweise alle, auch ihre geheimsten Feinde, aufrichten konnten.
    Daß sie den Grencheck-Oktanten bald in- und auswendig kannten, lag in der Natur der Sache.
    Man kam ja in rund zwei Stunden von einem Ende des Kuchenstücks zum anderen.
    Das machte es den Verfolgern nicht gerade leicht. Stomal Zystaan wußte natürlich, daß sich eine Flotte der Fermyyd auf ihre Spuren gesetzt hatte, aber die anderen kamen immer zu spät, ahnten niemals ihre nächsten Schritte.
    Auf eine Schlacht ließ es die Admiralin nicht ankommen. Nicht mal die Crypers, jene Hamameschähnlichen Rebellen, dachten im Angesicht der Fermyyd an Widerstand.
    Scherckel fühlte sich täglich schlechter.
    Es lag ihm nicht, seine Aggression an den Hamamesch abzureagieren. Mit abgeschlachteten Fischnasen konnte er seine Sucht auch nicht befriedigen. Jeden Tag erlebte er kleine Zusammenbrüche. Mehrmals wurde er in Schlägereien an Bord verwickelt. Aus eigener Schuld - warum hielt er sich nicht mehr heraus?
    Insofern bewunderte er Stomal Zystaans Stehvermögen. Sosehr er sie haßte, sosehr erkannte er die kühle Berechnung an.
    Und die Ausdauer. Vor allem anderen die.
    Die 230 lizensierten Handelshäuser des Oktanten betrieben ihre Geschäfte allesamt in eigener Regie, vom Herrscherhaus ungehindert. Vielleicht war das der Grund, daß eine gemeinsame Widerstandsfront nicht zustande kam. Und die Fermyyd schienen viel zu wenige zu sein, als daß sie den ganzen Oktanten flächendeckend hätten schützen können.
    Handelszentrum und Zentralwelt war der Planet Kyschnoch, weit am Rand von Hirdobaan, als vierter Planet der Sonne Kys. Dort residierte der Handelsfürst des Oktanten.
    Auf den Außenwelten bekam man über jenen Martosch nur wenig Positives zu hören. Den Gerüchten nach war er ein mäßig intelligenter Kerl, der seine Geschäfte von korrupten Ratgebern und Höflingen führen ließ. Achtung genoß er lediglich für seine Rolle als Abwehrspieler in einer Art Antigrav-Handball; eine beliebte Grencheck-Abart von unblutigen Gladiatorenspielen.
    Stomal Zystaan hoffte die ganze Zeit auf eine Botschaft von Martosch. Aber es kam nichts. Dem Herrscher war die Drohung egal, die seinen Untertanen den Schlaf raubte.
    Nach kurzer Zeit erhielten die Akonen unverhoffte Konkurrenz auf dem ureigensten Terrain: Sie waren plötzlich nicht mehr die einzigen im Grencheck-Oktanten. Als sie den Planeten Schoeer erreichten, eine Handelswelt in der Mitte des Oktanten, fanden sie diese halb verwüstet vor.
    Man konnte, bildlich gesprochen, noch die Trümmer rauchen sehen. Der Raumhafen lag in Schutt und Asche. Sieben Handelsschiffe wurden nach einem Gefecht wieder notdürftig raumklar gemacht.
    Zu dem Zeitpunkt, als die Akonen aus dem Hyperraum tauchten, war alles längst vorbei.
    „Scherckel! Grozzer!"
    Die Admiralin sprach mit schneidendkalter Stimme. So wütend hatte man sie nicht oft erlebt. „Ich interessiere mich brennend für Informationen, was diesen >Zwischenfall< da unten angeht. Ihr fliegt runter und bringt alles in Erfahrung. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
    Eine Antwort brauchte es wohl nicht mehr. Sie gingen mit einem Dutzend ihrer Schiffe nieder.
    Nur um sicherzugehen, daß keine Fischnase auf dumme Gedanken kam.
    Trotzdem war's nicht so leicht, aus den reichlich

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