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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eingeborener des Planeten Tomot, Teasers einziger Freund an Bord. Genaugenommen der einzige Freund, den er überhaupt jemals besessen hatte.
    „Ruhig, Teaser, du schwitzt ja."
    Gyrengo strich mit dem linken Fuß beruhigend über Teasers erhitzte Stirn.
    Das rechte Bein balancierte indessen den Körper, aber was für normale Menschen so artistisch aussah, war für einen Tomopaten gar keine Sache.
    „... sämtliche Geschütze des Planeten auf euch gerichtet. Euch ist mit allem Nachdruck die Landung untersagt..."
    Teaser sah das Aufblitzen erst, als die AKONIA unter einem heftigen Schlag erbebte. Ein zweites Mal, von drei verschiedenen Stellen des Planeten aus.
    „Diese Kriecher wagen es tatsächlich", sagte Stomal Zystaan ungläubig. „Djudiess! Haben wir die Koordinaten?"
    „Selbstverständlich", antwortete die Erste Pilotin. „Die Standorte der Geschütze sind vom Syntron registriert."
    „Gut. Wir setzen ihnen Strukturbomben in den Pelz. Aber kleinste Kaliber bitte, der Planet soll ganz bleiben. Wir wollen schließlich noch mit den Burschen reden."
    Djudiess gab den Befehl an die Feuerleitzentrale weiter.
    Es gab niemanden, der Stomal Zystaans Befehle nicht augenblicklich befolgt hätte. Wenn sie jemals an Imprint-Waren kommen wollten, auf welche Weise auch immer, dann stellte die Admiralin ihre einzige Chance dar. Ohne Stomal Zystaan wären sie nicht mal bis nach Hirdobaan gelangt.
    „Feuer!"
    Da war's wieder. Teaser sah es drei-, viermal blitzen. Die Impulskanonen auf Horrigh explodierten alle zugleich, und wenn er sich vorstellte, wie viele Hamamesch in diesem Augenblick gestorben waren, wurde ihm ganz schlecht.
    „So, und nun landen wir. Noch mal wagen sie das ganz bestimmt nicht. Djudiess, runter mit der AKONIA!"
    Der größte Kontinent von Horrigh war ihr Ziel, präzise gesagt, eine Stadt mit Raumhafen, nahe am Äquator.
    Aus der Höhe konnte man deutlich eine Dunstglocke erkennen, die das ganze Gebiet umspannte. Von einem Ende der Stadt zum anderen waren es an die fünfzig Kilometer.
    Richtig große Gebäude, so wie auf den Spielzeug-Miniaturen von Terrania, gab es allerdings keine. Teaser hätte sich statt Horrigh lieber Terrania angesehen. Er wäre überhaupt lieber anderswo gewesen; überall da, wo er Stomal Zystaan nicht ständig über den Weg lief.
    „Wir fangen eine Funkbotschaft auf", meldete Furthero, der Chefwissenschaftler.
    „Text!" forderte die Admiralin scharf.
    „Sie rufen um Hilfe. Die Botschaft richtet sich an eine unbekannte, nicht identifmerbare Stelle."
    „Kein Richtstrahl?"
    „Nein, Admiralin. Dieselbe Sendeleistung in alle Richtungen. Auf diese Weise reicht der Spruch höchstens 500 Lichtjahre weit."
    „Es könnte sein, daß die Nachricht von Relaisstationen weitergeleitet wird. - An wen ist der Text gerichtet?"
    „Keine bestimmte Person. Ein sogenannter Ferm-Kommandeur. Die Hamamesch rufen die Fermyyd zu Hilfe. Ich kann dir allerdings nicht sagen, was das ist, die Fermyyd."
    „Egal. Wir kümmern uns nicht darum. Mich interessiert's nicht mal, was die Fischköpfe funken."
    Und diesmal war es gar nicht das Grinsen in Stomal Zystaans Gesicht, das Teaser am meisten angst machte, sondern dieses seltsame Wort von eben.
    Er wußte natürlich auch nicht, was man unter Fermyyd verstand. Aber der Maschinenmensch hatte einen guten Instinkt. Es wäre wohl besser gewesen, wenn man sich vorgesehen hätte.
     
    *
     
    Hinter ihm sammelte sich das Landekommando: unteres Kugeldrittel, Mannschleuse C.
    Die unruhig tapsenden Schritte machten ihn ganz nervös. Wäre nicht die Admiralin gewesen, die auf solche Schwächen nur lauerte, er hätte sich umgedreht und die Nervtöter zusammengestaucht.
    Vor den Augen des Adjutanten Scherckel fuhr das Schott beiseite. Ein scharfer Wind blies herein.
    „Baah ... Hier stinkt's nach Moder."
    Das ist also Horrigh. Na bravo!
    Nicht, daß der Blick nach draußen sonderlich gelohnt hätte - es gab weiß Gott schönere Welten zu entdecken, solche mit Komfort und Ästhetik. Aber die Augen zumachen half auch nicht weiter.
    Von hier oben überschaute man ein ungeheures Areal, das weit über die Grenzen der Stadt hinausreichte. Der Raumhafen war nur ein Teil davon, und nicht mal der häßlichste. Die Hamamesch, die da unten lebten, ahnten wahrscheinlich gar nicht, was auf sie zukam. Der Handelsherr des Planeten würde seine bevorstehende Niederlage wohl kaum unter das eigene Volk posaunt haben.
    Niedrige, kantige Häuserzeilen umgaben das Hafenareal ohne

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