Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Lücke. Dreckig sah die Szenerie aus, sogar der Horizont verschwamm in einem häßlichen braunen Schimmer. Es gab nur sehr wenige Gleiter. Gegen das Material an Bord der AKONIA wirkten sie primitiv.
    Hinterhof der Sterne. Verdammtes Hirdobaan.
    Über den Himmel zogen hundertfach aufgetürmte Wolken in Grau und Beige. Horrigh war eine heiße Welt, auf der ein Mensch sofort ins Schwitzen kam.
    „Willst du an Deck festwachsen, Scherckel?" keifte Stomal Zystaan von hinten. „Los jetzt, raus da! Oder sollen die Fischnasen denken, daß wir Angst haben?"
    Er war der erste, der sich gezwungenermaßen vom Antigrav ins Freie hieven ließ.
    Scherckel konnte es nicht leiden, wenn er auf fremden Planeten landen mußte. Überall unbekannte Krankheiten, schlechtes Essen, und die Eingeborenen oftmals tödlich wie ein Schwärm Killerbakterien. Trotzdem trieb ihn die Gier nach dem Imprint an.
    Auf der kompletten Hafenfläche waren genau drei kleine Beiboote zu sehen. Scherckel hielt sie für Wracks; er glaubte nicht, daß mit den Schrotthaufen noch jemand fliegen konnte.
    Mehr als das erfüllten ihn jedoch die wartenden Gestalten mit Sorge.
    Okay, ihr Hamamesch! Ganz ruhig, dann passiert uns allen nichts.
    „Wird's bald da vorn?"
    Er verfluchte ihre Stimme, penetrant in der dünnen Luft von Horrigh. Scherckel kam mit beiden Beinen auf dem betonierten Hafenbelag zu stehen. Die Hamamesch waren zum Greifen nah, doch sie bewegten sich keinen Zentimeter vorwärts.
    So ist's gut. Schön stehenbleiben!
    Scherckel spürte ein hartes Knie im Nacken..
    „He ... Vorsicht da oben."
    „Selbst schuld. Mach schon!"
    Scherckel trat ein paar vorsichtige Schritte nach vorn.
    Hinter ihm landete erst einmal Grozzer, der zweite Adjutant. Er war der einzige Terraner in der ganzen Flotte. Es machte Stomal Zystaan Spaß, sich einen terranischen Pseudosklaven zu halten, der auf sie angewiesen war.
    Dann kamen die anderen. Die Admiralin ganz zuletzt, obwohl sie ganz bestimmt nicht feige war. Stomal Zystaan mochte eine giftige Natter sein, aber gegen ihre Frechheit mußten andere erst mal ankommen.
    Scherckel sah den Hamamesch aus nächster Distanz in die Augen. Es waren mehr als fünfzig.
    Er konnte weder Waffen noch sonst etwas erkennen, was ihn gefährdet hätte. Feindselig waren sie nicht; man durfte jedoch nicht vergessen, daß die AKONIA soeben ihre Impulsgeschütze vernichtet hatte. Scherckel nahm sich vor, ihnen nicht den Rücken zuzukehren.
    Ein prächtig ausstaffierter Hamamesch löste sich aus der Gruppe. Es kam Scherckel so vor, als ob der grauhäutige Fischabkömmling genau wie er nach vorn gezwungen wurde.
    Wer ist schon so blöd, freiwillig gefährlichen Invasoren zu begegnen? Was anderes sind wir ja nicht.
    „Mein Handelsherr Porrvich erlaubt sich, die Fremden auf Horrigh zu begrüßen", sprach der Grauhäutige. „Porrvich läßt anfragen, ob die Bewohner dieses Planeten ihren Besuchern mit Unterkunft, Speisen oder Waren dienlich sein können."
    Die Stimme des Hamamesch war dasselbe nasale Hamsch, das man auf der AKONIA schon beim Anflug gehört hatte.
    Scherckels Anzugtranslator übersetzte es in klangarmes Interkosmo. Ob das Wörtchen „Besucher" ironisch gemeint war, konnte keiner sagen.
    „Wir würden gern persönlich mit Porrvich sprechen", sagte er. „Bevor es zu weiteren Mißverständnissen kommt. Wir sind nicht daran interessiert, den Leuten von Horrigh zu schaden."
    „Es ist leider nicht möglich, den Handelsherrn persönlich zu treffen."
    „Ich glaube nicht, daß wir so zu einem Ergebnis ..."
    „Schluß mit dem Geschwafel!"
    Stomal Zystaan drängelte sich wütend nach vorn. Sie war keine von den geduldigen Naturen.
    „Hört mal zu, ihr Fischnasen: Ich bin die Admiralin Stomal Zystaan! Und wenn sich dein Handelsherr nicht auf der Stelle zu mir bequemt, wird er sein blaues Wunder erleben. Dann lasse ich noch mal das Feuer eröffnen. Aber diesmal geht's richtig zur Sache. Nicht bloß Warnschüsse."
    Der Hamamesch konnte natürlich nicht wissen, was unter einem sogenannten blauen Wunder zu verstehen war. Am Zucken seiner Augen erkannte Scherckel jedoch, daß er die Bedeutung der Redewendung korrekt erfaßte.
    Der ausstaffierte Hamamesch verschwand im Pulk der anderen. Was er dort tat, konnte Scherckel nicht erkennen.
    Es dauerte jedoch keine zehn Minuten, bis mit einem schwergepanzerten, im Wind heftig klappernden Gleiter ein weiterer Hamamesch samt kompletter Eskorte eintraf.
    „Das ist er", knurrte die Admiralin. „Und

Weitere Kostenlose Bücher