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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm. Die Verpackung splitterte unter seinen Fingern, er ließ das unnütze Plastik einfach fallen.
    Nur noch zwei Kapseln. Was danach geschehen sollte, wußte er nicht.
    Ruckartig schluckte er das Mittel und spülte mit einem Schluck Wasser nach. Erschöpft, am Ende seiner Beherrschung angelangt, sank er auf die Liege. Ihm war so elend zumute wie nie zuvor in seinem Leben.
     
    *
     
    Irgendwann schreckte der Unither aus tiefem Schlaf auf. Eben noch an den Geysiren seiner Heimatwelt auf Grats-Jagd, hatte er Mühe, sich zurechtzufinden und den Traum zu vergessen.
    Die Wirklichkeit des Jahres 1220 NGZ drückte ihn in die Polster zurück.
    Er bekam wieder leichter Luft, doch ein brennendes Gefühl im vorderen Rüsselbereich erschreckte ihn, und als er feststellte, daß seine Finger mit getrocknetem Schleim überzogen waren, hätte er sich beinahe übergeben.
    Dieser Verstoß gegen alle hygienischen Regeln war widerlich. Selbst in größter Not benutzte ein Unither nie die Finger zur Reinigung des Rüssels, schlimmstenfalls einen mit Blättern umwickelten Stock. Aber auch dieser primitiven Früh-Methode der Reinigung haftete längst ein anrüchiger Beigeschmack an.
    Zumindest war das gräßliche Wühlen aus seinen Eingeweiden gewichen. Abgesehen von einem Gefühl allgemeiner Niedergeschlagenheit und dem heftigen Ziehen unter der Schädeldecke - Nebenwirkungen, an die er sich längst gewöhnt hatte -, half das Medikament.
    Nur zweieinhalb Stunden hatte er geschlafen. Kein langer Zeitraum, und vermutlich war während der Zeit nichts vorgefallen ...
    Die Fermyyd! entsann er sich. Laut trompetend kam Lissner auf die Beine, reagierte aber schon im nächsten Moment ruhiger. Falls die Regenbogenschiffe angegriffen hätten, wäre er vom Computer geweckt worden. Also waren die Fermyyd nach der Vernichtung des Kugelraumers nicht zurückgekehrt.
    Siedendheiß durchfuhr es ihn, als er seinen Hamamesch-Schmuck vermißte. Doch dann entsann Lissner sich, daß er das taube Warenstück verschenkt hatte. Er mußte verrückt gewesen sein, so etwas zu tun.
    „Egal", murmelte er im Selbstgespräch, „in einigen Tagen haben wir neue Ware." Das Psychopharmakon stimmte ihn zuversichtlich.
    Nicht daran denken, daß die Wirkung bald wieder nachlassen wird!
    Lissner stand lange unter der Ultraschalldusche und reinigte die schleimverkrusteten Hände.
    Doch richtig wohl - soweit dies den Umständen nach überhaupt möglich war - fühlte er sich erst nach einer gründlichen Spülung und Massage des Rüssels.
    Völlig unerwartet beschleunigte die KALLASTO. Der Kommandant registrierte das dumpfe, kaum wahrnehmbare Rumoren der Energieerzeuger und spürte die schwachen Vibrationen des Schiffsrumpfes, die trotz der Absorber nie gänzlich in den Griff zu bekommen waren. Aufgebracht aktivierte er den Kommunikator: „Wer hat den Startbefehl gegeben?"
    Keine Antwort.
    „Computer, alle Flugmanöver umgehend beenden!"
    Die Erwiderung des Bordrechners kam prompt: „Deine Befehlssequenz wurde aufgehoben."
    „Wer ...?" Lissner ahnte es. Schnaubend, den Oberkörper gesenkt, stürmte er in die Zentrale.
    Kaum einer der Anwesenden beachtete ihn.
    Kurlog, sein Stellvertreter, stand vor der Sternenkarte des Grencheck-Oktanten und markierte Positionen. Erst als Lissner ihn schon fast erreicht hatte, wandte er sich um. Die Waffe in seiner Linken redete eine unmißverständliche Sprache.
    „Du bist abgesetzt", stieß er gepreßt hervor. „Alle haben es beschlossen. Weil wir uns nicht länger verstecken, sondern endlich Erfolge sehen wollen."
    „Und du", sagte Lissner leise und wunderte sich gleichzeitig darüber, daß er so gelassen blieb, „du bringst uns diese Erfolge? Wo sind die Waren der Hamamesch, wo?"
    „Ich habe die Fernortungen abgefragt und einige wichtige Systeme der Händler ausgemacht", erwiderte Kurlog.
    „Lächerlich." Lissner winkte schroff ab. „Denk lieber darüber nach, wie viele galaktische Schiffe seit Wochen in Hirdobaan unterwegs sind. Die meisten haben wohl bedeutende Welten der Hamamesch angeflogen - und nichts gefunden. Sonst wüßten wir es."
    „Ich ...", begann Kurlog, wurde aber sofort unterbrochen.
    „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, wolltest du sagen?" fragte Lissner zynisch. „Viele Hamamesch wissen angeblich nichts von Imprint-Waren. Ist dir das entfallen? Wenn wir Erfolg haben wollen, dann keinesfalls da, wo alle wühlen."
    Er blickte in die Runde. Einige Gesichter wirkten nachdenklich. Soviel begriffen die

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