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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unverhofft auftauchende Hindernis niedergewalzt. Mit einer wütenden Bewegung aktivierte er den Kommunikator. „Wer hat den Alarm ausgelöst?"
    „Ortung in eineinhalb Lichttagen Distanz!" meldete Kurlog, sein Stellvertreter. „Zwei große Einheiten, aber nicht Schiffe der Akonen, sondern ..." Lissner stürmte in die Zentrale. Er sah gerade noch das Ortungsbild auf dem Panoramaschirm erlöschen und der optischen Naherfassung weichen.
    „Neue Distanz achtzig Lichtsekunden!" teilte der Bordrechner emotionslos mit.
    Zwei Raumschiffe - auf den ersten Blick wie Hamamesch-Frachter wirkend, aber doch schlanker ...
    Die Außenhülle schimmerte offenbar in den Farben des Regenbogens ... also Einheiten der Fermyyd, der Schutztruppe von Hirdobaan. Sie wußten aus aufgefangenen und ausgewerteten Medienberichten von den Fermyyd, wenngleich nicht viel. Kurlog stieß ein unbehagliches Trompeten aus.
    „Beide Schiffe haben Kurs auf unseren Asteroidenschwarm. Anfluggeschwindigkeit zehn Prozent Licht."
    Lissner starrte auf das Holo und weigerte sich zu begreifen, daß die Fermyyd wirklich seine kleine Flotte aufgespürt hatten. Warum jagten sie nicht die Akonen? „Was wollt ihr?" stieß er keuchend hervor und gleich darauf in beschwörendem Tonfall: „Dreht ab!"
    Die Fermyyd taten ihm den Gefallen nicht. Ihre Annäherung bedeutete Ärger. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da der Kommandant der KALLASTO fest davon überzeugt war, neuen Imprint-Waren endlich nahe zu sein. Die Akonen würden für ihn die Grats aus dem Feuer holen, danach mußte er nur einen günstigen Augenblick abwarten, um ihnen die Beute abzujagen. Daß er es schaffen würde, davon war er überzeugt, denn Stomal Zystaan besaß keineswegs die Qualitäten eines zu allem entschlossenen Unithers. Die Ex-Admiralin war plump, brutal und unbeherrscht...
    Seit dem Ende der Dunklen Jahrhunderte in der Milchstraße hatten die Unither, ein ehemaliges Kolonialvolk der Arkoniden, ein neues Selbstvertrauen entwickelt. Sie hatten verwaiste, zerstörte Sonnensysteme übernommen und ein großangelegtes Wiederaufbauprogramm begonnen. Mittlerweile zählte ihr Sternenreich 72 weit verstreute Systeme, und ehrgeizige eigene Schiffsentwicklungen folgten den Expansionsbestrebungen. Die KALLASTO war eines dieser neuen „Sternschiffe".
    Eine rote Riesensonne nahezu im geometrischen Mittelpunkt des Grencheck-Oktanten, dazu ein weitläufiger Asteroidenschwarm auf enger Umlaufbahn ... Nach den vorangegangenen „Problemen" hatte der Kommandant der Unither entschieden, daß seine Flotte aus 48 Schiffen hier zunächst Warteposition bezog. Doch die Fermyyd näherten sich zielstrebig.
    „Rafferimpuls an alle Einheiten!" befahl er. „Energieverbrauch auf Minimum einfrieren!"
    Bildschirme, Kontrollpulte, sogar die Lebenserhaltungssysteme waren plötzlich ohne Energie.
    Das stete Wispern der Luftumwälzung wurde vielen erst offenbar, als es verstummte. Nur ein kleines Hologramm zeigte die näher kommenden Fermyyd.
    Düster färbten sich die Regenbogenschiffe im Widerschein des roten Riesen.
    Warum hat uns in Hirdobaan niemand mit offenen Armen empfangen? Wo sind die von den Hamamesch versprochenen Basare mit Imprint-Waren?
    Dolche schienen in seinen Eingeweiden zu wühlen. Jede Faser seines massigen Körpers sehnte sich nach den wundervollen Waren der Hamamesch.
    Lissner zitterte, sein Rüssel peitschte haltlos zur Seite.
    Ein Schrei voller Verzweiflung hallte durch das Halbdunkel der Zentrale. Stimmen und Geräusche schwollen zum Stakkato an, das den Kommandanten aus der beginnenden Lethargie des Selbstmitleids aufschreckte. Immer öfter kamen die Anfälle, immer länger hielten sie an, und hinterher entsann er sich kaum noch, was vorgefallen war - als hätte sein bewußtes Denken ausgesetzt.
    Ein Mann war zusammengebrochen, Roboter transportierten ihn auf die stets überfüllte Krankenstation. Die medizinischen Apparaturen konnten ihn vorübergehend ruhigstellen, ihm aber nicht helfen. Das hatten Wissenschaftler und Mediker auf Aralon und Mimas und anderen Welten schon versucht. Vergeblich.
    Die Zeit verstrich unbarmherzig. Bildfüllend stand eines der Regenbogenschiffe im Holo; die eingeblendete Entfernungsangabe zeigte erschreckend geringe Werte.
    Stillhalten! Die eigene Panik bezwingen! Es war wie die Grats-Jagd, und Grats spürten die Erregung eines Unithers auf Dutzende Schritte Distanz. Nur wer sich selbst und seine Emotionen beherrschte, hatte überhaupt eine Chance auf Beute in den

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