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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Akonenschiffe in das Hologramm einblenden, dazu das Versteck der eigenen kleinen Flotte. Er stellte fest, daß die Hamamesch zwar den Überblick verloren, dennoch aber mit ihrer Botschaft alle erreicht hatten.
    Die Fortschreibung der aktuellen Daten ließ vermuten, daß Stomal Zystaans Schiffe bereits Kurs auf das Zentrumsgebiet eingeschlagen hatten. Und einzelne galaktische Schiffe wohl ebenfalls.
    „Wir müssen uns beeilen", bemerkte Mornhag. „Oder wir geraten ins Hintertreffen."
    Lissner blickte den Computerspezialisten durchdringend an. „Du willst Imprint-Waren?"
    Mornhag verstand die Frage nicht.
    „Welche Flotte ist schlagkräftiger?" fuhr der Kommandant nach einer Weile fort. „Wir oder 440 werftneue Akonenschiffe?"
    „Die Akonen", murmelte Mornhag nahezu unverständlich.
    „Lauter!" forderte Lissner ihn auf.
    „Die Akonen!"
    „Ich verstehe noch immer nicht."
    Diesmal brüllte der Weißhäutige die Worte. Triumphierend blickte Lissner in die Runde.
    „Ihr alle habt es gehört. Wenn wir Waren wollen, sind wir gezwungen zu warten, bis Stomal Zystaan ihre Gier befriedigt hat. Vielleicht bekommen wir dann einen günstigeren Preis, vielleicht gelingt es uns sogar, das eine oder andere Schiff zu kapern. Noch etwas: Die Fermyyd wissen, wo sie alle Störenfriede abfangen können. Wenn die Akonen über Torresch auftauchen, werden auch die Regenbogenschiffe dort erscheinen. Also lassen wir die Admiralin ruhig die Grats aus dem Feuer holen."
    Das war eine verdammt lange Rede gewesen. Lissner fühlte sich schon wieder schwach, vor seinen Augen tanzten bunte Schlieren. Tief sog er die Luft durch den Rüssel und ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen.
    Als nach einigen Minuten kein Widerspruch laut geworden war, wußte er, daß er vorerst gewonnen hatte. Die Unither würden sich vorsichtig an die Containerwelt herantasten.
    Endlich waren Imprint-Waren in greifbarer Nähe.
    Das Ende der Jagd erschien absehbar.
     
    4.
     
    Die TALLMURR III war eine altersschwache Springer-Walze; gleichwohl hatte sie die gigantische Entfernung zwischen der Milchstraße und Hirdobaan ohne nennenswerte Zwischenfälle überstanden. Es gab neuere, bessere Schiffe, die auf der Strecke geblieben waren, im Hyperraum verschollen oder als Wracks zwischen den Galaxien treibend.
    Tallmurr selbst befehligte den Frachter, dessen Laderäume bis zum Bersten gefüllt waren.
    Auch in den Korridoren und Kabinen, in den Beiboothangars und sogar im Bereich der Maschinenräume stapelte sich High-Tech. Der Patriarch hatte vor nunmehr fünf Monaten einem Havaristen „geholfen" und dabei einfach Glück gehabt.
    Ohne ihn wären eineinhalbtausend Ferronen jämmerlich umgekommen, zwar nicht verdurstet, denn die Wiederaufbereitungsanlage für Flüssigkeiten war so ziemlich das einzige gewesen, was an Bord noch funktioniert hatte, aber qualvoll verhungert oder vorher erstickt. Verhungert, weil aggressive Pilzsporen alle eingelagerten Lebensmittel in eine amorphe, übelriechende Masse umgewandelt hatten, und erstickt, weil nach einer Explosion neun Zehntel des Sauerstoffvorrats ins All entwichen waren.
    Mit „Hilfe" des Springer-Patriarchen waren die Ferronen einen schnellen und schmerzlosen Tod gestorben. Ein Mörder war er deshalb nicht. Zumindest nicht aus seiner Sicht. Immerhin hatte er die bedauernswerten Imprint-Opfer vor einem qualvollen Siechtum bewahrt. Die Schiffbrüchigen auf die TALLMURR III zu übernehmen, hätte nur die Verzögerung des unabwendbaren Schicksals bedeutet. Für eine derart große Passagierzahl war der Frachter nicht ausgelegt, die Vorräte wären schon weit vor Hirdobaan erschöpft gewesen. Was nicht nur den Tod der Ferronen, sondern auch der Springer bedeutet hätte.
    Posthum hatte Tallmurr sich entschlossen, wenigstens die Tauschwaren der Ferronen nach Hirdobaan zu schaffen. Ihr Lebenswerk sollte über ihren Tod hinaus Bestand haben, obwohl der Walzenraumer danach schier aus allen Nähten platzte.
    Um so größer die Enttäuschung in Hirdobaan. Kein bombastischer Empfang, keine Basare, deren Werbung Kaufwillige über Hunderte von Lichtjahren hinweg anlockte. Statt dessen Zurückhaltung, beinahe schon Ablehnung. Und verständnislos fragende Gesichter, sobald von Imprint-Waren die Rede war.
    Tallmurr wußte, wie man Preise nach oben puschte, hatte oft genug ähnliche Tricks angewandt.
    Doch was die Hamamesch sich erlaubten, war schlichtweg unverschämt.
    Er hatte es im guten versucht. Mit Zureden. Und mit

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