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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte, was nach der Übergabe der Imprint-Würfel geschehen würde. Allmählich begreife ich, daß diese seltsame Müdigkeit nicht von ungefähr kommt."
    „Du meinst...?"
    „Die Hamamesch spielen ein doppeltes Spiel. Sie wollen unsere Tauschwaren, ohne dafür eine vernünftige Gegenleistung zu bieten."
    „Und wir? Was wird aus uns?"
    Grozzer deutete auf den Maahk, den das Geschehen schon nicht mehr interessierte. Er hatte sich im Kommandantensessel niedergelassen und hielt seinen Imprint-Würfel an die Sichtscheibe des Helmes gepreßt.
    „Sieh ihn dir an. Der Methanatmer ist weggetreten, uns erwischt es über kurz oder lang ebenso.
    Wahrscheinlich sind wir nur ein wenig härter im Nehmen." Übergangslos wandte er sich wieder dem Interkom zu: „Zeig dich, Ko-Yoo-Temm. Ich will sehen, wer derart unverschämte Forderungen stellt."
    Aus dem wesenlosen Wogen auf dem Bildschirm heraus stabilisierte sich eine eindrucksvolle Gestalt. „Ein schwarzer Panther", stieß Grozzer überrascht aus.
    Tatsächlich erinnerte der Fermyyd vom Körperbau her entfernt an eine mächtige Raubkatze, und das bläulich schimmernde Fell verlieh ihm eine bedrohliche Aura. Ko-Yoo-Temm kauerte auf vier Beinen vor der Aufnahmeoptik, aber wenn er sich auf den hinteren Pfoten aufrichtete, erreichte er eine Größe von fast drei Metern. Zwei zusätzliche Arme zwischen den Vorderläufen versetzten ihn in die Lage, geschickt zu hantieren, was mit den mächtigen krallenbewehrten Tatzen kaum möglich gewesen wäre.
    Der Ferm-Kommandeur entblößte zwei Reihen spitzer Reißzähne, deren Anblick den Terraner erschaudern ließ. Auch die beiden nach oben ragenden mächtigen Hauer waren tödliche Waffen.
    Dagegen wirkten die fingerlangen, fühlerähnlichen Auswüchse über den Augen geradezu harmlos.
    „Wir wollen keine Auseinandersetzung", erklärte der Fermyyd. „Nur wenn ihr unseren Wünschen nicht nachkommt, werden wir angreifen. Du hast zwei Rou Zeit, deine Entscheidung zu treffen."
    Die Wiedergabe erlosch.
    Grozzer schaute in die Runde. Keiner sah aus, als wolle er eine Konfrontation mit den Fermyyd heraufbeschwören. Der eine oder andere ballte zwar die Hände, aber das war beileibe noch keine Aufforderung zum Widerstand; der Rest hantierte gedankenverloren mit den Imprint-Würfeln.
    Scherckel hatte es endlich geschafft, eine Interkomverbindung mit der Admiralin zu erhalten.
    Schläfrig blinzelte sie ihn an.
    „Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit einer Handvoll dahergelaufener Fremder zu befassen", brachte sie gedehnt hervor. „Laßt sie an Bord, oder schickt sie in die Hölle, aber laßt mich in Ruhe."
    Grozzer vollführte eine hilflose Geste. „Syntron", befahl er müde, „den Paratronschirm abschalten und alle Schotten öffnen! Funkspruch an die übrigen Einheiten: Keinen Widerstand leisten!"
    Ergeben harrte er des Kommenden.
     
    *
     
    Der Fermyyd strotzte vor Kraft und überschüssiger Energie, ein Koloß aus Muskeln und Sehnen, dem man besser rechtzeitig aus dem Weg ging. Grozzer spürte, wie sich alles in ihm verkrampfte.
    Einem Fermyyd leibhaftig gegenüberzustehen oder ihn nur als schwaches Abbild seiner selbst auf einem Schirm zu sehen, das waren zwei grundverschiedene Dinge. Unwillkürlich fühlte der Terraner sich an solche Kämpfer wie Ertruser erinnert. Die funkelnden Katzenaugen in dem blauschwarzen Raubtiergesicht starrten ihn durchdringend an.
    „Du bist der Kommandant?"
    „Ich ... Nein, Stomal Zystaan, aber sie verläßt ihre Kabine nicht mehr."
    Ko-Yoo-Temm, falls es sich wirklich um den Ferm-Kommandanten handelte, peitschte heftig mit dem Schwanz über den Boden. Hinter ihm betraten weitere Fermyyd die Zentrale. Ihre Bewegungen wirkten überaus kraftvoll und zugleich katzenhaft geschmeidig. Einen Fermyyd zum Gegner zu haben, das war wohl gleichbedeutend mit einem Todesurteil.
    Gut 2,50 Meter lang und 1,30 Meter Schulterhöhe, registrierte Grozzer widerwillig. Gekleidet waren sie in olivgrüne, bis zum Hals geschlossene Uniformen aus einem lederartigen Material, die mächtigen Tatzen steckten in einer schuhartigen Verstärkung.
    Nur ein klein wenig richtete Ko-Yoo-Temm sich vor dem Terraner auf, aber Grozzer machte unwillkürlich mehrere Schritte nach rückwärts.
    „Du wirst uns das Schiff zeigen", fauchte der Fermyyd. „Nicht alles, nur die überlegene Antriebs- und Waffentechnik."
    Widerspruch kam nicht auf. Wer wollte sich gegen solche Kampf maschinen auflehnen? Grozzer verfluchte seine eigene Dummheit.

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