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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie sollen die Meuterer vernichten. Wer auf meiner Seite steht, wird anschließend Imprint-Ware erhalten."
    Hergel grinste breit. „Das dürfte die Angelegenheit ein für allemal klären."
    Von der Ortung kam die Meldung, daß zwei Schiffe nur wenige Kilometer über der AKONIA Position bezogen hatten. Es lag auf der Hand, daß sie einen Start des Flaggschiffs unter allen Umständen verhindern wollten.
    „Jergesch geht aufs Ganze", schnaubte die Admiralin.
    Keine Antwort auf den Funkspruch. Das Gros der Flotte stellte sich taub und blind.
    „Du stehst allein, Stomal", höhnte Jerem Jergesch über Funk. „Gib dich geschlagen."
    Die Admiralin ließ die OOGAR unter Energiefeuer nehmen. Doch abgesehen von dem kochenden Regen, der unmittelbar darauf in weitem Umkreis niederging, verpuffte der Beschuß wirkungslos.
    Gleich darauf traf die Meldung, daß in dem Hangar mit den Hamamesch-Containern gekämpft wurde, die Akonin wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Aber nicht Meuterer waren dort eingedrungen, vielmehr verwandelten die Roboter sich gegenseitig in qualmende Wracks.
    „Wie ist das möglich?"
    „Jemand muß den Befehlskode geknackt und durch falsche Werte ersetzt haben."
    Die Admiralin hatte Mühe, an sich zu halten. Sie sehnte sich nach der Ruhe und der Geborgenheit, die ihr der Würfel vermittelt hatte. Aber um die befreiende Leichtigkeit zu spüren, mußte sie die Zentrale verlassen und ihre Kabine aufsuchen. Dort lag der Würfel und wartete auf sie. Sie schaute den Sicherheitsbeauftragten durchdringend an. „Wir haben Meuterer auf unserem Schiff?"
    Es dauerte lange, bis Hergel sich zu einem Eingeständnis herabließ.
    „Alle Feindseligkeiten einstellen!" bestimmte Stomal Zystaan unvermittelt. „Ich bin bereit, die Imprint-Würfel jetzt zu verteilen. Veranlasse, daß jedes Schiff die benötigte Anzahl über Transmitter erhält."
     
    8.
     
    „8. August 1220 NGZ, private Aufzeichnung. Löschung des Gesamtspeichers erfolgt bei unberechtigtem Zugriff.
    Mein Freund Scherckel hätte es wohl nie für möglich gehalten. Ehrlich gesagt, ich auch nicht.
    Stomal steckt wirklich ohne jedes weitere Blutvergießen zurück. Sie hat sich verändert, aber ich vermag nicht zu sagen, ob wirklich zu ihrem Vorteil. Sie wirkt müde, eine Frau, die um Jahre gealtert zu sein scheint.
    Ihre Schikanen haben nachgelassen. Vielleicht, weil endlich alles im Lot ist.
    Jeder einzelne an Bord unserer Schiffe, ob Akone oder die wenigen Angehörigen anderer Völker, hat seinen Imprint-Würfel erhalten. Nach zwei quälend langen Jahren finden wir alle wieder ruhigen Schlaf. Die zuletzt schon offene Aggressivität, die wohl sehr bald in Mord und Totschlag ausgeartet wäre, ist wie weggewischt. Niemand will sich mehr an Unangenehmes erinnern - obwohl im Einzelfall einiges Blutvergießen zusammengekommen ist. Ich frage mich, was bald auf all den tausend Schiffen los sein wird, deren Besatzungen noch nicht das Glück hatten, frische Imprint-Ware zu erhalten. Das ist zweifellos ein Privileg, das wir ausschließlich der Admiralin verdanken.
    Viele schämen sich für das, was sie im Imprint-Fieber getan haben. Wir alle waren irgendwie unzurechnungsfähig. Aber das ist nun vorbei. In nicht einmal zwei Tagen konnte ich feststellen, daß Tugenden wie akonischer Stolz, Bedachtsamkeit oder Geduld plötzlich wieder etwas bedeuten.
    Andererseits neigen viele schon wieder zu Übertreibungen. Wir scheinen müde geworden zu sein, glauben, die Ruhe nachholen zu müssen, die wir zwei Jahre lang vermißt haben. Als ob das so einfach wäre!
    Viele Besatzungsmitglieder haben sich in ihren Kabinen eingeschlossen und reagieren kaum noch.
    Ich weiß, daß sie glücklich sind und die ganze Zeit über ihre Würfel betrachten, aber irgendwann müssen sie sich daran erinnern, daß es noch so etwas wie ein normales Leben gibt.
    Wenn ich ehrlich sein soll, mein Ruhebedürfnis ist ebenfalls groß. Aber ich lasse mich nicht einfach gehen, ich weiß, daß ich Pflichten habe und daß gewisse lebensnotwendige Dinge zu erledigen sind.
    Für Scherckel und mich bedeutet das zum Beispiel, daß wir regelmäßig bei Stomal vorsprechen und unsere Ampullen mit Anti-Tag abholen.
    Sie weiß nicht, daß wir beide die treibende Kraft hinter dem Aufstand waren. Ohne uns hätte zwar alles einige Tage länger gegärt, doch letzten Endes wäre der Lauf der Dinge nicht aufzuhalten gewesen.
    Ich fühle mich leer und ausgebrannt ohne meinen Imprint-Würfel, aber ich bin ihm nicht so sehr

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