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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr so genau zu trennen. Ich sah ihn. Der seltsame Zwilling hatte ihn noch nicht gesehen und drehte sich auch jetzt nicht um.
    Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihn anzusprechen. Das brauchte ich nicht mehr, denn plötzlich war die Stimme da.
    »Er ist es nicht wert, am Leben zu bleiben. Vernichte ihn, Sohn des Lichts. Er ist mir zu schäbig. Ich überlasse ihn dir. Du kannst ihn töten.«
    »Wer ist er?«
    Da lachte Uriel. »Er ist einer, der den Weg zu uns gesucht hat. Ja, er wollte in unsere Welt, was ihm nicht gelungen ist. Wir haben ihn abgewehrt, aber er hat es immer wieder versucht. Mit allen Tricks und jeder Raffinesse. Er hat sich sogar eine parallele Welt geschaffen, in der du jetzt stehst. Solange er existiert, wird auch sie nicht verschwinden. Mit seiner Vernichtung ist alles vorbei. Und die überlasse ich dir.«
    »Ich werde es versuchen, aber ich habe trotzdem noch eine Frage. Wer ist er wirklich? Wer steckt hinter ihm?«
    Ich erkannte nicht, dass Uriel lächelte, es kam mir aber so vor und wäre auch nicht unnormal gewesen. Und es war gut, dass ich gefragt hatte. Denn so erhielt ich auch eine Antwort.
    »Er ist eine Kreatur der Finsternis. Er gehört aber zu der Sorte, die sich verschätzt haben. Er hatte gedacht, so stark zu werden wie Engel. Er musste aufgeben und hat es trotzdem nicht einsehen können. Er ist Dreck. Weg mit ihm. Das wirst du doch schaffen, Sohn des Lichts?«
    Mehr sagte er nicht. Er zog sich zurück, und auch seine Stimme war nicht mehr zu hören. Ich aber wusste Bescheid und dachte, dass ich eigentlich von selbst auf den Gedanken hätte kommen müssen. Nun ja, das war mir nicht gelungen.
    Ich wartete darauf, was er unternehmen würde. Das Gespräch musste er gehört haben, und jetzt sollte er etwas unternehmen.
    Die Kreaturen der Finsternis kannte ich. Es waren Dämonen aus den Anfangszeiten der Erde. Sie hatten sich gehalten und angepasst. Zudem waren es die Dämonen mit den zwei Gesichtern. Eines hatten sie sich zugelegt, um in der normalen Welt und zwischen den Menschen nicht aufzufallen.
    Das andere aber, das echte Gesicht, das war ungeheuer scheußlich. Das war eine hässliche Fratze, und da gab es die widerlichsten Abarten.
    So auch hier.
    Der Zwilling wusste, dass er sich auf der Verliererstraße befand. Er trat wieder zwischen die beiden Buchstaben, denn das war wohl seine Welt, in der er sich seine Stärke holte.
    Und tatsächlich schnellte die Flamme so hoch, wie ich sie bisher noch nicht gesehen hatte. Mitten in ihr stand die Kreatur der Finsternis. Sie hatte die Arme hochgerissen und fuhr mit beiden Händen durch ihr Gesicht. Es sah so aus, als wollte sie die Haut abreißen, und das traf auch irgendwie bei ihr zu.
    Sie beugte ihren Kopf nach hinten, tauchte noch tiefer in das Licht ein und kam langsam wieder hoch.
    Diesmal bedeckten keine Hände ihr Gesicht. Jeder konnte hineinschauen, auch ich.
    Und was ich sah, war einfach schlimm...
    ***
    Das Gesicht des Dämons bestand aus einer blutigen Masse. Ja, es sah so aus wie ein mit Blut gefüllter Schwamm, und selbst ich erkannte aus der Entfernung, dass die Haut nicht fest, sondern auch schwammig war.
    Nase, Mund und Augen?
    Sie waren nicht zu sehen. Es gab sie auch nicht, denn sie waren durch nichts angedeutet. Aber nicht nur das Gesicht sah so aus, der gesamte Kopf bestand aus Blutschwamm, auch der Hals, und dann sah ich den nackten Körper, der menschliche Formen hatte, aber keine Haut aus Blutschwamm. Er blieb in seinem Licht stehen. Er schüttelte sich. Er erzeugte Atemgeräusche, die sich wie ein Rasseln anhörten.
    Ich hielt mich nicht länger mit Überlegungen auf, hob meine Waffe an und schoss ihm zwei Silberkugeln in den Leib.
    Die Kreatur der Finsternis zuckte zusammen. Auch ein leiser Schrei war zu hören, aber sie brach nicht zusammen, sondern hielt sich auf den Beinen und begann zu schreien. Dabei schüttelte sie ihren hässlichen Schädel und ich befürchtete, dass irgendwelche Tropfen durch die Gegend flogen und mich trafen.
    Das geschah zum Glück nicht. Aber die Kreatur lebte noch, und das musste ich ändern. Sie gab sich einen Ruck, drehte sich dann um, weil sie den Raum zwischen den beiden U’s verlassen wollte. Damit hatte ich gerechnet. Aber etwas anderes war mir neu, und das war keine Täuschung.
    In der Nähe baute sich eine andere Gestalt auf. Woher sie gekommen war, hatte ich nicht gesehen. Sie war groß, irgendwie auch gewaltig, und sie flößte mir Vertrauen ein.
    Ich ging zur Seite, denn

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