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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie wir es hier tun. Als wären wir kleine wehrlose Kinder.«
    »Geh schon vor«, sagte ich. »Je früher du das tust, umso schneller erhältst du eine Antwort.«
    »Ja, das mache ich auch.«
    Er lachte plötzlich, dann gab er sich einen Ruck und startete. Die Richtung war klar, und ich zerrte die Wagentür auf, warf mich in den Rover hinein, ließ mich hinter dem Steuer nieder und startete das Fahrzeug.
    Ich wollte nicht wegfahren, sondern einfach nur dafür sorgen, dass zwei Lichtstrahlen den Mann verfolgten.
    Das Licht huschte über den Boden und erfasste den Mann. Toby Hopper hatte damit nicht gerechnet. Im Gehen drehte er sich um, blinzelte in das Licht und winkte mit beiden Händen ab. Dann drehte er sich wieder um, ging weiter und blieb im Licht der Scheinwerfer, denn ich wollte ihn so lange wie möglich unter Beobachtung halten. Noch war nichts geschehen, aber der Sache trauen, das war einfach nicht drin. Sekunden verstrichen. Ich sah, dass sich Craig Nelson neben die Fahrerseite gestellt hatte. Sein Gesichtsausdruck zeigte Skepsis.
    Und Hopper ging weiter. Er winkelte sogar seinen rechten Arm an und stieß ihn dann in die Luft, wobei die Faust zu sehen war.
    Nelson öffnete die Fahrertür. »Der schafft es, davon bin ich überzeugt. Und dann sollten auch wir...«
    Was wir sollten, das erfuhr ich nicht mehr, denn es gab einen Grund dafür, dass er nichts mehr sagte. Und der lag nicht bei uns, sondern bei Toby Hopper.
    Er war so locker losmarschiert, war immer sicherer geworden, und nun war er nicht mehr zu sehen. Er war von einem Augenblick zum anderen verschwunden, als hätte sich der Boden unter ihm aufgetan und ihn wie ein großes Maul verschluckt...
    ***
    Das war der Augenblick, an dem wir beide sprachlos waren. Was vor ein paar Sekunden noch so einfach ausgesehen hatte, war jetzt vorbei. Da hatte die andere Welt, oder was immer sie war, gezeigt, wozu sie fähig war.
    Craig Nelson hörte ich schwer atmen. Für ihn war es besonders schlimm. Er war mit einem Vorgang konfrontiert worden, der nicht in sein Leben hineinpasste. Bei mir lagen die Dinge anders. Ich hatte tagtäglich mit diesen Vorgängen zu tun, und es kam bei ihm noch etwas hinzu. Toby Hopper war sein Freund und hoffentlich jetzt nicht gewesen.
    Er musste auch etwas loswerden und flüsterte: »Ich nehme alles zurück, alles.«
    »Gut, aber das bringt uns auch nicht weiter, wir müssen uns dem Problem schon stellen.«
    »Ja, ja, das denke ich auch.« Dann kam er wieder auf seinen Kollegen zu sprechen. »Meinst du denn, dass Toby für immer verschwunden ist?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Craig. Rechnen müssen wir mit allem.«
    »Klar, klar.« Er nickte. Er schaute sich um, sah nicht viel. Nur das Gebilde mit den beiden U’s und die Dunkelheit, als wäre die Umgebung schwarz gestrichen worden.
    »Können wir überhaupt noch etwas tun?«, fragte er und lächelte.
    »Aufgeben ist nicht meine Devise. Wir werden wohl etwas tun müssen.«
    »Und was?«
    »Bleib du hier, Craig.«
    »Ach! Und was machst du?«
    »Ich bewege mich nach vorn.«
    Er fing an zu lachen. »Willst du auch in der Finsternis verschwinden wie mein Kollege?«
    »Nein, das hatte ich nicht vor. Ich bin jetzt gewarnt. Aber wir dürfen uns nicht ins Bockshorn jagen lassen.«
    Der Pilot nickte. »Das verstehe ich ja. Ich bin ja auch dafür, dass wir nicht aufgeben.«
    »Keine Sorge, das schaffen wir.«
    »Ja, ja, wenn du das meinst, Sinclair. Ich kann mir da einfach nicht so sicher sein.«
    »Abwarten.«
    Wohin dieser Toby Hopper verschwunden war, das wusste ich auch nicht. Mir war auch nicht bekannt, wo wir uns aufhielten. Es konnte durchaus sein, dass wir von einer anderen Dimension verschluckt worden waren und somit Mühe haben würden, wieder zurück in unsere normale Welt zu gelangen.
    Ich ging so, wie es auch Toby Hopper getan hatte, setzte einen Fuß vor den anderen und bewegte mich zeitlupenartig. Gestört wurde ich nicht. Es gab niemanden, der mich aufhalten wollte. Keine Störung, kein Angriff aus dem Dunkeln.
    Meine Lampe hatte ich nicht ausgeschaltet. Ich ließ sie brennen, verfolgte den Strahl, der weiter vor mir aussah, als wäre er abgeschnitten worden. Genau dort musste der Punkt liegen, an dem Hopper verschwunden war.
    Ich versuchte mir die Stelle zu merken und schob mich darauf zu. Dabei lauschte ich meinem Herzschlag, der in meinen Ohren widerhallte.
    Es gibt Momente, da hat man das Gefühl, in die nahe Zukunft schauen zu können.
    So erging es mir.
    Es war so

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