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1764 - Jagd nach dem Glück

Titel: 1764 - Jagd nach dem Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu ihren Basaren kommen, war dies vielleicht der einzige Weg.
    Niemand konnte sich vorstellen, daß die Hamamesch über zehntausend Imprint-Waren einfach so aushändigen würden, damit sie anderenorts zur Verteilung kamen.
    Zu den übrigen sieben Containerwelten und den dortigen Basaren wurde jeweils ein Kreuzer als Beobachter geschickt.
    Die BASIS selbst blieb unter der Führung von Michael Rhodan bei der Grenzländerstation zurück - und zwar allein mit ihren restlichen Begleitschiffen. Kein einziger flugtüchtiger Raumer der Imprint-Outlaws blieb bei ihr. Alle Süchtigen hatten sich zum zweitenmal in Hirdobaan und das Abenteuer hineingestürzt, das bei ihrem Zustand schnell zu Ende sein konnte, bevor es überhaupt begann oder gar „gut" endete.
    Mike Rhodan war nicht begeistert davon, auf der BASIS warten zu müssen, während sein Vater und die anderen Gefährten nach Torresch flogen. Immer wieder mußte er daran denken, daß Atlan, Ronald Tekener und nun auch noch Bully nicht von ihren Missionen zurückgekehrt waren.
    Um 1:12 Uhr waren die 22 Schiffe von dem Trägergiganten gestartet. Bis zum neuntausend Lichtjahre entfernten Containerplaneten Torresch benötigten sie eineinhalb Stunden Flug. Mike wartete diese Zeit ab.
    Als dann der Rafferspruch eintraf, die Schiffe seien am Ziel eingetroffen und hätten die CIMARRON in ihren Verband aufgenommen, überließ Michael Rhodan für die nächsten Stunden Lugia Scinagra alle Überwachungsaufgaben. Er selbst zog sich in sein Privatquartier zurück und wollte versuchen, wenigstens zwei Stunden zu schlafen. Innerlich war er aufgewühlt und frustriert, aber er mußte davon ausgehen, daß in absehbarer Zeit etwas geschah, das einen frischen, ausgeschlafenen Mann verlangte.
    Er hatte sich noch nicht ganz auf seiner Liege ausgestreckt, als der Interkom summte.
    Mike fluchte und nahm den Anruf entgegen. Natürlich erwartete er eine Nachricht aus der Zentrale.
    Statt dessen blickte er in ein bekanntes Gesicht aus der Medo-Abteilung. Aber wie hatte es sich verändert!
    „Bitte entschuldige", sagte Cyta Dow. Es war fast nur ein Flüstern, und ihre Augen hatten allen Glanz verloren, tief in den Höhlen, von dunklen Ringen umgeben. Das zwar jungenhafte, jedoch so verdammt hübsche Gesicht war tief eingefallen.
    „Cyta", sagte Michael betroffen. „Was ...?"
    „Ich weiß", unterbrach sie ihn, „daß du dich wiederholt bei Arfe nach mir erkundigt hast. Nur deshalb wende ich mich jetzt an dich, Michael. Ich weiß nämlich auch, daß du ..."
    „Ja?" Er war schon wieder aufgesprungen und stand vor dem in Schulterhöhe projizierten Hologramm. „Daß ich was, Cyta?"
    Die Psychologin schluckte und atmete tief. Offenbar mußte sie sich irgendwo abstützen.
    „Du hast dich für meine Zeichnungen interessiert, Michael", antwortete sie unter Mühen. „Die Bilder mit diesem Gesicht..."
    „Das ist richtig", gab Mike Rhodan zu.
    „Er ruft mich", sagte Cyta. Plötzlich redete sie schneller und lauter. Ihre Augen weiteten sich. Die Haut um den weit auseinandergezogenen Mund wurde runzlig wie bleiches Pergament. An einer Stelle platzte sie auf, und etwas Blut trat tropfenweise hervor.
    „Er ruft mich, Mike. Die Raben. Der Anker! Ich ... sterbe, Mike ...!"
    „Cyta! Wo bist du jetzt? Warte, ich komme!"
    Aber sie hatte die Verbindung schon unterbrochen.
    Mike ließ sich in einen Sessel sinken und von einem Servo ein Getränk bringen. Er nahm einen tiefen Zug.
    Was war da im Gange?
    Angesichts der Ereignisse in Hirdobaan war das Thema Cyrn und Cyta Dow momentan eher nebensächlich, sosehr es Mike persönlich auch naheging.
    Aber sie waren sich begegnet, die beiden Geschwister aus der Retorte, die nie etwas voneinander erfahren hatten. Sie hatten sich nicht direkt gegenübergestanden, nicht einmal gesehen und nicht berührt. Beide waren jedoch für eine Weile gleichzeitig an Bord der BASIS gewesen - und das hatte anscheinend bereits genügt, um einen für normale Menschen nicht faßoder definierbaren geistigen Funken vom einen zum anderen überspringen zu lassen.
    Mikes Gedanken und Spekulationen überschlugen sich. Wie war das denkbar? Und, mehr noch, was waren die Konsequenzen?
    Er und Homer G. Adams hatten alles getan, um die beiden Retortenkinder des wahnsinnig gewordenen Cynan Dow nicht zusammentreffen zu lassen.
    Es war doch geschehen: Cyta, mit der BASIS-Expedition von der Großen Leere kommend, und Cyrn, mit einem großen Treck aus der Milchstraße.
    Mike Rhodan mußte sich dazu

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