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1764 - Jagd nach dem Glück

Titel: 1764 - Jagd nach dem Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konntet, tut uns sehr leid. Doch ihr werdet entschädigt werden. Die neu eingetroffenen Waren sind von unübertreffbarer Güte und Wirkung. Kommt alle zu uns, zu den neuen Basaren, und holt sie euch ab. Ihr kennt die Abmachung: Unsere Waren gegen eure High-Tech-Geräte, daran hat sich nichts geändert."
    Sie starrten auf die verschiedenen Bild- und Holoschirme - sprachlos, betroffen und schockiert.
    Dann wurden erste, vorsichtige Blicke gewechselt, so als sähe jeder in den Augen des anderen ein riesiges „Nein!", das ihn aus einem tiefen, unglaublichen Traum riß.
    Dann war es der Kommandant des Leichten Holks, der die Stille durchbrach. Während andere noch den Atem anhielten, sagte er leise, fast andächtig: „Das ist entweder der mieseste Trick, der mir je untergekommen ist, Leute - oder einer von euch hat heimlich um ein Wunder gebetet, und jemand da oben hat ihn erhört." Er hob die Hand und deutete mit dem Zeigefinger bezeichnend zur Decke hinauf.
    „Ein Wunder", flüsterte Grankor, der springersche Funker und einer der wenigen Nichtterraner auf dem Schiff und im ganzen Pulk, der immer noch 38.6 Einheiten zählte. „Ich bin verdammt noch mal nicht das, was man einen religiösen Menschen nennen könnte, aber das ist ..."
    Der kräftige Kerl, zwei Meter groß und mit dem typischen roten Bart, brach ab und ließ sich einfach auf den Zentraleboden sinken. Dort saß er und schüttelte nur noch den Kopf.
    „Ein Trick oder ein Wunder", sagte Vany Blayssys, die Pilotin und als Akonin wie Grankor eine Ausnahme unter der Besatzung. „Ich schätze, wir werden es sehr bald erfahren. Aber falls es ein Wunder ist, dann ein sehr weltliches, schätze ich."
    Stephan Origer, auf den man nicht nur in der CIRCINUS hörte, sondern im ganzen Pulk, drehte sich zu ihr um und legte die Stirn in Falten. Er achtete nicht auf die Jubelschreie, die jetzt ausgestoßen wurden, ignorierte die Menschen, die sich von ihren Gefühlen überwältigen und einander in die Arme fallen ließen; weinend, zitternd, manche von regelrechten Krämpfen geschüttelt.
    Der Bann brach, der Schock löste sich. Nur wenige der Raumfahrer in der Zentrale standen mißtrauisch da und warteten offenbar argwöhnisch darauf, daß die Seifenblase platzte oder das dicke Ende nachkam.
    Origer, ehemaliger Hanse-Spezialist und nun Kommandant, starrte die noch junge Akonin mit den kurzen schwarzen Haaren und den hellen Augen an wie eine Fremde - ein Zeichen dafür, wie sehr er, der eben als erster seine Zweifel geäußert hatte, in Wahrheit schon bereit war, an das „Wunder" zu glauben.
    „Was sagst du?" fragte er Vany. Er mußte fast schreien, damit sie ihn verstand, obwohl sie keine drei Meter von ihm entfernt war. Immer unbeschreiblichere Szenen spielten sich um sie herum ab. Die letzten Zweifel bröckelten, denn die Süchtigen wollten glauben, was sie von den Hamamesch hörten.
    Origer spürte selbst, wie das Fieber in ihm höher stieg.
    Was taten sie noch hier, 3700 Lichtjahre tief im Buragar-Oktanten? Sie sollten bereits unterwegs sein; mit vollem Tempo zum nächsten Basar, bevor die anderen da waren und es vielleicht doch nicht genug Imprint-Waren gab!
    Von den anderen Schiffen kamen Dutzende von Anrufen. Kommandanten drängten ihn zum sofortigen Aufbruch, einige starteten bereits auf eigene Faust. Es wurden immer mehr.
    „Die Hamamesch mußten jetzt reagieren!" rief ihm die Akonin zu. „Sie mußten aus der Reserve kommen, wenn sie ihre Galaxis noch eine Weile bewohnen wollen. Wir sind wie die Berserker eingefallen, und die Konflikte eskalieren mit jedem Tag ohne neue Waren!"
    „Aber das spricht doch dafür, daß ..."
    Er sah sie die Schultern zucken und fragte sich, wie sie so ruhig bleiben konnte. Und als er sich um die eigene Achse drehte, blickte er in die grauen Augen Cyrn Dows.
    „Wann fliegen wir endlich los?" fragte Cyrn nur. Er deutete auf einen Bildschirm. „Die Hälfte des Verbands ist bereits unterwegs, und die anderen folgen ihnen. Es gibt nur noch uns, Stephan. Uns in der CIRCINUS. Von jetzt an ist jeder sich selbst der Nächste."
    Damit ging er, mit seinen leicht schleppenden Schritten, als interessiere ihn die sensationelle Wendung ebensowenig wie sein ganz persönliches Schicksal, das vom Erhalt eines neuen Imprints genauso abhängig war wie das aller anderen Heilssucher.
    Jedenfalls fast.
    Stephan Origer starrte ihm kopfschüttelnd nach. Dann war es, als explodiere der Kommandant förmlich. Er eilte zum Leitstand, brüllte Befehle und

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