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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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froh, wenn er von der Bildfläche verschwunden ist."
    „Das stimmt nur zum Teil", räumte der Wissenschaftler ein. „Zu der Zeit, zu der er normal reagierte, war er für uns fast so wertvoll wie NATHAN für Terra, die Kosmische Hanse oder die Liga Freier Terraner. Und diese Zeit ist vorbei. Selbst unsere Hochleistungssyntrons können Hamiller im Verbund nicht ersetzen."
    „Ich habe sowieso nie verstanden", gab Dao-Lin-H'ay ganz offen zu, „was es mit der Tube auf sich hatte."
    „Das hat eigentlich niemand." Kantor lächelte. „Auch Perry nicht. Oder Atlan. Natürlich auch ich und Boris Siankow, wenn ich das in aller Bescheidenheit erwähnen darf. NATHAN hat nie versucht, das Rätsel zu lösen. Ich habe stets angenommen, daß hinter der ganzen Geschichte weniger der gute alte Payne Hamiller steckt, sondern vielmehr ES. Freilich gibt es dafür keinen Beweis. Ich spekuliere manchmal auch."
    „Damit willst du doch etwas andeuten", vermutete die Kartanin.
    „Ganz recht. Ich kann mir vorstellen, daß ES Hamiller abgezogen hat."
    „Abgezogen?"
    „Ja. Du könntest sagen, ES hat Hamiller eine andere Aufgabe zugewiesen. Eine wichtigere Aufgabe als die, die BASIS zu lenken und hier alles zu koordinieren. Und den Galaktikern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen."
    „Das ist mir alles zu theoretisch", wehrte Dao-Lin-H'ay mit deutlicher Verwunderung ab. „Was ist Hamiller denn?"
    „Auch das wissen wir nicht. Es steht nur fest, daß die BASIS im Auftrag von ES durch NATHAN gebaut wurde. Und daß Hamiller nach dem Tod von Payne irgendwie in dieses System integriert wurde."
    „Du sprichst von >Hamillers Herz<, oder?"
    „Eigentlich ja. Ob ich von >Hamiller< oder >Hamillers Herz< rede, das ist egal. Es handelt sich stets um etwas für uns Unbegreifliches, das in irgendeiner unbekannten Form mit dem Original-Hamiller zu tun haben muß. Vielleicht war der Würfel nur der Aufenthaltsort des Bewußtseins des Original-Hamiller. Jedenfalls muß ES bei der Geburt der Tube mitgemischt haben. Daran zweifelt eigentlich niemand."
    „Schön und gut. Kehren wir zu dem Punkt zurück, an dem du vom Abziehen gesprochen hast."
    „Es ist, wie gesagt, nur eine Vermutung." Myles Kantor kratzte sich verlegen am Kopf. „Ich könnte mir vorstellen, daß ES Hamiller im Arresum benötigt, wo die Inseln des Lebens ausgeweitet werden müssen. Daß ES Hamiller in seinen Plan einbezogen hat, wissen wir ja definitiv seit dem Auftritt Ernst Ellerts. Es sind ohnehin genügend Fragen offen. Warum soll die Tube - vielleicht nach einer gewissen >Heilung< - nicht weiter an der Fortführung des Planes beteiligt werden?"
    „Hier auf der BASIS habt ihr jedenfalls nichts mehr von Hamiller zu hören bekommen", resümierte Dao-Lin-H'ay. „Dann schlage ich vor, ihr laßt das Thema auch ruhen. Es gibt genügend wichtigere Probleme."
    „Das ist korrekt." Kantor nickte. „Und doch würde es mich reizen, den würfelförmigen Kasten zu öffnen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann man sich seit dem Verschwinden Hamillers dem Würfel problemlos nähern und ihn auch berühren. Der Kasten wirkt völlig tot, seelenlos und desaktiviert. Ein toter Gegenstand."
    „Dann laß ihn in Ruhe", meinte Dao-Lin-H'ay unwirsch. Das Gespräch behagte ihr nicht. „Tote soll man ruhen lassen. Oder glaubst du an eine Rückkehr Hamillers?"
    „Es gibt eigentlich niemand an Bord der BASIS, der an Hamillers Rückkehr glaubt. Wir haben dennoch beschlossen, das Herz so zu belassen, wie es ist. Vielleicht kehrt das, was nach meiner Meinung von ES aus Hamillers Bewußtsein gemacht worden ist, doch eines Tages zurück."
    Die Kartanin sagte nichts dazu und zeigte damit, daß sie an der Verfolgung des Themas nicht interessiert war.
    Myles Kantor hingegen schien ganz froh zu sein, daß er eine Zuhörerin für seine Theorien gefunden hatte. Er sprach weiter.
    „ES hat uns immer Rätsel aufgegeben. Vielleicht steckt die Superintelligenz sogar hinter dem Verhalten Voltagos."
    „Den habe ich lange nicht mehr gesehen", meinte die Kartanin knapp. „Handelt es sich um etwas Wichtiges?"
    „Wohl kaum. Der Kyberklon hat seit dem Verlassen der Großen Leere seine bekannte starre Haltung eingenommen. Er steht in einer Kabine und gibt kein Lebenszeichen von sich. Selbst auf die Hyperfrequenzen, die ihn früher schon einmal aus der Reserve gelockt haben, reagiert er nicht.
    Ich könnte mir vorstellen, daß ES ihn eingefroren hat."
    „Aber das ist doch wieder nur Spekulation", spöttelte die

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