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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte den Kopf und schaute Suko an. Er musste nicht erst eine Frage stellen, die stand ihm im Gesicht geschrieben.
    Suko gab die Antwort. »Wir können nicht hier bleiben.«
    »Du willst rüber?«
    »Ja, wohin sonst?«
    »Dann komm!«, rief Harry Stahl und achtete nicht auf seine eigene Gänsehaut...
    ***
    Sie mussten die Straße überqueren, was im Moment schwierig war, denn die Ampel zeigte rot. So mussten sie warten, bis sie auf die andere Seite gehen konnten.
    Es dauerte noch. Harry Stahl hatte das Gefühl, dass sich die Autos vermehrt hätten. Sie schienen kein Ende zu nehmen. Und die Wand oder der Schatten blieb weiterhin zwischen Erde und Himmel. Es gab keinen Menschen, der Anstoß an ihr genommen hätte. Niemand betrachtete sie, die Leute hatten genug mit sich selbst zu tun. Vor Ladenschluss wollten sie noch die nötigen Einkäufe tätigen.
    Suko beobachtete den Nebel genau. Er bewegte sich jetzt wieder weiter. Sehr langsam nur, es sah auch träge aus, aber Suko kam es vor, als hätte sich der Schatten bereits ein Ziel ausgesucht, vor dessen Erreichen er jetzt stand.
    Es kam nur die Umgebung auf der anderen Straßenseite in Betracht. Auch dort würde es dunkler werden. Bisher hatte niemand darauf geachtet. Abgesehen von zwei Kindern, die sich mit ihrer Mutter in der Nähe aufhielten und zum Himmel deuteten, dabei sprachen sie auf die Mutter ein, die einen Einkaufswagen vor sich her schob.
    Jetzt blieb auch sie stehen. Sie schaute hoch und schüttelte den Kopf, bevor sie etwas zu ihren Kindern sagte und danach so rasch weglief, dass es schon einer Flucht gleichkam.
    Harry nickte Suko zu. »Hast du die Frau mit ihren beiden Kindern drüben gesehen?«
    »Habe ich.«
    »Sie scheint was bemerkt zu haben.«
    »Möglich.«
    Jetzt schlug die Ampel um. Endlich hatten Suko und Harry freie Bahn.
    Sie gingen recht zügig, um nichts zu verpassen. Dabei ließen sie die Wolke nicht aus dem Blick.
    Beide Männer erreichten die andere Seite. Sie hatten sich darauf eingestellt, so etwas wie eine andere Atmosphäre vorzufinden, aber das war nicht der Fall. Die Schattenwolke war nur zu sehen, nicht zu riechen oder zu schmecken.
    In ihrer Nähe befanden sich jetzt mehr Menschen, sie alle hatten zu tun, niemand sprach über die dunkle Wolke, die jetzt so tief gesunken war, dass sie das Licht auf der Erde veränderte. Das fiel den Menschen nicht auf. Es war ja dämmrig geworden, und an den Märkten brannten die Lichter.
    Die Männer blieben neben dem Hähnchenverkäufer stehen. Sie wollten sich noch gegenseitig absprechen, wohin sie gingen, es war möglich, dass sie im Freien blieben, aber auch, dass sie einen der Märkte betraten.
    Hinter ihnen hörten sie die Stimme des Verkäufers. »Ha, ist euch die Wolke auch aufgefallen?«
    Harry drehte sich. »Wieso?«
    Der Verkäufer nickte ihm zu. »Das habe ich gesehen. Ihr seid unschlüssig, aber ihr schaut immer hin. Die ist euch unheimlich, was?«
    »Ihnen auch?«
    Der Mann strich über seinen weißen Kittel, der einige Fettflecken abbekommen hatte. »Ja, ja, die Wolke ist schon komisch. Die passt irgendwie nicht zum Wetter, und wenn ich daran denke, was hier vor kurzer Zeit passiert ist, wird mir schon ganz komisch.« Er lachte. »Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen.«
    Harry tat ahnungslos. »Was ist denn hier passiert?«
    »Morde. Morde an Menschen und von Menschen verübt, die ganz normal waren. Keiner kann sich darauf einen Reim machen. Es ist unheimlich gewesen. So wie jetzt.« Er deutete zum Himmel. »Für diese Wolke gibt es auch keine Erklärung. Die ist ja wie ein Todesnebel, der alles zerfrisst.«
    »Sie sind gut informiert.«
    Der Mann musste lachen. »Ich höre nur viel. Die Leute reden gern, wenn sie hier am Stand stehen und auf ihren Gockel warten. Ach ja, wollen Sie nicht auch einen Vogel essen?«
    Harry winkte üb. »Nein danke, im Moment haben wir beide keinen Hunger.«
    »Schade.«
    »Kann ja noch werden.«
    »Gut. Aber zu lange bin ich nicht mehr hier.«
    »Alles klar.« Harry sah, dass Suko einige Schritte zur Seite gegangen war. Jetzt bewegte er sich nicht mehr und schaute nur auf die schwarzgraue Masse, die sich kaum vom Fleck bewegt hatte und ihr Ziel gefunden zu haben schien. Sie lag jetzt über dem Dach des Baumarkts, als wollte sie dort eine Decke bilden.
    »Wir müssen rein!«, sagte Suko.
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Okay, dann lass uns gehen.« Harry ließ Suko den Vortritt. Er folgte ihm langsamer, drehte sich aber

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