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1768 - Maschtaren sehen alles

Titel: 1768 - Maschtaren sehen alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kinderspiel gewesen. Aber die Batterie war erst eines von vielen weiteren Einzelteilen. Er machte rasch und geschickt weiter, um einen Vorsprung gegenüber den anderen herauszuholen. Eine Statistik wies aus, daß er bereits einen Fertigungsprozeß von sieben Prozent erreicht hatte, während noch keiner der anderen die Fünfprozentmarke überschritten hatte.
    Gedeon nahm sich Zeit, um sich in den verbliebenen Mustern aus verschiedenfarbigen Linien zu orientieren. Dann entschloß er sich zu seinem nächsten Schritt. Er nahm sich des Kolbens mit den Einbuchtungen für zwei Finger an, baute die Batterie ein, klappte die Kolbenhälften zusammen, schloß die Nachladevorrichtung an, setzte den Korpus zusammen, integrierte den Verstärker und den Auslöser und koppelte sie an den Kolben.
    Die Waffe nahm allmählich Gestalt an. Sie schwebte als blaustichiger, silberner Torso im Projektionskubus. In Originalgröße. So realistisch, daß Gedeon versucht war, nach ihr zu fassen.
    Schön und verführerisch wie eine Geliebte ...
    In jungen Jahren hatte Gedeon oft von Frauen geträumt. Hatte sich ihren Duft in vielen Variationen vorgestellt und mit jenem verglichen, den er auf der Oberfläche der Welt des West-Flügels eingeatmet hatte. Seine Träume über Frauen barsten, nachdem er das Video gesehen hatte, in dem seine Mutter Ino Gisa die Hand seines Vaters Adebis in ihren Fruchtbeutel eingeführt und ihn die Frucht ihres Leibes hatte abtasten lassen. Gedeon hatte sich danach lange vor sich selbst geekelt...
    Noch war die Waffe nicht komplett.
    Es galt nun, den Lauf anzuschrauben, die Verbindungen zwischen den Energieleitern sowie dem Verstärker herzustellen und die Zielvorrichtung mit dem Lauf zu justieren.
    Das alles ging Gedeon wie in Trance von der Hand. Er wußte nicht, wie lange er für den Zusammenbau der Waffe gebraucht hatte. Aber als er fertig war und der Fauststrahler verlockend in seinem Kubus schwebte, war noch keiner der anderen über die Siebzigprozentmarke hinausgekommen. Gessis hatte gerade mal 50 Prozent erreicht.
    Gedeon beobachtete den fertigen Strahler fasziniert. Was würde nun passieren? Die dreidimensionale Projektion wirkte so echt, als sei sie aus Materie, als habe sie Gewicht und sei funktionstüchtig. Als könne man sie anfassen!
    Gedeon unterlag der Versuchung und griff nach der Projektion. Er konnte nicht durch sie hindurchgreifen. Sie bot Widerstand, und Gedeon konnte sie anfassen.
    Der Strahler war materiell geworden!
    Gedeons Finger umspannten den Griff, sein Daumen rieb geradezu zärtlich über den Auslöser.
    Er holte die Waffe aus dem Kubus und wog sie in der Hand. Er war überwältigt, gleichzeitig aber auch irritiert. Obwohl es strengstens untersagt war, in diesem Wettstreit professionelle Mordwaffen einzusetzen, hatten ihm die Maschtaren gestattet, sich seinen eigenen Strahler zusammenzubauen.
    Das konnte nur eines bedeuten: die Aufforderung, die Waffe auch einzusetzen. Aber gegen wen?
    Gedeon traute seinen Augen nicht, als er die Anzeige sah. Das konnte unmöglich wahr sein! Aber dort stand es deutlich zu lesen, daß Gessis es ebenfalls - vor den sechs anderen - geschafft hatte, seine Waffe zusammenzusetzen. Pocco, Samna, Abamen, Belas, Silluk und Geromm waren nun ausgeschieden, weil sie das gesetzte Ziel verfehlt hatten.
    Gedeon erinnerte sich der Worte seines Pookers Logid, der befürchtet hatte, daß Gessis bevorzugt werden könnte. Das schien ganz eindeutig der Fall zu sein. Wenn schon - Gedeon machte das nichts aus. Er hatte sich dieses Finale gewünscht; die Maschtaren hatten ganz in seinem Sinne Regie geführt.
    Er war ihnen dankbar, daß sie ihm eine Waffe in die Hand gegeben hatten. Ohne daß er dazu aufgefordert worden wäre oder daß man ihm gesagt hätte, was nun zu tun sei, verließ er, mit dem Strahler in der Tasche, seine Kabine, um sich dem letzten Duell zu stellen.
     
    *
     
    Mit der Waffe in seiner Tasche fühlte sich Gedeon als Herr über Leben und Tod. Als er das Prüfungsgelände verließ, sah er sich einer großer Menge Schaulustiger gegenüber. Es hatte sich bereits herumgesprochen, daß zwischen ihm und Gessis die Entscheidung anstand. Man brachte ihm allgemein große Ehrerbietung entgegen, schließlich war er ein potentieller neuer Maschtar.
    „Wo wirst du dich mit Gessis duellieren?"
    „Ich warte auf seine Herausforderung", antwortete Gedeon so laut, daß alle es hören konnten.
    Im Hintergrund sah er Polimo, einen von Gessis' Spitzeln, und sagte an seine

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