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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als Willkommensgruß gewertet werden konnten.
    »Sehr nett«, meinte Glenda.
    »Ach ja?«
    »Die Qualmer hier draußen.«
    »Stimmt, mein Fall sind sie auch nicht.«
    Nachdem ich diesen Satz gesagt hatte, öffnete ich die Tür und musste danach noch einen Vorhang zur Seite schieben, um den Pub betreten zu können.
    Er sah gar nicht mal so schlecht aus. Es gab eine halbrunde Theke, in der Mitte Bistro-Tische, an denen man sein Bier trinken konnte, und die Wände waren mit Bildern behängt, die Fotografien aus dem alten London zeigten.
    Leer war der Pub nicht. Es hielten sich schon einige Gäste hier auf. Sie standen an der Theke und sprachen mit dem Wirt. Eine Frau war nicht dabei. Glenda war die einzige weibliche Person und wurde entsprechend gemustert.
    Ich versuchte die Gäste einzuschätzen. Ob es Müßiggänger waren, wusste ich nicht. Man konnte keinem Menschen hinter die Stirn schauen, aber sie bereiteten mir ein gewisses Unbehagen, was auch Glenda spürte, wie sie mir leise versicherte.
    Der Wirt ließ die anderen Gäste stehen und ging hinter der Theke in die Richtung, die wir eingeschlagen hatten. Wir blieben stehen und auch er hielt an.
    Er war ein bulliger Typ mit breiten Schultern, was auf ein Training in der Mucki-Bude hindeutete oder auch auf die Einnahme von Anabolika.
    Er hatte ein flaches Gesicht, dessen Anblick man schnell vergaß. Er zeigte jetzt ein hölzernes Lächeln und fragte nach unseren Wünschen.
    Wir bestellten Wasser.
    »Okay.«
    Die anderen Gäste fingen an zu lachen. Dann flogen erste Bemerkungen zu uns herüber, die sich auf das Wasser bezogen, das der Wirt vor uns hinstellte.
    »Danke«, sagte ich und fügte hinzu. »Da wäre noch etwas.«
    »Ach – und was?«
    »Gino Parazzi. Kennen Sie ihn?«
    Der Wirt schüttelte sofort den Kopf. »Nein, nie gehört.«
    »Denken Sie nach.«
    »Das muss ich nicht, ich kenne ihn nicht.«
    »Aber er war hier Stammgast.«
    »Möglich.«
    »Dann müssten Sie ihn kennen.«
    »Ich kann mir keine Namen merken.«
    »Aber vielleicht Gesichter.« Ich hatte ein Foto des Toten mitgenommen. Da war das Gesicht zu sehen, aber nicht der Hals mit der großen Wunde.
    Ich hielt es dem Wirt hin.
    »Fällt Ihnen etwas zu diesem Foto hier ein?«
    »Nein, auch nicht.«
    »Sehen Sie lieber noch mal genauer hin.«
    »Das brauche ich nicht, verdammt. Ich kenne den Kerl nicht, ist das klar?«
    »Er soll aber hier öfter verkehrt haben«, sagte Glenda und zeigte dabei ein breites Lächeln. »Sie müssen auch keine Sorgen haben, wenn Sie reden. Er ist tot.«
    »Besser er als ich.«
    »Stimmt«, sagte ich und fragte weiter. »Sie kennen ihn also nicht?«
    »Nein!«
    Es war offensichtlich, dass er log. Wenn Menschen in seiner Position Polizisten gegenüber etwas zugaben, war das nicht gut für das Image. Also log man lieber.
    Glenda stellte erneut eine Frage. »Wer könnte ihn denn kennen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Die Gäste hier?«
    »Kaum.«
    »Dann werden wir sie mal fragen.«
    Dagegen hatte der Wirt etwas. »Was soll das? Wer sind Sie eigentlich, dass Sie hier hereinkommen und blöde Fragen stellen? Das ist doch Mist, verdammt.«
    »Können Sie sich nicht denken, wer wir sind?«
    Er nickte mir zu. »Ja, Bullen. Schnüffler oder so.«
    »Genau. Scotland Yard.«
    Der Mann mit dem flachen Gesicht zeigte keine Reaktion. Er schluckte die Nachricht und meinte: »Hier werden Sie nichts finden. Wir sind clean.«
    »Das glaube ich Ihnen. Wer bei Ihnen verkehrt, hat seinen Job bereits getan. Wie auch Gino.«
    »Wieso?«
    »Er war Dealer, aber jetzt ist er tot. Und wir würden gern erfahren, wer ihm die Kehle durchgeschnitten hat.«
    Der Mann hinter der Theke schluckte. »Die – äh – Kehle?«
    »Ja, Sie haben sich nicht verhört. Wir hätten gern gewusst, wer ihn getötet hat.«
    »Von uns keiner.«
    »Ja, das kann sein. Kennen Sie denn noch andere Leute aus Ihrem Bekanntenkreis, die in der letzten Zeit ums Leben gekommen sind? Könnte ja sein.«
    »Nein, die kenne ich nicht.«
    »Schade. Wir hätten gern eine Spur entdeckt. Aber hier ist wohl alles sauber.«
    »Ja, das ist es auch.«
    Wer das glaubte, war selbst schuld daran. Ich überlegte, ob ich den Gästen noch Fragen stellen sollte, aber ich brauchte nur in ihre Gesichter zu schauen, um zu erkennen, dass es keinen Sinn hatte, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
    Wir gingen zur Tür und wurden von einem tiefen Schweigen begleitet. Hier gab es für uns nichts mehr zu holen, und doch hielt ich auf halbem Weg an.
    Etwas hatte mich

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