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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich Ihnen.« Ich wies auf die Stelle, wo wir den Toten gesehen hatten.
    »Ist das schon öfter passiert?«, fragte ich, »dass plötzlich ein Toter hier erschien?«
    »Nein, das ist es nicht.« Er fing an zu lachen. »Ganz und gar nicht. Das kann ich mir nicht erklären, ich weiß nicht, wie so etwas passieren kann.«
    Ich glaubte ihm. Der Wirt spielte mir nichts vor. Er war wirklich geschockt. Das alles hier hatte ihn getroffen wie ein Hammerschlag.
    Auch die anderen Gäste waren nicht in der Lage, etwas zu sagen. Sie blieben stumm und schauten betreten zur Seite, wenn mein Blick sie traf.
    Ich nickte ihnen zu. »Wenn einer von Ihnen etwas weiß, dann sollte er es sagen.«
    Der Rothaarige sprach. »Wir kannten Tom kaum. Er kam ab und zu mal her und trank sein Bier. Das war alles. Ansonsten hatten wir nichts mit ihm zu tun.«
    »Dann wissen Sie auch nicht, mit wem er sich abgegeben hat?«
    »Wieso?«
    »Hatte er Freunde?«
    Der Rotschopf schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ehrlich nicht. Davon weiß ich nichts.«
    »Doch, er hatte jemanden!«
    Die Worte hatte ein anderer Gast gerufen. Ein recht kleiner Mensch drängte nach vorn. »Er hatte jemanden, dem er vertraute. Er war auch oft bei ihr.«
    »Eine Frau?«, wunderte ich mich.
    »Ja. Regina.«
    Aus dem Hintergrund rief jemand: »Die Schwester?«
    »Richtig.«
    »Was hatte sie denn damit zu tun?«
    Der kleine Mann gab die Antwort. »Sie ist eine der Schwestern, die sich um die Armen kümmert. Die Station ist nicht weit von hier, nur ein paar Minuten.«
    »Aha.« Ich stellte eine weitere Frage. »Ist sie in einer Gemeinde oder einer Kirche angeschlossen?«
    »Nein, das ist sie nicht. Oder das weiß ich nicht. Jedenfalls steht keine Kirche in der Nähe. Wer das Geld gibt, weiß ich auch nicht. Aber wir sehen die Schwester oft, wenn sie sammelt, und da kommt sie immer hier vorbei.«
    »Ja, das stimmt«, sagte der Wirt. »Und leer geht sie auch hier niemals weg.«
    »Sehr großzügig«, sagte Glenda, die bisher nur zugehört hatte. »Wann können wir die Frau denn besuchen? Hat sie bestimmte Zeiten, an die sie sich hält?«
    »Nein, die hat sie nicht.«
    »Danke.«
    Glenda und ich schauten uns an. Wir waren beide froh, dass sich eine neue Situation ergeben hatte. Hier würden wir kaum noch etwas erreichen. Ich ging auch davon aus, dass die Männer hier die Wahrheit gesagt hatten. Das Erlebnis mit dem toten Buckel-Tom hatte sie tief erschüttert.
    Ich wollte nach dem Weg fragen, den wir am besten gehen konnten, als die Tür des Pubs recht energisch aufgedrückt wurde und eine Person das Lokal betrat, die so gar nicht zu den anderen Gästen hier passte.
    Es war eine Frau. Und obwohl sie sich mir nicht vorgestellt hatte, wusste ich doch, wer sie war.
    Das musste einfach Schwester Regina sein!
    ***
    Sie trug ihre Tracht. Ein dunkles Habit. Rock, Bluse, Jacke und eine Haube auf dem Kopf, die eher wie ein Tuch wirkte, weil sie recht eng saß.
    Sie war gekommen, sie war auch zwei Schritte vorgegangen und hatte dann angehalten. Es schien so zu sein, als wäre es genau ihr Platz. So etwas wie eine unsichtbare Kanzel, auf der sie stand und in die Runde schaute, als wollte sie jeden mit einem fast scharfen Blick begrüßen.
    »Hier bin ich wieder!«
    Es war die perfekte Begrüßung, und sie drehte einige Male den Kopf, um jeden ansehen zu können. Natürlich sah sie auch Glenda Perkins und mich. Als sich unsere Blicke begegneten, da hatte ich den Eindruck, als würden sich ihre Augen für einen Moment leicht verengen, sodass der Blick etwas Lauerndes annahm. Auch um die Mundwinkel herum zuckte es, meinte ich zumindest, aber da konnte ich mich auch getäuscht haben.
    Wieder übernahm sie das Wort. »Was ist los mit euch? Warum starrt ihr mich so an? Und warum sagt niemand ein Wort? Habe ich euch etwas getan?«
    »Nein, hast du nicht«, sagte der Wirt.
    »Dann bin ich ja zufrieden.« Schwester Regina ging auf den Tresen zu. »Hier ist aber eine komische Stimmung«, erklärte sie. »Das habe ich noch nie erlebt. Was ist los?«
    »Nicht viel.«
    »Aber etwas, Luke, oder?«
    Der Wirt nickte.
    »Und was?«
    »Das ist verrückt. Das kann man kaum erzählen. Das glaubst du uns nicht.«
    »Du kannst es trotzdem mal versuchen.«
    »Ja, das mache ich. Da ist ein Toter zurückgekehrt.« Der Wirt hatte schnell gesprochen. Wie jemand, der unbedingt etwas loswerden wollte.
    »Bitte?«
    »Ja, das ist so.«
    »Aber das ist unmöglich.«
    »Nicht hier, Schwester Regina. Nicht hier. Du kennst den

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