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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seltsamerweise wirkten die Bewegungen von Djouston sogar fließend.
    Als der Techniker Michael erreichte, streckte er ihm die rechte Hand hin und drehte sie mit der Handfläche nach oben. Ein schmaler, grün schimmernder Ring lag darin.
    „Ich habe ihn von einem Planeten der Ambraux-Crypers", sagte er in eigenartigem Tonfall, wobei er so langsam sprach, wie er sich zuvor bewegt hatte. „Ich liebe archäologische Studien. Der Ring hier ist ganz sicher mehr als eintausend Jahre als. Möchtest du ihn tragen? Ich schenke ihn dir."
    „So ein wertvolles Stück?" wunderte Michael Rhodan sich. Dann schüttelte er den Kopf und wies das Geschenk zurück. „Nein, nein, er ist zu kostbar für mich."
    „Unsinn", entgegnete SM, und wieder erschien ein Lächeln auf seinen ein wenig zu dick geratenen Lippen. Er war klein, hatte eine schmale Stirn, jedoch kräftig ausladende Kiefer und einen dicken, pyramidenförmigen Hals, der in schmale, steil abfallende Schultern überging. Seine dunkelblauen Augen hatten ein warmes, angenehmes Licht, und sie waren umgeben von lauter Lachfältchen. „Crypers haben mich zur Fundstätte geführt. Ich habe drei Stück davon gefunden, und einen davon kann ich höchstens mitnehmen. Du kennst ja die Bordvorschriften. Also müßte ich diesen Ring früher oder später auf einem Planeten zurücklassen. Sieh ihn dir genau an. Er ist mit verschiedenen Mustern verziert, und er ist außerordentlich kunstvoll gearbeitet. Ich finde es faszinierend, daß es schon vor langer Zeit ein Volk in dieser Galaxis gegeben hat, das so etwas herstellen konnte."
    Michael lachte leise. Er war seltsam berührt. Für diese Worte hatte Djouston eine wahre Ewigkeit gebraucht, und er wunderte sich darüber, daß er nicht ungeduldig geworden war. Doch er hatte ihm bis zum Schluß zugehört, und nun streifte er sich den Ring über das Handgelenk.
    Er tat es weniger, weil er den Ring so schön fand, als vielmehr um SM einen kleinen Gefallen zu tun. Der Mann verstand es, Sympathien zu wecken, und genau das mochte - neben seiner beruflichen Qualifikation - bewirkt haben, daß er sich erfolgreich für die MONTEGO BAY bewerben konnte und in die Mannschaft aufgenommen worden war.
    „Danke", sagte er, nahm den Ring noch einmal ab und betrachtete ihn eingehender als zuvor.
    Es war ein schönes, massives Schmuckstück aus einem schweren Material. Außen war es mit einer Reihe von fremdartigen Symbolen versehen, innen trug es die künstlerisch geschickt vereinfachte Darstellung eines Tausendfüßlers, dessen vier Augen durch eingelassene Edelsteine dargestellt wurden.
    „Ein wirklich schönes Stück", lobte er.
    „Es hat mich begeistert", eröffnete SM ihm, wandte sich ab und kehrte zu seinem Sessel zurück.
    Michael blickte kurz hinter ihm her. Dann dauerte es ihm zu lange, bis der andere sein Ziel erreicht hatte, und er nahm seine Arbeit am Monitor wieder auf.
    Als Connemar Djouston sich setzte, senkte er kurz den Kopf, und seine Lippen wurden schmal. Er preßte sie so fest aufeinander, daß sie einen weißen Strich bildeten. Dann hob er den Kopf, und er blickte zu dem Unsterblichen hinüber. Seine Augen wurden dunkel, und ein paar Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn.
     
    *
     
    Perry Rhodan trat auf einen Balkon der wuchtigen Gefängnisanlage heraus und blickte zum hügeligen Vorgelände hinüber. Jenseits des undurchdringlichen Energieschirms hatten sich Hunderte von Fermyyd versammelt. Mit Hilfe von verschiedenen Kampfmaschinen versuchten sie, den Energieschirm zu überwinden, der sich über der Feste spannte.
    Der Terraner fühlte sich an die Zeit erinnert, als die Menschen der Erde noch von der Raumfahrt träumten, als die gestrandeten Arkoniden unter der kühlüberlegenen Thora auf der Erde einen ähnlichen Energieschirm errichtet hatten, und als das Militär ihn zu durchdringen suchte. Ihr Unterfangen war ebenso aussichtslos gewesen wie das der Fermyyd jetzt.
    Er befand sich in dem Gefängnis, das die Galaktiker als einen der beiden Brückenköpfe ausgebaut hatten, weil sein Freund Atlan hier in Abständen von exakt 13:01 Stunden oszillierte. Er erschien immer wieder am selben Platz in seiner Zelle. Den zweiten Brückenkopf hatte er installiert, weil in ihm Ronald Tekener oszillierte.
    In der Galaxis Hirdobaan, im Raum der Sonne Demmyd mit dem Strafplaneten Schingo als einzigem Planeten, waren nach und nach aus allen Oktanten Regenbogenschiffe der Fermyyd zur Unterstützung eingetroffen. Sie verhielten sich

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