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1772 - Zug der Herrscher

Titel: 1772 - Zug der Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestimmten das Bild. Daran anschließend eine tiefverschneite Hügellandschaft und fremdartige, scheinbar zu Eis erstarrte ausgedehnte Wälder.
    Kurz darauf die gigantische Silhouette des Oktogons, eine gewaltige Trutzburg inmitten der Winterlandschaft. Zweihundert Meter hoch und ebenso breit das äußere Achteck, nach oben sich konisch verjüngend - die Unterkünfte der Hamamesch. Daran nach innen anschließend, die Parkzone, in der die hier stationierten Fischgesichter während ihrer sechsjährigen Isolationszeit losen Kontakt untereinander hielten.
    Und im Zentrum das gewaltige ebenfalls achteckige Oktodrom, das nur für den Zug der Herrscher geöffnet wurde. 300 Meter im Durchmesser, 150 Meter hoch und von einem nochmals über 100 Meter aufragenden Geschützturm gekrönt. Der Anblick ließ den Stuuhr allerdings zweifeln, ob dies wirklich die einzige Geschützstellung für den Ernstfall war; der Turm wurde zu offensichtlich zur Schau gestellt.
    Rings um das Oktodrom bunkerartige Gebäude, die wohl den Nicht-Hamamesch des Zuges und während der übrigen Zeit den auf Borrengold verbleibenden Hirdobaanern als Unterkünfte dienten.
    Der Raumgleiter landete nahe des Oktogons. Eine Roboterstimme erteilte Anweisungen, wohin die Passagiere sich zu wenden hatten.
    Gleißender Sonnenschein lag über dem Monumentalbau, obwohl schon leichtes Schneetreiben eingesetzt hatte. Am südlichen Horizont, drohend unübersehbar, näherte sich die Gewitterfront wie eine undurchdringliche Wand.
    Die Temperaturen waren weit unter den Gefrierpunkt gesunken. Eine beißende, unangenehme Kälte zwang Bremse, hastig auszuschreiten. Daß neben ihm ein buntes Vielvölkergemisch ebenfalls auf die nächsten der bunkerartigen Bauten zuströmte, war ihm egal. Für einen Stuuhr fand sich selbst im größten Gedränge ausreichend Platz.
    Bremse stürmte die erstbeste Halle, ein Bauwerk, das von den Ausmaßen her durchaus mehreren Schiffen vom Typ der KRRZBRNF als Hangar dienen konnte. Die Luft im Innern war zum Schneiden, ein vielfältiger Mief aus Körperausdünstungen und dem Aroma der unterschiedlichsten Genußmittel.
    In unmittelbarer Nähe des Eingangs kauerten zwei vierbeinige Snucmors. Aus den Häusern der toxischen Meerschnecke, die sie sich auf die Ohren preßten, quoll gelber Rauch. Der Stuuhr empfand den Gestank als abscheulich, den Snucmors brachte er angeblich die höchsten Wonnen.
    Bremse ignorierte die beiden Vierbeiner, die zu den Minderheiten in Hirdobaan zählten und von denen es hieß, daß sie irgendwann aus einem fernen Sternenreich zugewandert waren. Seltsamerweise besaßen die Snucmors keinerlei Hinweise auf eine solche Herkunft, ihre Abstammung blieb im Dunkel der Geschichte verborgen.
    Ringsum wurde gefeilscht, verhandelt, diskutiert. Manches Gespräch verstummte abrupt, als der Stuuhr näher kam, dafür wurde an anderen Stellen über ihn getuschelt. Bremse registrierte neugierige Blicke, die ihn abschätzend taxierten.
    „Was hast du anzubieten, Prospektor? Eine Handvoll Sternkristalle?"
    Der Fragesteller war unwahrscheinlich dürr. Auf den ersten Blick erinnerte sein Äußeres an einen Terraner, doch Bremse registrierte rasch die Unterschiede: Weder Tekener noch die anderen hatten diesen feinen Flaum im Gesicht, auch nicht kräftigere Federn auf dem Schädel und bis weit in den Nacken.
    „Was wäre, wenn?" fragte der Stuuhr unbewegt.
    „Ich verfüge über eine Ladung High-Tech, deponiert auf einer Grenzländerstation. Modulbauweise für den Einsatz in Schiffstriebwerken ..."
    „Siegelware?"
    „Natürlich."
    Bremse winkte gönnerhaft ab. „Vergiß es. Daran bin ich nicht mehr interessiert." Er ließ den Dürren einfach stehen, der sich sofort auf einen anderen möglichen Käufer stürzte.
    Ein Signalton erklang. In den verschiedenen Sektionen des Gebäudes entstanden große Hologramme in einer Höhe, die von allen Seiten aus gut eingesehen werden konnte.
    Die Holos zeigten Wiedergaben aus dem Oktogon. Das Treffen der Handelsfürsten hatte begonnen.
     
    8.
     
    Demmyd-System, Ammach-Oktant Immer noch standen die 1300 Rebellenschiffe wenige Lichtminuten außerhalb des Systems.
    Ferm-Kommandant Ten-Or-Too hatte nie zuvor eine derart große Streitmacht der Crypers gesehen. Ihm war klar, daß weder die Ambraux-Piraten allein noch eine der anderen Gruppierungen aus Queeneroch die Mittel besaßen, eine solche Flotte aufzustellen. Das bedeutete, daß die Crypers sich zusammengeschlossen hatten - ein Ereignis, das er nicht

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