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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde. Ihr wartet auf mich?«
    »Ja, wir treffen uns bei den Bartons.«
    »Dann bis gleich.«
    Lisa Lürsen schaute Harry an. »Wer ist das denn gewesen?«
    »Mein englischer Kollege John Sinclair.«
    »Aha.«
    »Wir warten hier auf ihn. Dann können wir gemeinsam Pläne schmieden.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Die Tür schwang jetzt nach innen.
    Es erwartete sie eine Stille, die sie nicht überraschte. Sie gehörte zu einem menschenleeren Haus, das war schon okay, aber beide hatten das Gefühl, in ein feindliches Gebiet getreten zu sein. Sie schauten sich an.
    »Warum ist niemand hier, wenn die Tür offen steht?«, fragte Lisa. »Das kann ich nicht nachvollziehen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Das Haus ist groß. So etwas lässt man nicht ohne Aufsicht.«
    Harry ging weiter hinein bis zur Treppe. Er sah den dunklen Fleck auf der untersten Stufe, und als er den Kopf hob und in die Höhe schaute, entdeckte er eine Gestalt, die dort, wo die Treppe endete, über dem Geländer hing...
    ***
    Damit hatte Harry nicht gerechnet. Er war bestürzt. Er merkte, wie sich sein Magen zusammenzog, und konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken.
    Außerdem stöhnte eine andere Person. Es war Lisa Lürsen, die dicht hinter Harry stand und jetzt, nach der Drehung, in sein Gesicht schaute. Mit einem Blick, der eine gewisse Leere aufwies. Harry war klar, dass auch sie den Toten gesehen hatte.
    Er sprach sie leise an.
    Sie schüttelte den Kopf. Erst dann drang die geflüsterte Frage aus ihrem Mund.
    »Wer tut so etwas?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie kennen den Mann?«
    »Der Hausmeister. Ich weiß aber seinen Namen nicht.«
    Harry hob die Schultern an. »Was ist mit der eigentlichen Familie? Müssen wir damit rechnen, sie auch tot drüben im Haupthaus zu finden?«
    »Nein, die sind auf einer Geschäftsreise.«
    »Es kann sein, dass man sie daran gehindert hat und wir sie hier noch finden, vielleicht sogar zusammen mit anderen Bediensteten.«
    »Das glaube ich nicht.« Lisa Lürsen holte eine dünne Stablampe aus der hinteren Tasche ihrer Hose und leuchtete gegen die untere Kopfseite des Toten.
    »Schauen Sie sich mal die Kehle an. Hier hat die Vampirin wieder mal gewütet. Erst getrunken und dann das hier.« Die Polizistin schüttelte den Kopf. »Einfach schrecklich.«
    Das fand Harry auch. Er dachte schon einen Schritt weiter und fragte sich, ob das der einzige Tote war, der sich hier in diesem Haus finden ließ.
    »Wir sollten nach anderen Toten Ausschau halten«, schlug er vor. »Eine Hausdurchsuchung oder eine Begehung wäre nicht schlecht.«
    »Dafür bin ich auch.«
    »Unten oder oben?«
    Harry deutete mit der Hand auf die Treppe, die nach oben führte.
    »Okay, ich stimme zu.«
    Sie wollten gehen – und blieben beide wie gebannt stehen, weil sie von oben ein Geräusch gehört hatten, mit dem keiner rechnen konnte. Es war das Echo eines leisen Schlags und es hörte sich an, als wäre über ihnen eine Tür zugeschlagen worden...
    ***
    Es war der Moment gekommen, in dem beide wie unter einem mächtigen Druck standen. Erneut schauten sie sich an. Wieder suchte einer beim anderen die Lösung, und als Lisa sprach, tat sie es mit einer leisen Stimme.
    »Da oben ist doch jemand. Oder was hat der Knall zu bedeuten?«
    »Ich gehe auch davon aus. Ein Tier wird es wohl nicht gewesen sein. Wir müssen damit rechnen, dass sich der Mörder noch hier in der Nähe aufhält.«
    »Oder mehrere sind hier.«
    »Das kann auch sein.«
    Beide eilten jetzt die Treppe hoch und waren so leise wie möglich. Die Polizistin war waffenlos. Harry hatte seine Pistole sicherheitshalber gezogen. Er wartete darauf, dass sich das Geräusch wiederholte, aber da konnte er lange warten. Es tat sich nichts, und so erreichten sie die erste Etage und auch den Flur, der im Halbdunkel lag.
    Ihnen fiel auch auf, dass nicht alle Türen geschlossen waren. So konnte sie ein Windstoß erreichen, der nur deshalb entstand, weil ein Fenster nicht geschlossen war.
    Harry war es leid. Er wollte nicht mehr länger warten, sondern Ergebnisse sehen, und deshalb hatte er es plötzlich eilig und lief so schnell wie möglich den Flur entlang. Er passierte eine offene Tür, um die er sich nicht kümmerte. Dafür lief er bis zur nächsten, und das war genau richtig.
    Hier stand ein Fenster weit offen, und hier war auch jemand nach draußen geklettert.
    Sogar ein Fußabdruck war noch auf der Fensterbank zu sehen. Hier hatte jemand das Weite gesucht.
    Harry war sauer. Sie waren zu spät

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