Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
links ab musste.
    Das sah ganz gut aus.
    Ich sah es noch nicht, dafür aber zwei weibliche Personen am Straßenrand, die schnell verschwunden waren, als sie mich ankommen sahen. Ich hatte nicht gesehen, wo sie abgetaucht waren, jedenfalls waren sie nicht mehr da, worüber ich mich schon wunderte, denn vor mir mussten sie keine Angst haben.
    Ich bog nach links in eine schmale asphaltierte Straße ein, die von wogenden Kornfeldern flankiert wurde, und hielt vergeblich nach den beiden Frauen Ausschau. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Hatten sie sich versteckt, oder lag es an dem schon hohen Korn, dass sie nicht mehr zu sehen waren? Ich wusste es nicht und wollte auch nicht weiter darüber nachdenken, als sich erneut mein Handy meldete.
    Ich fuhr langsamer, dann rechts ran und stoppte. Der Anrufer war keine Überraschung für mich. Aber die Stimme meines Freundes Harry Stahl hörte sich jetzt schon anders an.
    Dumpfer und auch gepresst.
    »Wie weit bist du?«
    »Ich denke, dass ich mich schon auf der Zufahrtsstraße befinde.«
    »Dann ist alles klar. Fahr weiter.«
    »Was ist denn überhaupt los?«
    »Es gibt zwei Tote, einen Mann und eine Frau.«
    »Wo?«
    »In einem Anbau des Haupthauses der Bartons.«
    »Sind es denn die Besitzer?«
    »Nein, John, wir gehen davon aus, dass es sich um das Hausmeisterehepaar handelt.«
    »Und was ist mit den Tätern?«
    »Entkommen.«
    »Mist.« Ich dachte kurz nach. »Hast du eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Zumindest ist eine Frau dabei.«
    Ich war wie elektrisiert. »Bist du dir sicher?«
    »Ja, das sagt auch meine Begleiterin Lisa Lürsen. Sie ist ebenfalls Polizistin. Wir müssen mit einer Frau rechnen, die scharf auf das Blut von Menschen ist.«
    Diesmal schoss mir das Blut in den Kopf, wenn ich daran dachte, dass ich zwei Frauen gesehen hatte. Eine hatte dunkles Haar, das war mir schon aufgefallen.
    »Hörst du noch, John?«
    »Ja.«
    »Was hast du denn?«
    »Ich glaube, ich habe da vor einigen Minuten zwei Frauen gesehen, Harry. Sie müssen auch mich gesehen haben und tauchten recht schnell wieder ab.«
    »Das können sie gewesen sein. Hat es Sinn, wenn wir zu dir kommen und gemeinsam nach ihnen suchen?«
    »Nein, die sind weg, Harry. Haben sich aus dem Staub gemacht. Da ziehen wir nur den Kürzeren.«
    »Kommst du dann her?«
    »Ja.«
    »Gut, du wirst das Haus nicht verfehlen.«
    »Na, das hoffe ich.«
    »Bis gleich.«
    Bevor ich startete, schaute ich mich in der Umgebung noch mal um. Es hätte ja sein können, dass sich die beiden Frauen wieder zeigten, aber da hatte ich Pech.
    So fuhr ich an und hoffte, das Ziel wirklich bald erreicht zu haben.
    Dann wichen die Kornfelder zurück und schufen weiteren Grasflächen Platz. Hier wurde Heu gemacht. Einiges an Gras lag schon flach auf dem Boden. Auch Bäume flankierten jetzt die Straße. Sie standen dort wie Wachtposten, die aber sehr schnell zurückwichen, sodass der Blick freier wurde.
    Und dann sah ich das Haus. Auch die Autos davor. Es bildete praktisch das Ende der Straße, und ich sah auch die beiden Menschen, die es nicht mehr ausgehalten hatten und vor dem Haupthaus neben dem Wagen standen, der Harry Stahl gehörte.
    Er kam mir schon entgegen. Ich hielt an und stieg aus. Dann lagen wir uns in den Armen, lachten und schlugen uns gegenseitig auf die Schultern.
    Schnell hörte es auf, denn dazu war die Lage einfach zu ernst. Ich wurde mit Lisa Lürsen bekannt gemacht. Sie war eine deutsche Kollegin vom Streifendienst.
    Lisa Lürsen machte einen ernsten Eindruck. Sie hatte dunkelblondes Haar und rauchgraue Augen.
    »Komm mit«, sagte Harry kehlig.
    Wir gingen über den Plattenweg zum Anbau und betraten das Haus durch die offene Tür. Dass wir dabei von den Klingeltönen eines Telefons begrüßt wurden, störte uns nicht weiter. Wir gingen dorthin, wo der Mann über dem Geländer hing.
    »Und die Frau ist in der ersten Etage umgebracht worden«, sagte Harry.
    »Und warum mussten gerade sie sterben?«
    »Keine Ahnung, John. Vielleicht waren sie in einem bestimmten Moment am falschen Ort.«
    »Das kann sein.« Ich stellte Harry noch eine Frage. »Aber ihr habt mit keinem von ihnen mehr sprechen können. Oder?«
    »Ha, schau dir mal die Kehle hier an. Und die oben sieht auch nicht anders aus. Diese Unperson hat erst das Blut getrunken und die Kehle dann zerfetzt. Oder umgekehrt. Ich weiß es nicht so genau.«
    »Alles klar«, sagte ich nur. »Aber ich habe zwei Frauen gesehen, die recht schnell abtauchten

Weitere Kostenlose Bücher