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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dach.«
    »Super. Danke, dass du es mir bestätigt hast.«
    »Aber da ist noch etwas.«
    »Aha und was?«
    Jane musste sich erst sammeln. »Nicht auf dem Dach, John, sondern etwas darüber.«
    »Ach so. Wolken und...«
    »Nein, nein, das auch nicht. Schräg über der jungen Frau schwebt in der Luft ein geisterhaftes Auge...«
    ***
    Das war es. Und das war eine Überraschung für mich, die ich erst mal verdauen musste. Für mich stand fest, dass Jane Collins nicht gelogen hatte, denn so etwas dachte man sich nicht aus. Ich spürte eine gewisse Wut in mir hochsteigen, konnte mir den Grund aber nicht erklären.
    »Das ist wirklich ein Auge gewesen?«
    »Ja, schau es dir selbst an.«
    »Okay.« Es war nicht eben weit bis zum Fenster der Dachgaube, und doch schossen mir auf dieser kurzen Strecke schon einige Gedanken durch den Kopf. Es konnte durchaus sein, dass das Schicksal mal wieder zugeschlagen hatte. Das war typisch. Irgendwie wurde ich auch in meiner Freizeit immer wieder mit Dingen konfrontiert, die in mein Fachgebiet fielen.
    Ich ging zum Fenster. Es stand offen, und ich war vorsichtig, als ich mich nach draußen beugte. Ich wollte kein Risiko eingehen und mich selbst zum Objekt eines Angriffs machen.
    Zunächst schaute ich über das Dach hinweg.
    Da war nichts zu sehen, das heißt, das Übliche. Ein Paar Kamine entdeckte ich, auch die Rückseiten von Gauben, aber nichts, was mich hätte aufmerksam werden lassen.
    Das passierte erst, als ich den Kopf nach links drehte, und da sah ich die schmale Gestalt zum zweiten Mal.
    Eine blonde und sehr junge Frau. Ein Mädchen, vielleicht sogar ein Kind. Es stand da und starrte nach vorn. Ob es uns gesehen hatte, wusste ich nicht.
    Aber Jane hatte auch von einem Auge gesprochen, das sich in der Luft abmalte. Danach hielt ich Ausschau – und sah es tatsächlich schräg über uns in der Luft schweben.
    Es war ein recht großes Auge. Es hatte auch die Form eines menschlichen Auges, aber die Farbe hob sich schon davon ab. Es gab viel Grün, ein kaltes Weiß und eine pechschwarze Pupille.
    Das Auge stand nicht sehr hoch, ich hätte es vielleicht mit einem Sprung erreichen können, wäre ich auf den First des Daches geklettert. Das wollte ich nicht, ich wollte es mir zumindest nicht so schwer machen und dachte auch nicht daran, auf das Auge ein paar Schüsse abzugeben.
    Ich wollte wissen, warum es sich zeigte, was es vorhatte und in welchem Zusammenhang es mit dem jungen Mädchen, dem Teenager auf dem Dach, stand.
    Ich konnte mir durchaus vorstellen, dass dieses ungewöhnliche Auge in einem direkten Zusammenhang mit dem Erscheinen der Frau stand.
    Ich drehte mich um.
    Jane schaute mich an. Ich wusste, dass sie eine Frage hatte. Noch bevor die Detektivin sie stellen konnte, kam ich ihr zuvor.
    »Ja, ich will aufs Dach und mir das Mädchen aus der Nähe anschauen.«
    »Und weiter?«
    »Keine Ahnung. Ich lasse alles auf mich zukommen.«
    »Und wenn sie mondsüchtig ist?« Jane musste ihren Einwand loswerden.
    »Das glaube ich nicht. Ich sehe sie eher als augensüchtig an. Das Auge muss bei ihr eine Rolle gespielt haben und spielt sie noch. Aber das werde ich alles erfahren, hoffe ich.«
    Jane sagte nichts mehr. Ich hörte nur, dass sie näher kam und mir dann beide Hände auf den Rücken legte.
    »Ich werde dich von hier aus unter Kontrolle halten. Sollte sich Ärger anbahnen, schieße ich.«
    »Auf was?«
    »Ganz einfach. Auf das Auge, und das treffe ich auch. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich wartete, bis Jane ihre Hände von meinem Rücken gelöst hatte, und kletterte dann nach draußen...
    ***
    Vor mir lag das Dach. Es bildete eine Schräge. Einen Vorteil gab es, die Pfannen waren trocken. Oder fast trocken, die Feuchtigkeit hielt sich in Grenzen.
    Ich war aus dem Fenster geklettert, hatte das Dach geduckt erreicht und richtete mich langsam auf. Ich musste mich erst an die neue Umgebung gewöhnen und vermied jede Hektik.
    So richtig stand ich nicht. Ich stellte mich zwar auf, blieb aber leicht nach vorn gebeugt stehen. So hatte ich den besten Halt, wobei ich noch breitbeinig stand.
    Jetzt erst versuchte ich, den ersten Kontakt zu dem Mädchen aufzunehmen. Ich hob meinen rechten Arm leicht an und sagte: »Hi...«
    Das Mädchen nickte.
    Hinter mir hörte ich Janes Stimme. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich habe sie schon öfter hier im Viertel gesehen. Auch unten im Garten. Sie wohnt hier. Aber warum sie schlafwandelt, kann ich dir nicht sagen.«
    »Es ist auch nicht

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