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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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freut mich.«
    »Ich komme jetzt zu dir.«
    Ho, das war eine Überraschung. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wieso dieser Sinneswandel?
    Sie setzte ihren Vorsatz sofort in die Tat um. Nach einer knappen schlenkernden Bewegung streckte sie ihr rechtes Bein vor, fand mit dem Fuß einen relativ festen Halt, blickte zufrieden und ging weiter. Sie musste über die Schräge hinab, die doch recht steil war, denn so zu gehen wie sie hätte ich mich nicht getraut.
    Dabei sagte sie kein Wort. Auch das ließ mich leicht misstrauisch werden. Warum sagte sie nichts? Weil ich keine Fragen gestellt hatte? Nein, daran wollte ich nicht glauben, dahinter konnte etwas ganz anderes stecken.
    Sie ging noch immer so verdammt sicher. Nicht ein einziges Mal glitt ihr Fuß weg oder geriet sie ins Rutschen, sie war so trittsicher, als wäre jemand da, der sie führte.
    Hinter mir hörte ich Jane Collins. Sie sagte nichts, aber ihre schweren Atemzüge waren nicht zu überhören. Sie schien unbedingt in meine Nähe zu wollen.
    Ich fragte sie nicht danach und konzentrierte mich auf die junge Sarah.
    Sie war noch immer die Gleiche geblieben, und doch kam sie mir jetzt anders vor. Den genauen Grund wusste ich nicht. Aber der Gedanke wollte auch nicht verschwinden, ich merkte es daran, als ich mir das Gesicht genauer anschaute, soweit dies in der Dunkelheit möglich war.
    Es hatte sich in einer bestimmten Art und Weise verändert. Man konnte sagen, dass ein Schatten über das Gesicht des jungen Mädchens gefallen war.
    Es wirkte so düster, und diese Düsternis fand sich auch in den Augen wieder.
    Oder war es noch etwas anderes?
    Ich bekam Zweifel, und plötzlich gefiel es mir auch nicht, dass Sarah so zielsicher auf mich zukam. Sie sah aus, als wollte sie nicht mal stoppen und mich umrennen, was natürlich am Schlimmsten gewesen wäre.
    Ich streckte ihr beide Hände entgegen.
    »Es reicht!«
    Sarah kümmerte sich nicht darum. Sie blieb nicht stehen. Sie ging auch den nächsten Schritt, dann den übernächsten und hatte mich so gut wie erreicht.
    Ich war von ihrem Kommen ja nicht begeistert gewesen. Eigentlich hätte sie sich anders verhalten müssen, doch was nun geschah, das überraschte auch mich.
    Sie wollte mich vom Dach haben.
    Ihr Gesicht verzog sich.
    Dann schrie sie auf.
    Und noch in derselben Sekunde rammte sie die Hände vor, erwischte meine Brust, schleuderte mich zurück, sodass ich meinen Halt verlor und mit dem Rücken zuerst auf das schräge Dach fiel, was von ihrem Lachen begleitet wurde...
    ***
    Jane Collins war zuerst noch im Fenster der Gaube hocken geblieben. Später hatte sie diesen sicheren Platz verlassen und war auf das Dach gestiegen. Das hatte sie einfach tun müssen. Sie wollte näher an John Sinclair sein.
    Ihr gefiel das junge Mädchen nicht. Es kam ihr vor wie eine falsche Katze. Sie hatte etwas Ungewöhnliches getan, aber Jane wurde das Gefühl nicht los, dass sie nicht freiwillig aufs Dach geklettert war.
    Um Jane kümmerte sich Sarah nicht. Sie nahm sie nicht mal zur Kenntnis, es gab nur John und das Auge.
    Wer war das Auge? Wem gehörte es? Oder war es ein eigenständiges Wesen? Sie wusste es nicht, aber sie blieb auf dem Dach und schaute zu, was John Sinclair und Sarah taten.
    Eigentlich nicht viel. Natürlich wollte John, dass das Mädchen vom Dach wegkam, das aber war ein Problem. Selbst Jane musste das einsehen. So einfach war es nicht, denn Sarah stand offensichtlich unter dem Einfluss des Auges, das auf sie nieder glotzte.
    Dann schien es doch zu klappen. Johns Worte zeigten einen ersten Erfolg. Sarah drehte sich um und ging auf John Sinclair zu.
    Das beobachtete die Detektivin genau, aber sie war nicht glücklich darüber, denn als sie einen Blick in das Gesicht des Mädchens warf, da stellte sie fest, dass es einen Ausdruck angenommen hatte, der ihr nicht gefallen konnte.
    Diese Sarah war alles andere als eine Freundin des Geisterjägers. Die wollte nicht mit ihm reden, sondern ihn einfach nur loswerden, und das auf eine bestimmt nicht nette Art und Weise.
    Dann war sie da.
    »Es reicht!«
    John hatte den Satz gesagt, aber es reichte nicht. Die junge Person hatte etwas anderes vor.
    Sie wollte John nicht, denn sie rammte beide Hände vor und stieß sie gegen Johns Brust.
    Wer konnte sich bei dieser Schräge schon halten?
    Auch ein John Sinclair nicht. Der brach zusammen, fiel rücklings auf die Pfannen und rutschte der Dachrinne entgegen...
    ***
    Es war für mich ein böses Gefühl, als ich plötzlich auf

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