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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boten wußte.
    Rhodans Schultern senkten sich. Es hatte keinen Sinn, länger mit den Fürsten zu diskutieren. Sie brachten für seine Argumente und seine Anwesenheit kein Verständnis mehr auf.
    Er sah zum Kindfürsten hinüber. Clarven beteiligte sich nicht an dem Durcheinander, sondern setzte sein Fahrzeug in Bewegung.
    „Wir suchen unsere Ruheräume auf", bestätigte Eiderlo die Vermutung des Terraners. „Selbst wenn es jemals einen solchen Boten gegeben hat, dann ist es sehr unwahrscheinlich, daß er heute noch existiert. Wirst du uns begleiten, Rhodan?"
    „Nein. Ich kehre in mein Schiff zurück. Es gibt viele Dinge, die so schnell wie möglich erledigt werden müssen."
    Der Sydorrier und sein Fürst nahmen es kommentarlos zur Kenntnis. Nach einem letzten Gruß verschwanden sie.
    Rhodan aktivierte das Komgerät an seinem Handgelenk und instruierte die Soldaten aus Rutans Truppe.
    „Bringt die Fürsten in ihre Unterkünfte zurück", wies er sie an. „Sie stehen weiterhin unter Bewachung."
    Der Terraner suchte den Gleiter auf, mit dem er gekommen war. Er hatte keine Lust, sich mit der Starrköpfigkeit von ein paar Fürsten herumzuschlagen. Sorgen quälten ihn. In der Hauptsache galten sie Atlan, Tolot, Tekener, Adams und den anderen Phasenspringern, die jetzt in Endreddes Bezirk eingeschlossen waren.
    Vor allem aber machte er sich um Bully Gedanken. Von ihm wußten sie nur, daß er und seine vier Begleiter seit ihrem Flug nach Nundor verschollen waren und möglicherweise nicht mehr lebten.
    Die Oszillations-Verbindung war erloschen. Es gab keine Phasenspringer mehr. Also mußten sie sich schleunigst nach einer anderen Kontaktmöglichkeit umsehen.
    Perry Rhodan ließ sich in einen Sessel sinken.
    „Schalte auf Automatikflug", wies er den Syntron an. „Wir kehren so schnell wie möglich zur BASIS zurück. Und ich möchte sofort nach meiner Rückkehr mit Myles Kantor sprechen."
     
    2.
     
    Wie so oft wirkte er übermüdet. Insgesamt viereinhalb Stunden Schlaf mit einer Unterbrechung von einer Dreiviertelstunde waren einfach zu wenig für ihn. Ohne den Aktivatorchip in seiner linken Schulter wäre er längst zusammengebrochen.
    Solange er sich zurückbesinnen konnte, war er immer ein schwächlicher Typ gewesen. Sportlich hatte er nie auffällige Leistungen erbracht; sosehr er sich auch geschunden hatte, sein Körper weigerte sich konstant, Muskeln auszubilden und ihn seinen Altersgenossen ähnlicher zu machen.
    Er ersetzte die körperliche Schwäche durch Zähigkeit und Ausdauer bis zur Bewußtlosigkeit.
    Hinter seiner Schüchternheit und Introvertiertheit verbargen sich Intelligenz und Sensibilität gegenüber allem. Manchmal sagten Kollegen über ihn, er würde tun, als ob er die Weisheit gepachtet hätte. Solche Aussagen wies er als böswillige Verleumdungen von sich.
    Auffallend an Myles waren die konstante un'd wächserne Gesichtsblässe, die schmalen Handgelenke und die schmächtigen Arme, die er meist unter weiten Hemdsärmeln verbarg. Mit einem Meter achtundsiebzig war er genau so groß wie sein verstorbener Vater, besaß dessen mageres, knochiges Gesicht mit den großen Augen und den dichten Brauen. Von Enza hatte er die Haarfarbe geerbt. Das Haar war aber glatt. Er trug es gescheitelt, und wie bei Notkus hing ihm eine einzelne Strähne ständig über die Augen.
    Jetzt stand der terranische Chefwissenschaftler über das Terminal gebeugt, wischte sich mit der einen Hand die Strähne aus der Stirn und stützte sich mit der anderen an der Bedienungsfläche ab.
    „Tenner, bitte gib mir die Daten über das Transitionsfeld auf meinen Schirm", flüsterte er.
    „Sind schon unterwegs, Myles." Der hoch aufgeschossene Plophoser warf ihm einen aufmunternden Blick zu. Kantor bemerkte es nicht.
    Aus halbgeschlossenen Augen musterte er die Darstellung der bisherigen Meßergebnisse. Viel war es nicht, was sie herausgefunden hatten. Der Transitionsschirm umgab den Kern von Hirdobaan in Art einer Kugelschale von 133 Lichtjahren Durchmesser. Überall, wo ein Gegenstand dieses Feld berührte, schaltete sich der Mechanismus ein. Der Gegenstand entmaterialisierte und tauchte auf der gegenüberliegenden Seite des Schirmes wieder auf.
    Die Schiffsinsassen erlebten einen solchen Vorgang unter Begleiterscheinungen wie dem zeitweisen Ausfall sämtlicher Instrumente sowie einem körperlichen Entzerrungsschmerz wie bei einer altertümlichen Transition. Ein überstarker Massenträgheitsfaktor lahmte Lebewesen und Gegenstände.

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