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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kalkulation beendet hatte, schlug er mit ungeheurer Wucht durch den Boden.
    Die drei Meter durchmessende Lücke wurde auf eine gezackte Bresche von mehr als sechs Metern erweitert.
    Sein Absturz setzte sich unvermindert fort. Tolot fand sich in einem riesenhaften Hohlraum wieder.
    Genau wie Tekener berichtet hatte: Er fiel direkt auf nadelspitze, kirchturmartige Positronik-Speicher zu, fünfhundert Meter, einen Kilometer. Tolot machte sich nicht die Mühe, seine Scheinwerfer auszurichten. Ein Wesen seiner Art konnte sich auch im Infrarot-Bereich bestens orientieren.
    Mittlerweile waren dreißig Sekunden vorbei. Er hoffte, daß Tekener und seine Leute noch nicht tot waren.
    Und wenn er es schaffte, die anderen noch rechtzeitig zu erreichen? Dann befand sich Tolot erst recht in Schwierigkeiten. Die Strahlung, deren Vorhandensein er fürchtete, hatte in der Station NETWORK jeden lahmgelegt und fast getötet, ihn selbst genauso wie Atlan, Tekener und die anderen.
    Vierzig Sekunden. 1800 Meter Sturz.
    Tolot begann, seinen Fall abzubremsen. Er wollte nicht in den Boden schlagen und sich erst befreien müssen.
    Als er unter sich den Opera-Friedhof auftauchen sah, änderte der Haluter seinen Kurs. Knapp über dem Boden strich er mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit über den Friedhof hinweg.
    Das Loch im Boden, das fünfzig Meter durchmaß, mußte sich nach Tekeners Beschreibung in unmittelbarer Nähe befinden.
    Dort! Tolot ließ sich erneut nach vorne kippen. Er passierte im freien Fall die Maschtar-Haube, in einer leeren Zwischenetage gelegen, und langte zwei Minuten später in vier Kilometern Tiefe an. Bis dahin hatte er Dutzende Stockwerke gezählt, die alle vom Mittelschacht aus betreten werden konnten.
    Tolot prallte hart auf den Boden. Er hatte Punkt Zero erreicht, auf der untersten Ebene der Kavernenanlage. Von hier aus war es nicht mehr so leicht, die Richtung zu finden, weil es ihm an konkreten Hinweisen mangelte.
    Tekener! Wo bist du?
    Eine in sich geschlossene, unterirdische Sektion, so hatte Tekener es beschrieben. Ein Gebäudeflügel, der wie eine einzige riesengroße Maschine wirkt.
    An diesem Punkt hätte er das Rennen beinahe aufgegeben. Die Chancen waren gering, weil er sich für eine beliebige Richtung entscheiden mußte. Aufs Geratewohl sprintete Tolot dorthin, wo die Kaverne am wenigsten überschaubar erschien.
    Den entscheidenden Hinweis verschaffte ihm ein bohrendes Gefühl im Innersten - das es für ein Wesen von Halut gar nicht hätte geben dürfen.
    Unverzüglich folgte er der schmerzhaften Spur. Genau dort, wo es am meisten weh tat, da rannte Tolot hin.
    Er durchbrach mehrfach Wände und Schotten. Und am Ende, nach insgesamt weniger als sechs Minuten, bremste er vor einer steil aufwärts führenden Rampe. Tolot schnellte sich mit gewaltigen Sätzen hoch. Sein linker Handlungsarm hielt die schwere Kombiwaffe, für terranische Verhältnisse ein kleines Bordgeschütz.
    Alle Zellbereiche seines Körpers, die er nicht unbedingt zur Bewegung benötigte, versetzte er in den Zustand größtmöglicher Verhärtung. Es waren qualvolle Augenblicke. Die Strahlung, wenn es denn eine solche war, drang bis in die Kapselkerne seiner Zellen vor.
    Eine stabile, scheinbar verschlossene Tür versperrte den Zugang. Doch aus den Funkberichten wußte er, daß man sie nach innen aufdrücken konnte.
    Das war wichtig für seine Berechnungen. Sobald er sich im Inneren der Halle befand, hatte er maximal drei oder vier Sekunden Zeit. Dann wäre er - die Erfahrungen vom ersten Mal zugrunde gelegt - bewegungsunfähig.
    Sollte es so weit kommen, dann hatte er keine Überlebenschance mehr. Tekener und seine Leute waren dann ebenfalls verloren.
    Er mußte seinen Sprung durch die Tür so berechnen, daß er nach Möglichkeit inder Mitte der Matrixhalle herauskam. Von der Mitte aus bestand am ehesten die Möglichkeit, daß er innerhalb von drei Sekunden die Ursache der Strahlung erkannte und sie beseitigen konnte.
    Tolot schnellte sich durch die Tür. Der Schwung trug ihn 25 Meter weit in die Halle.
    In einer unkontrollierbaren Bewegung durchdrang er einen Regen aus Funkensplittern. Hirdobaan-Matrix. Schon vorbei. Aufschlagen im Boden. Sekunde eins.
    Von diesem Punkt an kannte sich Tolot aus. Er hatte die Matrixhalle per Funk-Video bis in den letzten Winkel studiert.
    Ein schrilles, sirrendes Geräusch drang bis in die letzte Faser seiner verhärteten Körperstruktur.
    Grünes Leuchten. Pulsierend. Sekunde zwei.
    Am Boden sah er

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