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1788 - Testcenter

Titel: 1788 - Testcenter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück, beladen mit Fisch, Tang und anderen Wasserpflanzen.
    Sie häuften alles in der größten Lehmhütte auf, kauerten sich dazu und forderten Adams auf, sich zu ihnen zu setzen.
    Adams verspürte tatsächlich Hunger.
    Es war Zeit, daß er etwas aß, er hatte seit dem Eintreffen in Endreddes Bezirk mindestens zwanzig Pfund verloren. Adams brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, daß er dünn und bleich war und wahrscheinlich wie ein verbrauchter alter Mann aussah.
    Die Ur-Sydorrier schienen ebenfalls zu finden, daß er aufgepäppelt werden mußte. Sie häuften vor ihm eine Extraportion an Fisch und Pflanzen auf und bedeuteten ihm, ordentlich zuzugreifen.
    Adams betrachtete den Fisch und das Wassergemüse sowohl ratlos wie auch ein wenig unglücklich. Feuer kannten die Amphibiengeschöpfe nicht, sie verschlangen wohl lieber alles roh; zur Erwärmung brauchten sie es auch nicht, da sie die meiste Zeit im Wasser verbrachten.
    Die Ur-Sydorrier rührten einige Zeit nichts an, sondern beobachteten nur den Terraner.
    Als er jedoch nichts tat, erbarmte sich schließlich einer, der neben ihm saß. Er packte einen Fisch, schlitzte den Bauch mit kräftigen, flachen Nägeln auf, nahm ihn geschickt aus, teilte ihn und löste die Gräten aus.
    Dann schabte er, wiederum mit den Nägeln, die Schuppen ab und legte vor Adams eine Hälfte des Fischs hin, die andere behielt er für sich. Er löste vorsichtig kleine Teile aus dem Fleisch, die er an seinen schmalen Röhrenmund führte und mit Genuß verzehrte. Dazwischen verspeiste er verschiedene Pflanzen, die er ebenfalls in kleine Häppchen mundgerecht zerkleinerte.
    Die anderen machten sich ebenfalls über das Essen her und forderten Adams lautstark auf, endlich mitzuhalten.
    Adams war sich darüber im klaren, daß sie enttäuscht, wenn nicht gar beleidigt gewesen wären, wenn er ablehnte. So etwas war absolut unhöflich und konnte durch nichts entschuldigt werden.
    Mit spitzen Fingern griff er nach dem Fleisch und hatte schon die ersten Schwierigkeiten, überhaupt ein Stück des festen Fleisches herauszulösen.
    Der Ur-Sydorrier sprang hier sofort wieder hilfreich ein.
    Er strich mit seiner kühlen Fischhand über die stumpfen Nägel und Fingerkuppen von Adams' Händen und gab einen schnalzenden Laut von sich, den Adams als Ausdruck des Mitleids interpretierte. Er zeigte Adams seine Hand und zerkleinerte dann rasch den Fisch.
    Seine Artgenossen schauten atemlos zu, als Adams ein Stückchen Fisch in die Hand nahm, zum Mund führte, kurz mit der Zunge darübertastete und dann hinunterwürgte.
    Sie wackelten so heftig mit den Köpfen, daß Adams glaubte, sie würden jeden Moment abreißen, und rieben ihre Handrücken mit einem schabenden Geräusch aneinander: Sie amüsierten sich bestens und deuteten Adams' Gesichtsausdruck genau richtig.
    Zwei, drei beeilten sich, ihm verschiedene Pflanzen nachzureichen, die er auch nacheinander probieren mußte.
    „Danke, danke", murmelte der Terraner. „Ihr seid ja so gut zu mir."
    Er schluckte den Tang und die anderen Pflanzen tapfer hinunter; das Zeug war so bitter, daß es ihn schüttelte und ihm die Tränen in die Augen trieb.
    Seine Gastgeber kugelten sich fast vor Vergnügen und reichten ihm weitere Portionen, aber jetzt wehrte Adams ab. Um nichts in der Welt hätte er noch einmal davon kosten wollen, und hinge auch sein Leben davon ab.
    „Das schaffe ich einfach nicht", versuchte er zu erklären. „Solche Sachen bin ich nicht gewohnt."
    Er wühlte in seinem SERUN nach standardmäßigen Notvorräten und den Aufbaupräparaten, die er den Ur-Sydorriern präsentierte. Sie schnüffelten daran herum, beäugten Adams mit leicht schief gelegten Köpfen und fielen in den nächsten Heiterkeitsausbruch.
    „Doch, doch, das schmeckt", versicherte der Terraner eifrig und aß zum Beweis.
    Es schmeckte weder schlecht noch gut, sondern überhaupt nicht, aber es würde ihn stärken, und er brachte es immerhin ohne Widerwillen hinunter. Auch sein Gesichtsausdruck mußte dies zeigen, denn seine Gastgeber stutzten und schnüffelten erneut an den Präparaten.
    Derjenige, der ihm mit dem Fisch geholfen hatte, kostete vorsichtig, spuckte aber sofort wieder aus. Alle anderen stießen vor Wackeln fast mit den Köpfen zusammen.
    „Touche", sagte Adams.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit mußte er lachen.
     
    *
     
    Die Ruhepause hatte Adams gutgetan. Endlich hatte er ausreichend Nahrung zu sich genommen, um wenigstens wieder etwas zu Kräften zu kommen.
    Nun, da

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