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1788 - Testcenter

Titel: 1788 - Testcenter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb es nicht einmal stehen. Möglicherweise hatte es Adams nicht mehr gehört oder verstand ihn nicht; vielleicht hatte es Angst - oder es wollte ihn anlocken.
    Das konnte Adams nur herausfinden, indem er dem Wesen folgte. Er lief los, um das Karussell herum, und sah gerade noch, wie das fremde Wesen hinter einem Hügel verschwand.
    Er folgte ihm; die Spur war leicht zu verfolgen, da es keine Bäume oder Büsche zur Deckung gab. Von dem Hügel aus verschaffte er sich einen Rundblick und entdeckte eine Ansammlung primitiver, niedriger Rundbauten am Ufer eines größeren Gewässers mit vielen winzigen Inselchen.
    Ohne zu zögern, machte Adams sich auf den Weg zu dieser Siedlung.
    Er ging geradlinig und aufrecht, um die Wesen so schnell wie möglich auf sich aufmerksam zu machen, und hoffte, daß sie dadurch seine friedlichen Absichten erkannten.
    Tatsächlich zeigten sich zwischen den Rundbauten mehrere sehr schlanke, schimmernde Gestalten, die sich an einem Platz versammelten und ihm neugierig entgegenschauten.
    Sydorrier, schoß es Adams durch den Kopf. Unwillkürlich dachte er an die Sydorrierin Kamhele, die er im Jondoron-Oktanten als Beraterin des Fürsten Jeschdean kennengelernt hatte.
    Die ästhetischen Sydorrier und ihre eigenartige Beziehung zu den Hamamesch hatten ihn bereits damals fasziniert, trotz der Entzugserscheinungen.
    Kamhele war ein hochintelligentes, aufgeschlossenes und freundliches Geschöpf gewesen, mit interessanten Ansichten und Verhaltensweisen. Sie hatte jedoch nur sehr wenig von ihrem Volk berichtet.
    Ausgerechnet hier auf Sydorrier zu treffen überraschte Adams.
    Noch überraschter war er, als er feststellen mußte, daß es gar keine Sydorrier waren.
    Sie sahen nur auf den ersten Blick so aus, waren jedoch kleiner und etwas gedrungener; sie trugen überhaupt keine Kleidung oder Schmuck in Form von Ringen oder glitzerndem Puder auf den Hauptkämmen.
    Die Wesen waren eindeutig mehr Amphibien als Landgeschöpfe; ihre Gliedmaßen waren gut ausgebildet, aber Hände und Füße glichen wegen der Schwimmhäute eher noch Flossen.
    Sie waren nicht scheu und begegneten Adams neugierig. Einige betasteten vorsichtig seine Kleidung, sein Gesicht und seine Haare; andere unterhielten sich aufgeregt untereinander in einer kehligen, gutturalen Sprache.
    Als Adams sie in Hamsch ansprach, hörten sie aufmerksam zu und musterten ihn mit fragenden Blicken, konnten jedoch nicht antworten.
    Aber sie schienen nichts dagegen zu haben, daß er sich in ihrer Siedlung umsah.
     
    *
     
    Die Ur-Sydorrier, wie Adams sie für sich nannte, hatten sich noch nicht vollends auf ein Leben an Land eingerichtet. Wie sich herausstellte, dienten die kleinen, aus lehmiger Erde errichteten Hütten weniger als normale Wohnstätten, sondern mehr als Versammlungsplatz und zur Nahrungsaufnahme. Jede Hütte hatte über einen schmalen, selbstgegrabenen Tunnel einen direkten Zugang zum Wasser, den die Amphibienwesen häufig nutzten.
    Die Population war nicht sehr hoch. Adams nahm an, daß sich die Ur-Sydorrier in einer Vielzahl solcher kleiner Gemeinschaften über die Welt verteilten.
    In manchen Hütten befanden sich Lager aus getrocknetem Schilf oder Binsen, die offenbar willkürlich aufgehäuft worden waren. Es gab kein Flechtwerk.
    Die Amphibienwesen machten alles nur mit ihren Händen; zumindest am Land konnte Adams keine selbst angefertigten Hilfswerkzeuge ausmachen.
    Die Ur-Sydorrier beobachteten den ehemaligen Hanse-Chef interessiert, während er in der Siedlung herumstöberte; manchmal deuteten sie auf bestimmte Hütten und erklärten etwas, das er natürlich nicht verstehen konnte.
    Ihre Sprache war so primitiv, daß der Translator keine Hilfe war. Adams unternahm zwar ein paar Versuche, verschiedene Dinge in Interkosmo zu bezeichnen und von den Amphibienwesen die Entsprechung in ihrer Sprache zu erhalten.
    Sie verstanden, was er meinte, und antworteten, aber der Translator schwieg dennoch. Möglicherweise funktionierte er nicht mehr korrekt.
    Adams mußte sich damit begnügen, nur Gesten auszutauschen, und das klappte recht gut. Er teilte den Ur-Sydorriern seinen Namen mit.
    Die Wesen stellten sich der Reihe nach vor und amüsierten sich mit glucksenden Lauten und heftigem Kopfnicken über seine kläglichen Versuche, ihre Namen korrekt herauszubringen.
    Inzwischen waren nur noch zehn von ihnen übriggeblieben, die anderen waren durch die Tunnel verschwunden. Adams erfuhr bald den Grund dafür: Nach einiger Zeit kehrten sie

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