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1791 - Die Brut

Titel: 1791 - Die Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Und das erst in vielen Jahren."
    „Dann halt's Maul, Kerl, und nerv mich nicht!" fauchte der andere gereizt zurück.
    „Selber Maul halten ..."
    Nirgendwo war etwas von den Kreaturen zu sehen.
    Wagten sie sich nicht in diese Höhlen und Gänge? Für ihre Art und Weise der Selbstbewegung mußte diese Unterwelt doch ein geradezu ideales Gelände darstellen. Überall gab es Rohre, Leitungen und Schaltknoten, was das Herz eines Wellensprinters begehren mochte.
    Und doch waren diese Räume verlassen.
    Die Unterwelt von Nundor war kalt und feucht, die Luft stickig und schwer zu atmen. Tekener spürte, daß er stark schwitzte, und er war selbstkritisch genug, sich einzugestehen, daß dieses Schwitzen sich nicht ausschließlich auf das Klima dieser Unterwelt zurückführen ließ. Es war auch Angst dabei.
    „Kannst du etwas spüren?"
    Die telepathischen Fähigkeiten, die Dao-Lin-H'ay einmal besessen hatte, waren nur noch in Resten vorhanden. Unter günstigen Bedingungen war Dao in der Lage, die Anwesenheit eines Fremden in ihrer Nähe zu wittern und sein Versteck ausfindig zu machen.
    Die Kartanin machte eine Geste der Verneinung.
    „Nichts!" sagte sie und zwinkerte ihm abermals zu. „Wäre es dir lieber, ich würde etwas spüren?"
    „Keine Ahnung", murmelte der Smiler. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht."
    Er marschierte weiter, tiefer hinein in Endreddes Unterwelt.
    Sein Ziel war jene Region, die von den Galaktikern Evolutionsebene genannt worden war, ein Labyrinth aus sogenanntem Vario-Metall, einer Legierung, die seltsam organisch und lebend wirkte, die sich zu Ranken und Wurzeln formte, Tropfen und ganze Trauben ausbildete und deren Geheimnis immer noch nicht restlos geklärt war.
    In Tekeners Gehirn bildete sich eine abenteuerliche Vorstellung: Das Vario-Metall konnte für die Chimären eim nahezu idealer Lebensbereich sein.
    Niemand konnte sie dort aufspüren oder fangen, sie konnten Kolonien bilden, sich vielleicht darin sogar vermehren. In jedem Fall konnten sie sich dort hervorragend verstecken und darauf warten, daß sich ihnen die Möglichkeit für einen Angriff bot.
    Wenn sich die Wesen, ihrem Vorbild Tréogen gleich, durch feste Materie bewegten und sie durchdrangen, war ihre Geschwindigkeit ziemlich gering. Aber in einem Material wie dem Vario-Metall konnten sie wahrscheinlich in Gedankenschnelle hin und her flitzen - dort zuschlagen, sich zurückziehen und Tausende von Kilometern entfernt einen Augenblick später eine andere Gruppe angreifen.
    Da niemand wußte, welchem Zweck das Vario-Metall eigentlich diente, war auch vorstellbar, daß darin Maschinen und Anlagen enthalten waren, welche die Chimären zum Zweck ihrer eigenen Vermehrung benutzen konnten. Am Ende stand eine Überschwemmung der Levels durch eine gigantische Armee nahezu unbesiegbarer Chimären vom Schlage Tréogens.
    „Dort vorn!" stieß Dao-Lin-H'ay hervor. .
    Sie deutete auf einen bräunlichen Schimmer, der im Licht der Handscheinwerfer aufgeleuchtet hatte.
    Die Evolutionsebene.
    Tekener brauchte nur einige große Schritte zu machen, dann hatte er das Gebiet erreicht.
    Kein Durchkommen.
    Die Evolutionsebene wurde durch ein Schirmfeld abgesichert, das nicht zu überwinden war.
    Ohne die Hilfe von Harold Nyman wäre es auch den Galaktikern nicht möglich gewesen, den geheimen Lebensbereich der Pounder zu betreten.
    „Hier endet unser Weg", konstatierte Ronald Tekener trocken. „Es geht nicht mehr weiter."
    „Ist das gut oder schlecht?" fragte eine Frau neben ihm.
    „Schwer zu sagen."
    Der Smiler war bereits damit beschäftigt, die einzelnen Möglichkeiten zu durchdenken.
    Die bisher gesammelten Hinweise hatten darauf hingedeutet, daß die Schutzschirme von Gomasch Endredde kontrolliert wurden.
    Jedenfalls kamen die Chimären hier nicht weiter. Damit war diese Frage geklärt.
    „Rückmarsch", ordnete Ronald Tekener an.
    „Ach, wie war es doch vordem als Phasenspringer so bequem", murmelte Dao-Lin-H'ay.
    Ronald Tekener mußte lachen.
    Dao-Lin spielte auf ein Phänomen an, das den ersten Vorstoß der Galaktiker in eine Evolutionsebene begleitet hatte. Diese Expedition war von Phasenspringern geleistet worden, und sie hatten dafür mehrere Anläufe gebraucht, weil sie nach exakt 13:01 Stunden wieder an ihre Ausgangsorte zurückversetzt worden waren.
    Damals hatten die Phasenspringer darüber geflucht, jetzt wäre es Tekener und den anderen sicher angenehm gewesen, hätten sie im Bruchteil einer Sekunde an die Oberfläche von

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