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1791 - Die Brut

Titel: 1791 - Die Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie ferngesteuert. Arme werden gestrafft, die Beine stemmen sich gegen etwas Festes.
    Über das Gesicht laufen kalte Schauder. Noch immer sind die Augen geschlossen, sie nehmen nichts wahr. Aber die Haut spürt Bewegung. Luft streicht über die Wangen. Die Lippen öffnen sich, als die Spannung im Brustkorb nicht mehr zu ertragen ist; mag die Angst noch so groß sein, der Körper fordert sein Recht, die Lungen schreien nach Luft.
    „Aaahhh!"
    Die Anspannung löst sich in einem qualvollen Schrei, der kein Echo findet. Die Augen öffnen sich. Sie blicken ins Leere.
    Er senkt den Blick und entdeckt seine Hände, rosafarbene Klumpen, wie es scheint. Aber diese Hände haben Halt gefunden, lassen nicht locker. Die Armmuskeln straffen sich wieder, ziehen den Körper höher. Ein unheilvolles Saugen und Schmatzen ist zu hören, eine unsichtbare Gewalt zerrt und klammert.
    Das Wesen beginnt zu keuchen. Die Anstrengung, sich aus dieser Masse herauszuarbeiten, ist gewaltig; unerbittlich scheint der Zugriff des schleimigen Kleisters zu sein, der den Leib umfangen hält. Dieses Mal ist die Furcht nicht lähmend, sie spornt an.
    Ein kräftiger Zug, die Beine stemmen sich noch einmal ab. Der Körper ruckt in die Höhe, fällt nach vorn und kommt auf der Kante zur Ruhe.
    „Elender Mist!"
    Der Kopf, das Gesicht, der Rumpf, alles ist von dieser widerwärtigen rosa Schleimmasse bedeckt. Die Gestalt rastet auf dem Rand. Immer mehr Anteile des Nervensystems arbeiten nun nicht mehr automatenhaft, sondern werden willentlich gesteuert. Die Person ist benommen. Im Hintergrund der Empfindung droht eine Ohnmacht, ein Zurückgleiten in den süßlich aussehenden Sumpf. Dieses Mal für immer, das ist gewiß.
    Der Blick klärt sich, wandert umher; Erinnerungen stellen sich ein. Seltsam - zuerst melden sich Fakten und Informationen, nicht die Persönlichkeit.
    Die Ebene der Kelche ...
    Richtig, Nundor, Level 13 ...
    Gomasch Endredde ist erwacht, hat zu leben begonnen, nimmt die Arbeit auf, was auch immer.
    Das bedeutet vor allem eines: Gefahr.
    Irgendwo in der Nähe regt sich etwas. Der Blick flattert, heftet sich an diesem Etwas fest. Eine ungeschlachte Gestalt, sehr fremd aussehend und eine Bedrohung ausstrahlend. Sie wälzt sich schwerfällig aus dem Schleim und ist einen Augenblick später verschwunden.
    Aha, es sind also auch andere da. Seinesgleichen? Die Person weiß es nicht. Sie steht dicht davor, endlich zu erfahren, wie sie ist und wer sie ist, aber noch steckt das Denken in einem ähnlichen Schleim fest wie der Körper.
    Zuerst der Körper.
    Noch ein Ruck, und die Beine sind frei. Verschnaufen, sich orientieren.
    Oben ist nichts, nur Luft. Zur Seite, nach rechts und links, ebenfalls Luft. Auf gleicher Höhe, eine Kante, überschlammt mit der klebrigen Paste in Rosa. „Was für ein Ort zum Sterben!" Ein Blick nach unten. Dunkler Boden, er sieht schwer, saftig und fruchtbar aus, aber es wächst nichts darauf. Nur ein paar rötliche Fladen sind zu sehen.
    Dieser Boden ist weit entfernt. Zehn Meter. Genügend Fallhöhe, um sich ein paar Knochen zu brechen, vor allem, wenn man nicht Herr des eigenen Körpers ist. Außerdem ein Gewirr von Röhren und Leitungen, das zu anderen Kelchen führt, in denen sich ebenfalls Leben regt.
    „Allgemeine Aufbruchsstimmung..." Dann, von einem Augenblick auf den anderen, ist alles wieder da ...
     
    *
     
    Reginald Bull wußte sofort, daß Eile geboten war. Wenn die eigentümliche Biomasse, auf deren Ausstrahlung er hereingefallen war, ihn jetzt auf einmal freigab, dann konnte das nichts Gutes bedeuten. Vor allem dann nicht, wenn Gomasch Endredde in Gang gekommen war.
    Bully versuchte, den rosigen Schleim an den Kanten des Kelchs abzustreifen, aber es gelang ihm nur unvollkommen. Das widerwärtige Zeug haftete ekelhaft gut und wollte einfach nicht abgehen.
    Wieder sah er in einiger Entfernung, wie sich in einem der anderen Kelche etwas regte, und er wußte sehr gut, was dieses Etwas war. Die Information verdankte er dem eigentümlichen telepathischen Verbund, an den er einige Zeit lang angeschlossen gewesen war. Er wußte, wie außerordentlich gefährlich diese Kreaturen des Grauens sein konnten.
    Und er wußte noch mehr: Während der Zeit, die er in dem Kelch auf Nundor verbracht hatte, war der telepathische Verbund sicher nicht einseitig gewesen. Von wem auch immer er seine Informationen bekommen hatte, dieser Jemand hatte in dieser Zeit auch eine Menge von den Kelchgefangenen erfahren, wahrscheinlich

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