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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wertvoller ist als unser aller Leben. Vielleicht ist an diesem Alenant doch etwas dran?"
    „Ich kann nur wiederholen, daß mein Elter mich nach Eenborn bestellt hat, weil er angeblich seine Arbeit erfolgreich abgeschlossen hatte", antwortete Vestibor screzza; ihm war in diesem Moment alles egal.
    „Aber du glaubst nicht an seinen Erfolg", sagte Spere-Zon fast gehässig. „Wieso bist du dir so sicher, daß es das Element Alenant nicht geben kann? Es ist in aller Strapos, viele kluge Köpfe glauben an seine Existenz. Warum du nicht?"
    „Weil ich die kospische Geschichte kenne", antwortete Vestibor ergeben. „Alenant geisterte schon immer durch die Gollups der Wundergläubigen aller Epochen. Aber seine Existenz wurde nie belegt. Es gibt keinen einzigen Hinweis, daß Alenant irgendwann tatsächlich zum Einsatz kam. Es gibt nicht einmal Histörchen, in denen Alenant eine Rolle spielt. Nur die überaus zweifelhaften Legenden. Nicht einmal die Existenz von Uridir, der Alenant vor zehntausend Jahren als erster entdeckt haben soll, ist geschichtlich belegt. Und Ashobar, den ich als Hyper-Mathematiker überaus schätze, hat kurz vor seinem Verschwinden den Ausspruch getan: >Alenant ist ein Element der Götter und allein diesen vorbehalten<."
    „Ich kenne diesen Ausspruch", sagte Spere-Zon. „Auch ich kenne mich in Geschichte ein wenig aus, das bringt mein Beruf mit sich. Aber ist es nicht seltsam, daß ein Realist wie Ashobar, der fern jeglichen Aberglaubens stand, von einem Göttermetall sprach? Wollte er uns damit vielleicht eine besondere Botschaft übermitteln? Etwa die: Finger weg von Alenant, sonst erweckt man den Zorn der Götter. Wobei >Götter< lediglich ein Synonym für eine Macht im Hintergrund sein könnte."
    „Du bist doch ein Vertreter dieser Macht - der STUNTA, Spere-Zon!" hielt Vestibor dem Parashii vor.
    „Ich bin lediglich ein unwissendes Rädchen im Getriebe, das habe ich in den letzten Stunden erkannt", gestand Spere-Zon. „Du bist meine einzige Lebensversicherung, Vestibor. Ich werde dich behüten wie mein Mivra."
    Der Pilot teilte ihnen über die Sprechanlage mit, daß sie ihr Ziel auf dem Raumhafen erreicht hätten. Die Ladeluke des Müllgefährts öffnete sich, die beiden Parashii sprangen mit schußbereiten Waffen ins Freie, Spere-Zon und Vestibor folgten.
    Auf dem Raumhafen von Leebarn herrschte hektischer Betrieb, wie in der Blütezeit des Imperiums Merloath. Nichts deutete darauf hin, daß die mörderischen, barbarischen Roach mit Mord und Vernichtung durch Nanshui fegten - oder daß irgendwelche noyoth galaktischen Mächte ihre verderblichen Fäden zogen.
    Die Parashii wiesen ihnen den Weg zu einem relativ kleinen, schlanken Jäger von der Form eines Gollups, der nur wenige Schritte von ihnen entfernt geparkt war. Die Luftschleuse stand offen, aber niemand war darin zu sehen. Ein Leitstrahl bildete sich und verankerte sich am drei Körperlängen tieferen Boden.
    „Gleich haben wir es geschafft", sagte Spere-Zon, während sie sich dem Leitstrahl näherten.
    Es waren seine letzten Worte.
    Vestibor wurde als erster vom Leitstrahl erfaßt und glitt zur Luftschleuse hoch. Als er sie erreichte und nach unten blickte, standen Spere-Zon und die beiden Parashii immer noch wie versteinert am selben Fleck.
    Vestibor wußte sofort, daß irgend etwas nicht stimmte. Er wollte ihnen etwas zurufen. Aber es versagte ihm die Stimme.
    Denn in diesem Moment wurde das gesamte Planquadrat in eine grelle Leuchterscheinung gehüllt. Vestibor sah die drei bewegungslosen Gestalten und das Müllgefährt, ja selbst das gollupförmige Raumschiff, in dessen Luftschleuse er stand, in der Grelle aufgehen. Er war geblendet, sein Gollup, alle seine Sinnesorgane waren wie taub und kregg.
    Er verspürte einen furchtbaren Schmerz an seinem Körper zerren, als wolle ihn etwas in Stücke reißen. Als sich seine Sinne nach unbestimmter Zeit wieder klärten, war die Schleuse geschlossen. Ein unbekannter Kospi in einer leichten Kombination tauchte vor ihm auf und geleitete ihn sanft ins Schiffsinnere.
    „Du bist jetzt offiziell tot und existierst für die Welt nicht mehr", sagte der unbekannte Kospi.
    „Mein Name ist Ornoch. Für dich beginnt ein neuer, phantastischer Abschnitt deines Lebens."
    „Und was ist aus Spere-Zon geworden?" fragte Vestibor, als ginge es um das Schicksal eines guten Freundes.
    „Für ihn war kein Platz in unserem Kreis", sagte der Kospi. „Die Explosion, die ihn mit seinen Verschwörern tötete, hat

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