Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
fragte: »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Nichts.«
    »Wie das?«
    »Erst mal abwarten«, schlug ich vor. »Ich denke, dass nicht nur Sie beide in Gefahr schweben.«
    »Das ist nachvollziehbar«, murmelte Peter Moore.
    Ich fragte weiter. »Und wo könnte ich die beiden finden?«
    »Keine Ahnung.« Moore wandte sich an Lucy. »Wie sieht es denn bei dir aus?«
    »Ich weiß auch nicht, wo Angie und Fabio stecken. Bei mir haben sie sich nicht abgemeldet. Das tun sie sowieso nicht. Das macht keiner von uns. Wir leben zwar recht dicht zusammen, aber jeder geht schon seinen eigenen Weg.«
    »Okay«, sagte ich, »dann müssen wir warten.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Das passte mir zwar nicht, aber ich sah keine andere Möglichkeit. Man musste zumindest mit den beiden sprechen, damit sie auf etwas vorbereitet waren.
    »Was haben Sie denn vor?«, fragte Lucy Graham und schaute mich fast bittend an.
    Ich verstand den Blick und sagte: »Ich bleibe Ihnen noch erhalten, keine Sorge, aber ich werde jetzt zu meinem Kollegen gehen und noch mit ihm reden.«
    »Gut. Wir bleiben dann so lange hier.«
    »Das wäre super.« Ich lächelte den beiden aufmunternd zu und verließ danach das Zimmer. Viel schlauer war ich nicht geworden, aber ich wusste jetzt, dass etwas tödlich Gefährliches auf uns zukam …
    ***
    Tanner und seine Männer waren fertig. Sie packten zusammen. Als Tanner mich sah, nickte er mir zu.
    »He, da bist du ja wieder.«
    Ich nickte. »Ich habe mit Lucy Graham und auch mit Peter Moore gesprochen. Beide sind überzeugt, dass Egon Shelly von einer Frau ermordet worden ist. Von einer gewissen Helma.«
    »Klar, die wir dann nur zu fangen brauchen.«
    »Genau.«
    Tanner schüttelte den Kopf. »Und wie war es wirklich?«
    »So, wie ich es dir gesagt habe. Es geht um diese Helma, die etwas Besonderes ist. Allerdings im negativen Sinn.«
    »Aber sie ist kein normaler Mensch – oder?«
    »Da hast du recht.«
    »Wer ist sie dann?«
    Ich konnte dem Chiefinspektor keine konkrete Antwort geben.
    »Es kann bei ihrer Entstehung ein Engel mitgemischt haben, das muss aber nicht sein. Jedenfalls ist sie gefährlich und mordlüstern. Ich weiß nicht, weshalb sie sich diese Wohngemeinschaft ausgesucht hat, aber es gibt außer Peter Moore und Lucy Graham noch zwei junge Menschen, die dazu gehören.«
    »Hast du die Namen?«
    »Ja. Angie Warren und Fabio Bureni.«
    Tanner notierte sie in einem Block und sprach davon, eine Fahndung einzuleiten.
    »Warte erst mal ab«, sagte ich. »Es kann ja sein, dass sich noch etwas tut. Können wir uns darauf einigen, dass ich dir dann Bescheid gebe?«
    Er nickte.
    Ich schaute dorthin, wo der Mann gehangen hatte. Tanner hatte meinen Blick bemerkt und lachte leise.
    »Wir haben ihn abgenommen. Ich will ihn von einigen Spezialisten untersuchen lassen.«
    »Das kann Scotland Yard übernehmen.«
    »Dahin ist er auch unterwegs.«
    Ich lachte und schlug meinem alten Kumpel auf die Schulter. Auf Tanner konnte man sich eben verlassen. Er sprach noch davon, dass zum Glück kein Reporter von der Tat hier Wind bekommen hatte.
    »Und wie willst du vorgehen?«, fragte er mich dann.
    Ich schaute ihn an und sah sein zerknittertes Gesicht, das mir jedoch sehr sympathisch war.
    »Das ist die große Frage. Es geht darum, dass ich diese Helma finde. Sie war ja schon in meiner Nähe und ich habe sie nicht nur gesehen, sondern auch durch mein Kreuz gespürt. Ich will vor allen Dingen herausfinden, warum sie es auf die Mitglieder dieser WG hier abgesehen hat. Das ist doch das Problem.«
    Tanner verengte seine Augen. »Du gehst also davon aus, dass diese WG-Leute der Killerin so etwas wie ein Motiv geben.«
    »Ich halte es für möglich.«
    »Hast du denn schon in diese Richtung geforscht?«
    »Nein, wieso auch? Die Zeit habe ich gar nicht gehabt. Aber ich werde sie mir nehmen müssen.«
    »Dann fahren wir mal wieder unsere Ermittlungen etwas nach unten.«
    »Ja, das wäre nicht schlecht.«
    Tanner streckte mir die Hand zum Abklatschen hin. »Das war’s dann. Wir sollten uns gegenseitig viel Glück wünschen.«
    »Das denke ich auch.«
    Der Flur hatte sich geleert. Tanner und ich waren die letzten Personen. Im Gegensatz zu der Mannschaft würde ich noch hier im Haus bleiben. Ich musste noch mal mit Lucy und Peter reden. Auch mussten wir uns Gedanken darum machen, wie wir sie beschützen konnten.
    Als der letzte Wagen dieses hintere Gelände verlassen hatte, drehte ich mich um, weil ich den Weg wieder zurückgehen wollte.

Weitere Kostenlose Bücher