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1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Queeneroch.
    Großer Gott! dachte Myles Kantor, während hinter und neben ihm Menschen schrien.
    Dao sagte kein Wort, und der Mausbiber schien sich am liebsten unsichtbar machen zu wollen. Was hier geschah, stellte dem selbsternannten „Retter des Universums" nicht nur die Nackenhaare auf.
    Auch in Myles drängte im ersten Moment alles nach Flucht. Die brennende Neugier des Wissenschaftlers versank im puren Lebenserhaltungstrieb des Menschen. Sie mußten zurück, ehe sie von den Kräften des Hyperraums zermahlen wurden.
    Sie mußten sich verrechnet, einen fatalen Fehler bei der Programmierung der Etappe gemacht haben. Vielleicht hatten die Phänomene die Ortungen auch verzerrt, dann hätte er damit rechnen müssen.
    Er hätte auf Daniel Horwitz hören sollen, er hätte ...
    Kantors Hand befand sich schon über dem Sensorfeld, das den sofortigen Rückstart auslösen sollte, als er begriff, daß alles ganz anders war.
    Die Schutzschirme des Kreuzers waren nicht strapaziert, geschweige denn überlastet.
    Um ihn herum war es hyperenergetisch absolut ruhig.
    Erst jetzt sah Myles die Ortungsbilder von vier anderen Schiffen, darunter ein Gigant, der nur Aachthors Raumriese sein konnte.
    Ein Blick auf die automatisch erstellten Diagramme zeigte ihm, daß sich alle fünf Raumer in einem Gebiet aufhielten, das die vielfache Ausdehnung des Solsystems aufwies; eine Raumkugel mitten im Chaos, das um sie herum weiter und heftiger tobte denn je.
    Wäre der Kreuzer dort materialisiert, hätten alle Schutzsysteme und Vorkehrungen nichts genützt. Es wäre nichts von ihm übriggeblieben.
    Doch sie waren hier aus dem Hyperraum gekommen, im Auge des Hurrikans, und dort herrscht bekanntlich Stille.
    Myles Kantor zwang sich zur Ruhe. Er hörte sich auf die Besatzung einreden, wie automatisch. Seine Gedanken waren ganz woanders. Er glaubte plötzlich nicht mehr daran, daß sie einen Fehler in der Berechnung der Hyperetappe gemacht hatten oder verzerrten Ortungswerten aufgesessen waren.
    Der Kreuzer empfing einen Funkanruf, doch bevor Kantor darauf antworten konnte, erlebte er die nächste Überraschung.
    Der Weltraum schloß sich um die Raumkugel. Eine irisierend leuchtende Sphäre baute sich auf, auf den ersten Blick nur vergleichbar mit einem Paratron- oder anderen Schirm, der ein ganzes Sonnensystem umschloß, nur noch viel größer.
    Die Sphäre war sowohl ortungstechnisch als auch optisch sichtbar. Auf den Normalbildschirmen durch das Leuchten und Flackern, mit dem die dahinter tobenden Hypergewitter auf gespenstische Art und Weise reflektiert wurden, und auf den Ortungsschirmen durch Diagramme und Zahlen, die ohne Zeitverlust vom Syntron geliefert wurden.
    Aber wenn der Wissenschaftler nun glaubte, daß er schon jetzt den Verstand verlieren müsse, daß sein Gehirn dort angelangt war, wo es zu streiken anfangen müsse, dann traf dies die Wahrheit noch immer nicht ganz.
    Denn der größte Schock stand ihm erst bevor.
    Wieder sprachen die Hypertaster an. Daniel Horwitz krächzte fassungslos, daß sich eine gewaltige Strukturlücke innerhalb der von der Sphäre umschlossenen Raumkugel bilde.
    Myles Kantor stand neben ihm vor den Schirmen. Er faßte ihn am Arm, als suche er Halt an ihm. Fassungslos, unfähig etwas zu sagen, blickte er von einer Darstellung zur anderen, hörte die Analysen des Syntrons, glaubte sich in einem irrwitzigen, ganz und gar verrückten Traum.
    Und immer noch standen Dao und Gucky wie Statisten bei ihm. Nur ihre Mienen sprachen Bände und gaben ihm eine Vorstellung von der Fassungslosigkeit seiner Gefährten, die sonst wirklich nicht auf den Mund gefallen waren.
    Mehr gefühlsmäßig als rational erfaßte er, daß die Kugelsphäre diese Raumzone nicht nur umschloß, um zu verhindern, daß die Hyperbeben sie zerstörten.
    Es mußte um viel mehr gehen.
    Und dann sah er die Schiffe.
    Sie kamen aus der Strukturlücke, zu zehnt, zu hunderten...
    „Das ... ist nicht möglich", hörte er sich flüstern, als er erkannte, um was für eine Art Raumer es sich handelte. Auf seinem Nacken, im Rücken bildete sich eine eisige Gänsehaut. „Das kann, das... darf doch nicht sein ... Verdammt nochmal, Dao! Gucky ...!"
    Aber die beiden schwiegen. Was sie sahen, lahmte ihre Zunge endgültig.
    Wer vorhin versucht hatte, den Kreuzer anzufunken, hatte das jetzt längst aufgegeben. An derart banale Dinge dachte jetzt niemand mehr - auch nicht auf den anderen Raumern aus der Galaxis.
    Aachthors Riesenschiff stammte zwar nicht aus der

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