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1802 - Stiefkinder der Sonne

Titel: 1802 - Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landeerlaubnis, damit deine Wissenschaftler sich den Planeten Trokan ansehen können?"
    „Genau darum wollte ich dich ersuchen."
    Der LFT-Kommissar neigte sich leicht nach vorne, er stützte die Ellenbogen auf seinem Pult auf, legte die Hände übereinander und senkte das Kinn auf die abgespreizten Daumen. Aus der Position heraus musterte er Rhodan durchdringend.
    „Nein", sagte er schließlich. „Es tut mir leid, aber ich muß der GILGAMESCH den Einflug ins Solsystem verweigern. Und ich hoffe, du wirst nicht versuchen, dich über diese Anordnung hinwegzusetzen."
    „Wenn ich die Gründe für deinen Entschluß kenne ..."
    „Informationsmangel", sagte Khan. „Schlicht und einfach. Dem Abhilfe zu schaffen, liegt an dir."
    „Ich bin gekommen, um zu helfen, weil ich mir wegen Trokan die größten Sorgen mache. Für Fragespiele ist nicht der richtige Zeitpunkt."
    Khan atmete tief durch. Keineswegs zweifelte er an Rhodans Aufrichtigkeit, doch ihm fehlten die Fakten, die ihm wenigstens den Anschein einer Rechtfertigung verschafften. Außerdem brannten ihm verdammt viele Fragen auf der Zunge. Und ihm war klar: Wenn er Rhodan jetzt gewähren ließ, würde er die Antworten nie erhalten.
    Drenderbaum räusperte sich dezent. Der Kommissar ahnte, daß sein Assistent ähnliche Überlegungen anstellte. Sie besprachen sich oft miteinander, und Brunos Ratschläge hatten sich häufig als treffende Situationsanalyse erwiesen.
    „Ich habe nie von einer Meganon Welle gehört", gestand Khan. „Sie ist mir schlichtweg unbekannt. Wer hat diese angeblichen mysteriösen Verzerrungen geortet, wie oder womit, und von wo aus?"
    Rhodan zog die rechte Braue leicht in die Höhe.
    „Das alles hat mit dem ominösen Planeten Camelot zu tun?" fuhr Cistolo Khan fort. „Über ihn kursieren absonderliche Geschichten in Dutzenden von Variationen. Wie groß ist die Expertenschar, die sich angeblich von der Außenwelt zurückgezogen hat?"
    Der Aktivatorträger antwortete auf seine Weise. Er schwieg. Aber dieses bedeutungsvolle Schweigen verriet vielleicht sogar mehr als Worte.
    „Wenn du Geheimnisse verbergen wolltest, Perry, hättest du nicht mit der GILGAMESCH kommen dürfen. Allein schon dein Riesenschiff bestätigt die Gerüchte über Camelot. Welche Möglichkeiten hat der Raumer?"
    Eigentlich rechnete er nicht mit einer Antwort. Dennoch brachte ihn Rhodans Schweigen langsam in Rage. Er war neugierig, verdammt neugierig sogar, was das sagenhafte Camelot anging. Jedes Jahr verschwanden fähige Wissenschaftler, Techniker und Raumfahrer in den Rekrutierungsbüros für Camelot; alle anderen, die ein solches Büro zwar betreten hatten, jedoch nicht zu den Auserwählten gehörten, konnten sich hinterher nicht entsinnen, was mit ihnen geschehen war. Eine rechtliche Handhabe, hierbei einzuschreiten, gab es nicht, solange keine Hinweise auf strafbare Handlungen vorlagen.
    Trotzdem würde er niemals ernsthaft gegen die Unsterblichen vorgehen. Die Aktivatorträger und er standen auf verschiedenen Seiten, aber im Grunde machten ihre Motive sie zu Verbündeten. Auch wenn sie das selbst noch nicht wußten oder nicht einsehen wollten.
    Bruno Drenderbaum gab ihm von der Seite ein verstohlenes Zeichen. Khan verstand.
    „Mir wird soeben signalisiert, daß ein Beiboot der PAPERMOON startbereit ist. Ich komme an Bord der GILGAMESCH. Persönlich läßt sich manches leichter besprechen als über Funk."
    „Nein", widersprach Rhodan. „Nicht auf der GILGAMESCH."
    „Und warum nicht?"
    Der Terraner überhörte die Frage geflissentlich. „Ich komme auf die PAPERMOON", fügte er hinzu.
    Diesmal schüttelte Cistolo Khan den Kopf. „Abgelehnt", widersprach er. „Was hast du zu verbergen, das ich nicht sehen darf?"
    Rhodans Lächeln gefror.
    „Du wirst deine Meinung ändern", sagte er seufzend. „Davon bin ich überzeugt. - Wenn du zwischenzeitlich uns beiden einen Gefallen tun willst, pfeif die Medienleute zurück."
    „Ich habe keine Enthüllungen zu befürchten, Perry", bemerkte der Kommissar spitz.
    „Sie setzen ihr Leben aufs Spiel für ein paar reißerische Hologramme. Nur deswegen."
    Die Bildübertragung fiel in sich zusammen und erlosch.
    „Ich kann keine neue Verbindung herstellen", meldete gleich darauf Estel Marobar. „Ich ..."
    Khan winkte mit einer knappen Bewegung ab. „Ich kann mich nicht entsinnen, einen entsprechenden Befehl gegeben zu haben. Und ich denke nicht daran, für die Leute von Camelot den Lakaien zu spielen.
    Rhodan muß eben warten.

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