Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1802 - Stiefkinder der Sonne

Titel: 1802 - Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Es sei denn, er weiht uns in seine Geheimnisse ein."
     
    3.
     
    „Wach endlich auf, Gloom! Verdammt, was ist los mit dir?"
    Er verstand nicht, was die Stimme sagte, die wie aus weiter Ferne in sein Unterbewußtsein drang, aber gleich darauf traf ein Schlag sein Gesicht.
    „Wach auf, Gloom! Du kannst dich nicht so einfach davonschleichen."
    Ein zweiter Schlag ... Er gurgelte und versuchte, sich zur Seite zu drehen, doch aufkommende Übelkeit ließ ihn in der Bewegung innehalten.
    Kräftige Hände schlossen sich um seine Schultern und schüttelten ihn. Irgend jemand gönnte ihm die Ruhe nicht.
    Seine Lider waren schwer wie Blei. Mühsam blinzelnd versuchte er, sich zurechtzufinden, doch eine grelle Lichtflut blendete ihn und trieb ihm Tränen in die Augen.
    Aus der Helligkeit heraus verdichtete sich ein Schatten zu den Umrissen eines menschlichen Gesichts.
    „Gloom, altes Wrack, willst du mitten in der Reportage alles hinschmeißen? Du hast lange genug auf der faulen Haut gelegen."
    Bechner reagierte mit einer kraftlosen Verwünschung. Vergeblich versuchte er, sich aus dem Griff um seine Schultern herauszuwinden.
    Im nächsten Moment fuhr, er kerzengerade auf.
    „Die GILGAMESCH?" stieß er schwer atmend hervor.
    „Das Schiff ist noch da", beruhigte ihn Mirco Adasta.
    „Aber ... wir ..." Hastig blickte er um sich. Auf den Schirmen ebenso wie hinter den Glassitscheiben der Direktbeobachtung, stand die lichtlose Schwärze des Weltraums. Nur die Ortungen verrieten, daß da mehr war als ein erschreckendes Nichts.
    „Die GILGAMESCH steht neben uns", sagte Sibyll Norden. „Wir haben es nicht geschafft, in einen Hangar einzufliegen."
    Da war es wieder, dieses unauslöschbare Leuchten in Bechners Augen, ein fanatisches Feuer, das neue Aktivitäten ankündigte. Eine innere Unruhe trieb den Chefreporter der Terrania News Report weiter, ein quälender Geist, der ihn nie verweilen ließ und es ihm unmöglich machte, seine Erfolge zu genießen, der ihn nach immer neuen Herausforderungen suchen ließ.
    „Die Aufzeichnungen auf den Schirm!" herrschte Gloom die Frau an. „Ich muß sehen, was mit der PERSIA geschehen ist."
    „Nichts", sagte. Adasta. „Jedenfalls nichts, was wir belegen könnten."
    Mit einer heftigen Handbewegung wischte Gloom Bechner alle Wenn und Aber beiseite. „Die PERSIA ist in den Rumpf des Riesenschiffs eingedrungen. Das habe ich nicht geträumt, verdammt!"
    „Wir haben es auch gesehen", sagte Sibyll Norden.
    „Zumindest glauben wir, es gesehen zu haben", fügte Adasta hinzu. „Die Datenspeicherung weist nichts dergleichen auf."
    Bechner starrte seine Mitarbeiter an, als zweifle er an ihrem Verstand. Übergangslos griff er in die Steuerung der Space-Jet ein und brachte sie auf einen neuen Anflugkurs.
    „Vorbei und vergessen", schnaubte er. „Wir starten einen zweiten Versuch. Aber diesmal verlange ich, daß alle Aufzeichnungssysteme einwandfrei laufen."
    Die Vergrößerung bildete die GILGAMESCH als imposantes Hologramm ab. Geheimnisvoll und scheinbar unnahbar hing der Pentagondodekaeder im Raum, eine Konstruktion wie aus einem Guß.
    „Mittlerweile dürften sich Teams aller solaren Nachrichtenstationen eingefunden haben", stellte Sibyll fest. „Ich zähle dreiundvierzig kleine und kleinste Einheiten in der Ortung, und alle werden von der GILGAMESCH angezogen wie die Motten vom Licht."
    „Schön hast du das gesagt", spottete Bechner.
    „Dann übernimm’s doch in deinen nächsten Kommentar", konterte die Frau spitz. „Ich mache nicht einmal mein Urheberrecht geltend."
    Noch während Bechner das Hologramm betrachtete, überzog sich die Wiedergabe mit einem milchigen Schleier. Er blinzelte, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, doch die leichte Beeinträchtigung blieb.
    „Ich messe eigenartige energetische Emissionen an", stellte Sibyll Norden fest. „Die Werte lassen sich noch nicht einordnen, aber ..."
    „Sie gehören zu einem Schirmfeld", vermutete Bechner. „Die GILGAMESCH hat sich in einen starken Schutzschirm gehüllt."
    „Der Syntron rechnet die Kapazität hoch."
    Sibyll hatte den Satz noch nicht zu Ende gebracht, da flimmerten bereits die Ergebnisse über die Monitoren. Bechner schnaufte überrascht auf.
    „Imposant!" stieß er hervor. „Im Vergleich zu diesen Werten sehen selbst Schiffe der PAPERMOON-Klasse alt aus."
    Mirco Adasta nickte bedächtig. Er hatte begonnen, die Aufnahmen der GILGAMESCH zu einem Nachrichtenspot zusammenzusetzen.
    Bechner dachte

Weitere Kostenlose Bücher