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1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haut möglich war, war es denkbar, daß sie das Bild aufnahm.
    Ich stellte mich selbst dar und reichte der Haut die Hand.
    Nimm sie, mein Freund! dachte ich. Wir arbeiten zusammen.
    Zunächst geschah nichts. Dann aber schob sich aus der Schwärze eine zweite Hand, die um die Hälfte größer war als meine. Sie besaß zwei Finger und zwei Daumen. Es war unschwer zu erraten, daß das Kummerogs Hand war.
    Sie ergriff meine Rechte, und ich hatte dabei das Gefühl, daß sie mich wirklich berührte.
    Ich drückte kräftig, aber nicht zu fest zu.
    „Ich spüre", hörte ich, „daß du es ehrlich meinst mit der Kooperation. Das macht die ganze Sache für mich einfacher. Ich werde nun meinen Bericht fortsetzen."
    Für einen Moment dachte ich daran, die Pranke zu zerquetschen. Oder daran zu ziehen, bis sie aus dem fiktiven Leib gerissen wurde.
    Noch wußte ich nicht, zu welchen Taten ich fähig war. Daß mich der Aktivator nachhaltig unterstützte, dessen war ich mir voll bewußt.
    Ich öffnete die Augen und atmete tief durch.
    Dann setzte Kummerogs Haut ihren Bericht fort ...
     
    *
     
    Kummerog hatte Yokanrog befohlen, sich in Tiefschlaf zu versetzen, denn er wollte nicht gestört werden. Die Frage, die er auf dem dreiwöchigen Flug zum Arsenal klären wollte, betraf das Passantum.
    Was steckte da wirklich drin? Welche Funktion hatte es?
    War es nur ein Ausweis oder Schlüssel? Oder gar ein technisches Instrument?
    Das schwarze Armband war an seinem Körper kaum zu erkennen. Der Mutant starrte es durchdringend an, aber er erkannte nichts. Und doch ging ununterbrochen etwas von ihm aus. Er spürte es ständig. Es trat kein Gewöhnungseffekt ein. Ein bißchen war es so, als ob Leben in dem Band steckte.
    War das Passantum am Ende gar ein Lebewesen?
    Wenn er es behutsam abtastete, schien es sich zu bewegen. Schließlich packte er es fester an. Er zuckte zusammen.
    In seinem Kopf erklangen geisterhafte Stimmen. Es war ihm aber unmöglich, auch nur eins der Worte zu verstehen. Die Sprache klang merkwürdig vertraut, aber die Worte ergaben keinen Sinn. Die einzelnen Vokale und Konsonanten schienen völlig willkürlich zu Begriffen zusammengesetzt zu sein. Einige der nichtssagenden Worte wiederholten sich. Andere kamen ständig neu dazu. Schließlich beendete er die Betastung, und es kehrte wieder Ruhe in seinem Kopf ein.
    Kummerogs Neugier war jedoch nicht befriedigt. Er experimentierte weiter mit dem Band.
    Wenn er es abnehmen wollte, was durchaus möglich war, so spürte er ein unangenehmes Gefühl. Ein wenig wurde ihm dabei übel. Er erkannte, daß das Passantum nicht wollte, daß es abgenommen wurde.
    Wenn er es nur betrachtete, dann fühlte er ein angenehmes Prickeln.
    Er drehte es im hellen Licht hin und her. Nun bemerkte er, daß einige Zonen farbliche Reflexe abgaben.
    So gleichmäßig schwarz wirkte das Ding nun nicht mehr.
    „He, Passantum!" stieß er hervor. „Was bist du für ein merkwürdiges Band? Antworte!"
    Es geschah nichts. Da waren ein paar wispernde Stimmen, aber die waren noch unverständlicher als das, was er hörte, wenn er noch fester zupackte.
    „Ich weiß", sagte er zum Passantum, „daß du mit mir reden könntest. Du willst es nur nicht. Warum?"
    Schweigen.
    „Du kannst reden", bohrte er weiter. „Ich bin mir da ganz sicher. Der Bote hat auch mit dir gesprochen.
    Ich habe es genau verfolgen können. Er hat dir erklärt, daß er dich abgeben müsse. Und du warst damit einverstanden. War es so?"
    Ganz sicher war Kummerog seiner Sache nicht. Aber daß das Passantum ein Geheimnis verbarg, war ihm klar.
    Sosehr er sich auch bemühte, seine Nachforschungen erbrachten kein Ergebnis. Das Passantum schwieg hartnäckig; seine hörbaren Worte blieben völlig unverständlich.
    Kummerog überlegte, was das alles zu bedeuten haben könnte. Er fand jedoch keine Antwort. Das ärgerte ihn.
    Andererseits, sagte er sich, kann mir das ziemlich egal sein. Wie ich mir die Beute hole, mit einem stummen Band oder ohne es, das ist egal. Und nur auf die Beute kam es schließlich an.
    Er ging ins Labor, nahm das Band ab und ertrug das unangenehme Gefühl. Er legte es in einen Analysator und schaltete das Gerät ein. Die Abtastung dauerte normalerweise nur Sekunden bei einem so kleinen Objekt. Aber nach fünf Minuten zeigte der Bildschirm des Analysators immer noch kein Ergebnis an.
    Er nahm das Band wieder heraus und stellte einen Plastikbecher in das Probenfach. Das Resultat erschien sofort auf dem Bildschirm. Das Gerät

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