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1811 - Der Vogelmensch

1811 - Der Vogelmensch

Titel: 1811 - Der Vogelmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es gab keine andere Erklärung. Die andere Seite, wer immer sie auch war, hatte zugeschlagen. Carlotta war geholt worden, und da stellte sich die Frage, warum das passiert war.
    Maxine hatte keine Ahnung. Sie dachte aber an das, was sie gesehen hatte. Das war ein Monster gewesen. Eine Mischung aus Mensch und Vogel. So etwas konnte es nicht noch mal geben, hätte man meinen sollen, aber sie brauchte nur an Carlotta zu denken, die ein Produkt dieses Wissenschaftlers war.
    Sie versuchte, sich die Gestalt noch mal vorzustellen. Sie forschte nach ihrem Aussehen. Sie dachte an den Kopf, der irgendwie keiner war, sondern nur ein künstlicher Gegenstand. Der wahre Kopf war verdeckt worden, und zwar hinter einer Maske oder etwas Ähnlichem. So genau wusste sie es nicht, und wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann hatte diese Maske eher ausgesehen wie eine Taucherbrille.
    Warum versteckte er sich? Musste er das tun? Hatte er es nötig? Sah er sonst zu schlimm aus?
    Diese Fragen musste sie sich stellen, aber sie konnte sich keine Antworten geben. Und genau das gefiel ihr nicht.
    Mit beiden Händen fuhr sie durch ihr Gesicht und wischte den Schweiß von der Haut ab. In ihr war eine Leere, die dafür sorgte, dass sie fast depressiv wurde.
    Was soll ich tun?
    Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, wer sich Carlotta geholt hatte. Gut, den Entführer hatte sie gesehen, aber wer dahintersteckte, das konnte sie nur raten, was sie auch tat, aber zu keinem Ergebnis kam.
    Es war vertrackt. Sie stand auf. Alles klappte wieder normal. Kein Zittern, kein Schwindel.
    Im geräumigen Wohnraum blieb sie stehen. Durch die große Scheibe schaute sie nach draußen in den Garten. Es war Nacht, aber es war nicht finster. Dass es so war, dafür sorgte der Schnee.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie noch tun konnte. Sie hätte vor Wut heulen können, doch das tat sie nicht. Sie trat einige Male mit dem Fuß auf, schrie auch, um sich Luft zu verschaffen, und sah dann ein, dass sie hier auf verlorenem Posten stand, was die Entführung des Vogelmädchens anging.
    Gab es eine Chance?
    Im Moment sah sie keine, aber sie sah so etwas wie einen Königsweg. Sie brauchte Hilfe. Eigentlich war der Gedanke ihr peinlich, aber er ließ sich einfach nicht zur Seite drängen. Sie kam sich vor wie eine Bettlerin, obwohl der Mann, um den sich ihre Gedanken drehten, das nie so sehen würde.
    Sie schon.
    Trotzdem wollte sie über ihren eigenen Schatten springen und nach London telefonieren, um Kontakt mit John Sinclair aufzunehmen …
    ***
    Es war noch dunkel draußen. Schwarzgrau. Und wer aus dem Fenster schaute, der sah die Bewegungen in der Luft. Es waren keine Schneeflocken, aber auch keine normalen Regentropfen, sondern eine Mischung aus beidem.
    Schneeregen!
    Und genau gegen den starrte auch ich, als ich aus dem Fenster meines Schlafzimmers schaute.
    Automatisch verzog ich mein Gesicht. Wir mussten ja raus, Suko und ich, aber ich dachte auch an den Verkehr und die vielen Staus, die es bei diesem Wetter geben würde. Bis wir Scotland Yard erreichten, würde es fast Mittag sein.
    Aber es gab eine Alternative, die U-Bahn, die Tube, die wir nehmen konnten. Zwar waren deren Wagen bei dieser Witterung überfüllt, aber man kam immer noch besser voran als mit dem Auto.
    Ich war gerade erst aufgestanden und ging zur Dusche. Ein neuer Fall lag im Moment nicht an, aber Suko und ich mussten uns noch um die Aufarbeitung des letzten Falls kümmern. Da hatten wir gegen Vampire gekämpft und einige von ihnen erlöst. Die Leichen hatten aus einem kleinen Wald entfernt werden müssen. Sie waren praktisch unser Erbe gewesen.
    Ich stellte mich unter die Strahlen und genoss sie erst mal für eine Weile. Dabei hatte ich das Gefühl, dass sie all die finsteren Gedanken wegspülten, und ich machte mich auf einen neuen Tag gefasst, den ich im Büro verbringen konnte. Der Wetterbericht hatte keine Hoffnung auf Sonne gemacht.
    Ich trocknete mich ab und war kaum in meine Unterwäsche gestiegen, da meldete sich das Telefon.
    Suko wollte mich sprechen.
    »Schon auf?«
    »Sogar geduscht, du Witzbold.«
    »Super. Wie sollen wir fahren?«
    »Ich denke an die Tube.«
    »Genau das wollte ich vorschlagen. Wir würden nur im Verkehr stecken bleiben.«
    »Alles klar.«
    Suko lud mich noch zum Frühstück ein. Shao hatte ein paar Eier in die Pfanne geschlagen und auch Speck angebraten. Damit konnte man mich immer locken.
    Ich zog auch den Rest an, steckte die Beretta ein und nahm die gefütterte

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